Die Klimakrise ist eine existenzielle Bedrohung der Menschheit. Wir sind dabei, die natürlichen Grundlagen, von denen Leben, Wohlergehen und Gesundheit abhängen, zu zerstören. Die Erderhitzung ist zugleich auch die größte Bedrohung für die Gesundheit. Gleichzeitig bieten die meisten Klimaschutzmaßnahmen erhebliche Vorteile für die Gesundheit und Wohlergehen und die Chance auf ein besseres Leben.
Die Klimawissenschaftler*innen warnen immer dringender. Es bleibe nur noch wenig Zeit, um eine Klimakatastrophe noch abzuwenden und es bedürfe dringend grundlegender Veränderungen in allen Sektoren.
Das Eintreten von Ärzt*innen für radikale politische und ethische Programme angesichts von menschenverursachten Umweltschäden mit großen Auswirkungen auf die Gesundheit hat eine lange Tradition.
Virchow und Pettenkofer u.a. waren zu ihrer Zeit leuchtende Beispiele für den Umgang mit scheinbar unlösbaren Herausforderungen. Sie waren fähig, über ihre eigene Fachdisziplin hinauszuschauen, innovativ Wissenschaft zu betreiben und gleichzeitig auf der politischen Ebene die notwendigen Veränderungen anzustoßen. Die derzeitige Herausforderung durch die Klimakrise ist ungleich größer.
In dem Fachforum wollen wir aus verschiedenen Perspektiven begründen, warum der Klimawandel eine zentrale Aufgabe für die Angehörigen der Gesundheitsberufe und den Gesundheitssektor ist und an Beispielen und auf unterschiedlichen Handlungsebenen aufzeigen, was wir als Angehörige Gesundheitsberufe tun können, um Klima und Gesundheit gleichermaßen zu schützen: als Einzelne, auf der Ebene der Einrichtung/Organisation und der Politik.
Hintergrund: Die Kategorie Geschlecht spielt eine zentrale Rolle bei sozial bedingten Ungleichheiten von Gesundheitschancen. Jedoch fehlt bisher in der quantitativen Gesundheitsforschung eine umfassende, gendertheoretisch fundierte Berücksichtigung der vielfältigen biologischen und sozialen Geschlechterdimensionen.
Methode: Das BMBF-geförderte Verbundprojekt INGER hat zum Ziel, innovative Methoden für eine geschlechtersensible quantitative Gesundheitsforschung mit Bezug auf gendertheoretische Ansätze (Embodiment, Intersektionalität) interdisziplinär zu entwickeln und im Themenfeld Umwelt & Gesundheit zu erproben.
Ergebnisse: Quantitative Forschung zu umweltbezogener Gesundheit berücksichtigt Geschlecht bisher lediglich als binäres individuelles Merkmal. Im INGER-Verbund wurde ein multidimensionales Geschlechterkonzept aus Intersektionalitätsperspektive entwickelt. Dessen Operationalisierung wurde mit spezifischen Fragebogenmodulen für die Kohortenstudie KORA und für die Querschnittstudie der Umweltprobenbank in 2019 erprobt. Multivariable statistische Analyseverfahren werden eingesetzt um den Erkenntnisgewinn zur Bedeutung von Geschlecht für Gesundheit abzuschätzen.
Diskussion: Das in INGER entwickelte Geschlechterkonzept wird zu einer Verankerung der Intersektionalitäts- und Embodimentperspektive in der quantitativen Gesundheitsforschung beitragen. Die Erkenntnisse aus INGER sollen zu einer Verbesserung von Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz im Bereich Umwelt & Gesundheit führen. Sie können im Sinne des Health in All Policies-Ansatzes für verschiedene Ressorts wie Umwelt, Verkehr, Stadtplanung und Verbraucherschutz relevant sein.
*** In dieser Veranstaltung wird auf einfache Sprache geachtet. ***
1) Sowohl psychiatrisch-therapeutische Regelstrukturen als auch die Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge (PSZ) arbeiten in den 5 ostdeutschen Bundesländern unter Bedingungen, die sich vom übrigen Bundesgebiet unterscheiden. Die Angebotsdichte ist geringer, Wartezeiten auf Therapieplätze sind länger, psychiatrische Praxen sind weiter entfernt. Für Geflüchtete bestehen weniger Unterstützungsstrukturen. Das Risiko, Opfer eines Hassverbrechens zu werden, ist zehnmal so hoch. Die hohe Zustimmung zur AfD verängstigt viele Geflüchtete; Fachkräfte befürchten eine Beschneidung ihrer Handlungsmöglichkeiten.
2) Die Session soll Spezifika des Versorgungskontexts reflektieren und im Sinne von „Health in all Policies“ Interventionsmöglichkeiten in verschiedenen Politikfeldern diskutieren. Es werden Daten zur Versorgungssituation in Ostdeutschland sowie Praxiserfahrungen mit der Zugänglichkeit, Erreichbarkeit und Annehmbarkeit der Strukturen vorgestellt.
3) Die spezialisierten Versorgungsstrukturen und Netzwerke mit Regelversorgung, Politik und Verwaltung wurden in Ostdeutschland erst Mitte der 90er oder später aufgebaut. Die Vermittlungszahlen im übrigen Bundesgebiet sind 10mal höher, während in den PSZ durchschnittlich fast doppelt so viele Personen auf der Warteliste stehen. Auch der Anteil der Klient*innen mit sehr langen Anfahrtswegen ist doppelt so hoch.
4) Die Umsetzung des Rechts auf Gesundheit als interdependentes Menschenrecht erfordert sowohl asyl- als auch gesundheitspolitische Maßnahmen. Der Lebenskontext Geflüchteter muss in der Versorgungsplanung berücksichtigt, Regelstrukturen geöffnet und Netzwerke auch angesichts der politischen Veränderungen erhalten werden.
1) Die Praxis zeigt, dass erwerbslose Menschen schwer durch gesundheitsförderliche Maßnahmen zu erreichen sind. Dies liegt u. a. daran, dass es kein herkömmliches (institutionelles) Setting wie Kita, Schule oder Betrieb gibt. Seit einiger Zeit gibt es erste Versuche, erwerbslose Menschen über niedrigschwellige Anlaufstellen im Quartier zu erreichen. Das Quartier als Lebenswelt der Bewohner*innen, in dem sie leben und sich aufhalten, bietet die Möglichkeit, erwerbslose Menschen stigmatisierungsfreier und losgelöst von behördlichen Zuständigkeiten anzusprechen.
2) Anhand von zwei Praxisbeispielen aus Berlin und NRW soll das Potenzial des Quartiers für die Gesundheitsförderung bei erwerbslosen Menschen aufgezeigt und diskutiert werden.
Welche Vorteile bietet die Ansprache der Zielgruppe über das Quartier?
Welche Herausforderungen gibt es?
Welche konkreten Zugangsmöglichkeiten im Quartier gibt es? Welche Erfahrungen wurden damit gemacht?
3) Neben der „klassischen“ Ansprache von erwerbslosen Menschen, z.B. über das JC oder Qualifizierungsträger, bietet das Quartier weitere Zugangsmöglichkeiten. Diese sollten weiter erforscht und erprobt werden, um erwerbslosen Menschen auch in diesem Rahmen gesundheitsförderliche Aktivitäten anbieten zu können.
4) In der Diskussion sollen weitere relevante Fragen mit dem Publikum und evtl. weiteren Akteuren, die koordinierend oder planend tätig sind, diskutiert werden:
Vor- und Nachteile von verschiedenen Zugangswegen (Zugang JC/AfA vs. Zugang Quartier)
Wie können erwerbslose Menschen stärker in die Angebotsentwicklung einbezogen werden, um die Motivation zur Teilnahme zu steigern?
Können verhältnispräv. Maßnahmen den Zugang erleichtern?
Hintergrund:
Schädlicher Alkoholkonsum ist in Deutschland weit verbreitet. Eltern und Lehrkräfte stehen vor der Aufgabe, Jugendliche dabei zu unterstützen, einen risikoarmen, selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Alkoholkonsum zu erlernen.
Projektbeschreibung:
Die Hackedicht Schultour der Knappschaft, die seit 10 Jahren durchgeführt wird, ist ein Projekt zur Suchtprävention und wendet sich an alle beteiligten Akteure der Schulfamilie: Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern. Ziel ist es bei Jugendlichen Auseinandersetzungsprozesse mit eigenen Erfahrungen anzuregen und sie dabei zu unterstützen, stimmige Schlussfolgerungen aus ihren Erfahrungen zu ziehen. Hierfür werden mit den SchülerInnen Workshops an den Schulen durchgeführt. Lehrkräfte erhalten im Rahmen einer Fortbildung passendes methodisches und kommunikatives Werkzeug an die Hand und nehmen an den Workshops teil. Bei dem Elternabend erhalten die Erziehungsberechtigten sowohl Informationen wie Unterstützung.
Evaluation:
SchülerInnen schätzen besonders, dass sie Ihre Erfahrungen in moderierter Form austauschen und voneinander lernen können. Sie fühlen sich von ihren Lehrkräfte ernst genommen, da diese ihnen auf Augenhöhe begegnen. Die Lehrkräfte sind oftmals überrascht und sehr begeistert, dass sich SchülerInnen durch die Methodik im Kontakt stark öffnen und sie an ihrem Erleben teilhaben lassen. Eltern fühlen sich entlastet und sicherer im Umgang mit jugendtypischen Verhaltensweisen.
Diskussionsbeitrag:
Partizipation in der Gesundheitsförderung setzt voraus, dass Erwachsene bereit sind, Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen und sich für deren Lebenswelt zu öffnen anstatt sie zu belehren.
Hintergrund: Im Präventionsgesetz (PrävG) sind die Kommune und der ÖGD nicht direkt adressiert worden. Aufgrund des politischen Raums, den gesetzlich verankerten Steuerungsfunktionen und ihrer Nähe zu vielen Lebenswelten können sie eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des PrävG spielen.
Methode: Der Präventionsbericht der Nationalen Präventionskonferenz (NPK) 2019 berichtet und bewertet die Umsetzung des PrävG.
Ergebnisse: Das kommunale Handlungsfeld wird im Präventionsbericht vielfach als Problemfeld fokussiert. Defizite zeigen sich bei Erreichung der Kommunen, ihrer Zufriedenheit mit der Umsetzung des PrävG sowie in der Umsetzung qualitätssichernder Maßnahmen auf kommunaler Ebene. Alle im Fazit als wesentlich benannten Defizite bzgl. Kooperation und Koordination weisen einen Bezug zur Kommune auf. Empfohlen wird, die für das kommunale Handlungsfeld bedeutenden Landesrahmenvereinbarungen (LRV) zu konkretisieren. Der ÖGD sollte so weiterentwickelt werden, „dass er verstärkt als Partner der lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention agieren kann“.
Diskussion: Die Problematik der fehlenden Reichweite des PrävG auf das weitgehend föderal geregelte Handlungsfeld Kommune wurde frühzeitig diskutiert. Auf sie verweist auch der Bericht der NPK und stellt die sich daraus ergebenden Defizite für die Umsetzung des PrävG dar. Die ausgesprochenen Empfehlungen sind erfreulich konkret. In dem Fachforum der DGSMP werden verschiedene Ansätze diskutiert, die aufgezeigten Lücken zur Umsetzung des PrävG im kommunalen Handlungsfeld zu schließen.
Sport und Bewegung nutzen maßgeblich der Gesundheit der Menschen, erhöhen die Lebensqualität und wirken als gemeinsames Handeln der Vereinsamung besonders stark in sozialen Brennpunkten entgegen. Diese drei Thesen sind allseits bekannt und unumstritten.
Dennoch haben längst nicht alle Menschen den Zugang zu Bewegungsprojekten und zu einer gesunden Lebensführung. Der Bewegungsmangel ist zur Volkskrankheit mit gravierenden Folgen geworden. Zwei Drittel aller Männer gelten übergewichtig, fast die Hälfte aller Frauen. Soziale Medien nehmen immer mehr von unserer Zeit in Anspruch und halten vor allem junge Menschen von Sport und Bewegung ab.
Um diese Hürden abzubauen, müssen Bewegungs- und Sportprogramm geschaffen werden, die möglichst niedrigschwellig, kostenfrei und attraktiv sind und in der Nähe der Wohnorte der Menschen stattfinden. Gerade um Frauen den Zugang zur Bewegung zu erleichtern, müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden.
Den Kommunen kommt eine zentrale Funktion zu. In unserem Format werden auch Praxisbeispiele aufgezeigt, bei denen Kommunen und Verbände beteiligt sind.
Bei dem Projekt „Sport im Park“ ist der Zugang für Alle gegeben, es wird von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport finanziert. Jeder, der möchte, kann an diesem Programm teilnehmen. Beim Programm „kommunale Gesundheitsverwaltungen werden Verantwortliche aus der Kommunalverwaltung geschult, Netzwerke der Gesundheitsförderung zu entwickeln. Der Landessportbund entwickelt neue Strategien, um den Herausforderungen gewachsen zu sein.
Bei „Platzwechsel – Bewege dein Leben“ setzen sich ortsansässige Sportvereine und Betriebskrankenkassen gemeinsam mit kommunalen Partnern dafür ein, die Bürger*innen in Kommunen runter von der Couch und dem Bürostuhl, rein in die Bewegung zu bringen.
1) Hintergrund
Unsere Gesellschaft ist durch Vielfalt im Hinblick auf unterschiedliche Merkmale wie Geschlecht, Behinderung und Migrationshintergrund gekennzeichnet. In der Gesundheitsversorgung gehen diese Merkmale mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen einher. Um die Versorgung von Patienten/innen nutzerorientierter gestalten zu können, ist es notwendig, die Vielfalt ihrer Bedürfnisse und Erwartungen zu berücksichtigen.
2) Projektbeschreibung/Methode
Im Projekt DiversityKAT wurden Instrumente und Umsetzungsstrategien einer diversitätssensiblen Versorgung mittels eines systematischen Literaturreviews und einer deutschlandweiten Fragebogenbefragung ambulanter und stationärer Versorgungseinrichtungen identifiziert. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden aktuell ein Katalog diversitätssensibler Instrumente und ein Handlungsleitfaden entwickelt, der Versorgungseinrichtungen bei der Umsetzung diversitätssensibler Maßnahmen unterstützen soll. Die Materialien werden anschließend in einem partizipativen Delphi-Prozess mit Versorgungseinrichtungen und -trägern optimiert.
3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Viele diversitätssensible Instrumenten sind bereits verfügbar. Deutlich wird allerdings, dass die Praxis mehr Unterstützung bei der Auswahl und Implementierung solcher Instrumente benötigt.
4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Im Learning Café sind Teilnehmer/innen eingeladen, zwei von drei Thementischen zu besuchen, um über Umsetzungsmöglichkeiten und –grenzen einer diversitätssensiblen Versorgung sowie die Gestaltung und Usability der entwickelten Materialien zu diskutieren. Im Anschluss werden die Ergebnisse im Plenum zusammengetragen und konsentiert.
Hintergrund: Gesundheitsförderung wird bundesweit nur in etwa einem Drittel gesamtstädtischer Stadtentwicklungskonzepte als Handlungsfeld benannt (BMVBS/BBSR 2009) und bei den für die Programmgebiete der Sozialen Stadt zu erstellenden integrierten Entwicklungskonzepten liegt Gesundheit bei der Frage nach den wichtigsten Handlungsfeldern auf dem letzten Rang (BBSR/BMUB 2017).Das steht in starkem Kontrast zu inhaltlich verwandten aber stärker sichtbaren Themen wie der Mobilitätswende und Klimaanpassung.
Ziel: Der Workshop thematisiert Herausforderungen und Strategien um Maßnahmen einer inklusiven, gesundheitsfördernden Stadtgestaltung stärker als bisher in die Umsetzung von Stadtumbauprojekten zu bringen. Damit sind neben der Berücksichtigung des sozialen und gesundheitlichen Kontextes Beteiligungsförderung, Qualifizierung und Zugänglichkeit sowie das nachhaltige Management von Stadträumen gemeint (Vgl. Gehl Institute: Inclusive, healthy places). Ziel ist es anhand eines konkreten Beispiels in Darmstadt Handlungsfelder und bisher ungenutzte Potentiale einer gesundheitsfördernden Stadtgestaltung herauszuarbeiten.
Methode: Ein/e Planer/in stellt das seit 2017 laufende Stadtumbauprojekt Darmstadt Ost mit einer Fläche von 51 Hektar und 5600 Einwohner*innen vor. Der Fokus liegt auf die Rolle von Gesundheitsförderung und Beteiligung im dortigen „Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK)“ und den ersten Erfahrungen in der Umsetzung. Den zweiten Teil bildet der Vortrag zu begleitenden EU-Forschungsprojekten der TU Darmstadt zur aktiven Nutzung der blauen und grünen Infrastruktur vor Ort sowie den Erfahrungen im Einsatz von neuen Beteiligungswerkzeugen zur Adressierung von Kindern und Jugendlichen und mit temporären Installationen als taktisch eingesetzte Initialzündungen im Stadtumbau. Im abschließenden Teil werden in Klein-Gruppen mithilfe des Design-Thinking die angesprochenen Punkte aufgegriffen mit dem Ziel für einen konkreten Stadtraum Lösungsansätze zu skizzieren.
Ergebnis: Die Lösungsansätze werden dokumentiert und für alle Teilnehmenden kurz vorgestellt. Im Plenum und / oder in Verbindung zum AGGSE-Workshop II, der analog ein Quartier in Berlin vorstellt, besteht die Möglichkeit die Ansätze der gesundheitsfördernden Stadtgestaltung auf Übertragbarkeit in andere Städte zu reflektieren. Beide Workshops können auch unabhängig voneinander besucht werden.
Literatur:
BBSR/BMBU (Hrsg.) (2017): Zwischenevaluierung des Städtebauförderungsprogramms Soziale Stadt. Bonn.
BMVBS/BBSR (Hrsg.) (2009): Integrierte Stadtentwicklung in Stadtregionen. Projektabschlussbericht. BBSR-Online-Publikation 37/2009. urn:nbn:de:0093-ON3709R12X.
Gehl Institute (Hrsg.): Inclusive, healthy Places: A Guide to Inclusion & Health in Public Space: Learning Globally to Transform Locally, 2018, https://gehlinstitute.org/wp-content/uploads/2018/07/Inclusive-Healthy-Places_Gehl-Institute.pdfonline
Im Rahmen des Workshops zum Berufsfeld Gesundheit können sich Studierende
gesundheitsbezogener Studiengänge praxisbezogen über Anforderungen im zukünftigen
Berufsfeld und über Berufswege informieren. Der Workshop wird als LernCafé durchgeführt.
Absolvent*innen von vier Hochschulen und Arbeitgeber*innen präsentieren im Berufsfeld
Gesundheit erwartete Kompetenzen, Schritte für den Berufseinstieg, Berufswege sowie
Arbeitsbereiche und -inhalte. Im Gespräch mit den Studierenden werden auf der Grundlage
der persönlichen Erfahrungen der Absolvent*innen und Arbeitgeber*innen Tipps zur
Vorbereitung auf das Berufsfeld und den Berufseinstieg herausgearbeitet. Die
Teilnehmenden können mit Hilfe eines Reflexionsbogens an den jeweiligen Stationen ihren
Studienfortschritt mit den Erwartungen im Berufsfeld abgleichen und ihre Kompetenzprofile
erstellen. Abschließend reflektieren die Studierenden unterschiedlicher Hochschulen und
Studiengänge (Bachelor/Master) untereinander die Kernstrategien für einen Berufseinstieg.
Die Ergebnisse werden im Verlauf des LernCafés mit verschiedenen Onlinetools (z.B.
Answergarden, Kahoot! und anderen Audience-Response-Systemen) visualisiert und am
Ende durch die Moderatoren*innen im Plenum zusammengefasst. Daraufhin werden
Ableitungen zur Vorbereitung auf das Berufsfeld sowie zur Weiterentwicklung der
Studiengänge diskutiert und reflektiert.
Die Ergebnisse der Rückmeldungen der Studierenden werden seit vier Jahren konsequent
gesammelt und für die Weiterentwicklung des Formats genutzt.
Hintergrund:
Die Bedeutung von Globaler Gesundheit hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Trotz zahlreicher Initiativen im Bereich Lehre im deutschsprachigen Raum existiert bisher noch kein umfassender, systematisch entwickelter und universitätsübergreifender Lernzielkatalog. Einer der Gründe hierfür ist, dass aktuell kein einheitlich akzeptiertes Konzept von Globaler Gesundheit (bzw. Global Health) verfügbar ist.
Dieses World Café hat das Ziel, mit Expert*innen Lerninhalte zu Globaler Gesundheit zu identifizieren. Wichtiger Bestandteil dieser Exploration ist dabei, das Verständnis und das Konzept von Globaler Gesundheit aktiv zu reflektieren.
Methode:
Das World Café wird mit wechselnden moderierten Tischgruppen in zwei Phasen ablaufen:
In einer ersten Phase (Unterbeitrag 1) wird der Fokus auf dem Konzept und Verständnis von Globaler Gesundheit, insbesondere der Priorisierung der Kernelement und der Abgrenzungen zu anderen Konzepten, liegen.
In einer zweiten Phase (Unterbeitrag 2), wird der Diskussionsschwerpunkt auf Lernziel- und/oder Kompetenzdomänen für Globale Gesundheit liegen.
Ergebnisse:
Am Ende der Diskussionen werden die Teilnehmenden unter anderem Vorschläge zu Kernelementen von unterschiedlichen Konzepten von Globaler Gesundheit, sowie zu wichtigen Lernziel- bzw. Kompetenzdomänen entwickelt haben.
Lessons Learned:
Die Ergebnisse werden im Rahmen des Projekts Global Health: Advancing Definitions and Terminologies (GH:ADT) aufgenommen werden und zur Weiterentwicklung der Konzepte von Globaler Gesundheit sowie der Entwicklung eines Lernzielkatalogs genutzt werden.
1) Hintergrund/Fragestellung
Die Förderung der psychischen Gesundheit gewinnt im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) an Bedeutung. Eine konsequente Berücksichtigung des Geschlechts als Qualitätskriterium ist derweil im BGM noch wenig etabliert. Gerade für Männer gilt eine Reflektion über die eigene Gesundheit noch immer als „unmännlich“. Um die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz männersensibler auszugestalten, haben LVG & AFS, Techniker Krankenkasse und Universität Bielefeld ein Modellprojekt initiiert.
2) Projektbeschreibung/Methode
Mithilfe partizipativer Dialogformate werden eine Sensibilisierung sowie Einblicke in Präferenzen und Anspracheformen für betriebliche Maßnahmen realisiert. Das Projekt ist im Frühjahr 2018 gestartet. Ab Herbst 2019 werden in Zusammenarbeit mit fünf Modellbetrieben unterschiedlicher Branchen Ansätze und Maßnahmen entwickelt und erprobt. Im Rahmen der Begleitforschung der Universität Bielefeld konnten erste Bedarfe und Erwartungshaltungen von Männern identifiziert werden.
3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Männliche Bewältigungsstrategien beim Umgang mit Belastungssituationen variieren interindividuell und lassen sich in funktionale und dysfunktionale Strategien unterteilen. Eine Förderung der Anwendung funktionaler Strategien (z.B. Peer-Gespräche) kann im Sinne der Selbstachtsamkeit zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit von Männern führen.
4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Die Zwischenergebnisse des Modellprojekts werden mit den Teilnehmenden diskutiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Herausforderungen der Integration des Projekts in die betrieblichen Lebenswelten der Kooperationsbetriebe gelegt.
Immer mehr Städte weltweit, auch in Deutschland, rufen den Klimanotstand aus. Soll dies nicht eine symbolische Handlung bleiben, muss er mit konkreten Zielen und Maßnahmen unterfüttert werden. Dazu bedarf es ambitionierter Aktions- und Umsetzungspläne mit denen sich vereinbarten Ziele, z.B. Klimaneutralität, auch erreichen lassen.
In diesem Prozess kommt dem Gesundheitssektor, Public Health Fachleuten und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst eine wichtige Rolle zu, um Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen mit Gesundheit zu verbinden. Was sind z.B. klimaresiliente- und gesundheitsfördernde Städte? Was heißt das für den Verkehr (Mobilität), die Ernährung, die Stadtplanung? Dies sind Felder, die Sektor- und Ressort übergreifend angegangen werden müssen, da oft - wie bei der Luftverschmutzung - nur eine Kombination von Maßnahmen zielführend sind. Neben gesunder Luft, sind Ernährung, Bewegung, Hitze und Lärm zentrale Handlungsfelder, in denen sich Klima- und die Gesundheitsschutz gut verbinden lassen.
Allerdings ist das Thema Klimawandel und Gesundheit sowohl in Gesundheitssektor wie auch in der Umweltpolitik noch wenig berücksichtigt, in seiner Bedeutung noch zu wenig erkannt und Initiativen oft nicht Sektor übergreifend ausgerichtet.
In der Veranstaltung soll es darum gehen, was Gesundheitsfachleute und der Gesundheitssektor zu einer wirksamen Klimaschutzpolitik auf kommunaler Ebene beitragen können, welche beispielhaften Ansätze es bereits gibt und welcher Rahmenbedingungen und Instrumente/Strukturen es dafür bedarf.
Hintergrund/Fragestellung
Eine Umsetzungsebene des Präventionsgesetzes sind Landesrahmenvereinbarungen nach § 20f SGB V, die zwischen den Sozialversicherungsträgern und den in den Ländern zuständigen Stellen abzuschließen sind. Sie regeln Ziele und Handlungsfelder sowie das Zusammenspiel der Akteure auf Landesebene. Den Landesrahmenvereinbarungen können die Bundesagentur für Arbeit, die oberste Arbeitsschutzbehörde des Landes und die kommunalen Spitzenverbände beitreten, weitere Organisationen können an der Umsetzung mitwirken. Die von der AOLG-AG GPRS organisierte Session soll über den aktuellen Umsetzungsstand informieren.
Projektbeschreibung/Methode
Die Länder tauschen sich regelmäßig über den Stand der Umsetzung der Landesrahmenvereinbarungen aus. Auch im Nationalen Präventionsbericht gibt es dazu eine Sachstandsbeschreibung. Auf diesen Grundlagen wird eine Synopse zum Stand der Dinge vorgestellt und diskutiert.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Die Landesrahmenvereinbarungen folgen weitgehend dem gleichen Grundmuster, aber die konkrete Ausfüllung unterscheidet sich in einige Punkten von Land zu Land, ebenso der Verlauf der Umsetzung. Die Kooperationsbezüge auf Landesebene haben sich insgesamt intensiviert, aber es gibt noch wenig gemeinsame Projektfinanzierungen. Der ÖGD wird bisher nicht im erwünschten Umfang eingebunden, die regionale Gesundheitsberichterstattung nur selektiv zu Planungszwecken herangezogen.
Diskussionsbeitrag/Lessons learned
Das Präventionsgesetz hat eine im Prinzip tragfähige Präventionsstruktur geschaffen. Ihre Potentiale zu nutzen, wird eine Herausforderung für viele Jahre sein. Eine gute Begleitforschung zur Umsetzung wäre wünschenswert.
„Frühe Hilfen richten sich an alle Familien und sind dem Diversity-Konzept verpflichtet.“ (NZFH 2016) Ausgehend von diesem zentralen Leitsatz des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) sollen Frühe Hilfen kultur- und differenzsensibel gestaltet und Angebote sowie Zugangsmöglichkeiten schaffen, die den spezifischen Bedarfen aller Familien gerecht werden.
In der Veranstaltung wird der Umgang der Frühen Hilfen mit dem Diversity-Konzept aus Sicht verschiedener Akteure beleuchtet und Praxisbeispiele präsentiert.
Das Fachforum soll zunächst einen Überblick über aktuelle Strategien der Qualitätsentwicklung geben. Eingangs werden dazu zentrale theoretische Konzepte erläutert, welche anhand ausgewählter Qualitätsstrategien verdeutlicht werden. Der Blick nach Dänemark soll exemplarisch zeigen, welche Impulse zur Qualitätsverbesserung aus europäischen Nachbarländern gewonnen werden können.
Ziel der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist es, neue und wirkungsvolle Konzepte zur Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung mit Blick auf die Besonderheiten einzelner Gruppen zu entwickeln; ein Schwerpunkt liegt auf der Arbeitswelt.
Hierzu wurde im Sommer 2016 eine spezifische Forschungsförderung zur „Gesundheit in der Arbeitswelt“ initiiert. Die geförderten Forschungsverbünde adressieren mindestens eines von vier Themen:
- Prävention psychischer Belastungen am Arbeitsplatz
- Kultursensible Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Betriebliche Gesundheitsförderung in einer vernetzten Arbeitswelt
- Betriebliches Gesundheitsmanagement von KMU
Die bewilligten Konzepte arbeiten inter- und transdisziplinär, d.h. binden Beschäftigte und Arbeitgeber sowie ein breites Spektrum anderer Akteure aus Betrieben oder mit Bezug zur Arbeitswelt in den Forschungsprozess ein. Diese Beteiligung soll auf dem Kongress ausgeweitet werden.
Entsprechend richtet sich die Sitzung neben Forschenden insbesondere an Interessierte aus den Bereichen ambulante & stationäre Gesundheitsversorgung oder IT sowie generell kleine und Kleinstunternehmen verschiedener Branchen. In Kleingruppen können jeweils ein bis zwei Projekte als Poster vertieft kennengelernt und diskutiert werden.
Zu Beginn der Sitzung werden die BMBF-Förderinitiative sowie die wesentlichen Aspekte aus den BMBF-Rahmenprogrammen (Gesundheitsforschung, Arbeitsforschung) mit Bezug zur Arbeitswelt kurz durch das BMBF und die Projektträger DLR (Dr. Michael Ebert) und PTKA (Ann-Cathrin Ehnes) erläutert. In der abschließenden Plenumsdiskussion werden projektübergreifende Fragen und Impulse aus den Kleingruppen diskutiert.
Ziel, Fragestellung: Der Workshop diskutiert und behandelt verschiedene Lösungsansätze für Stadträume, die unterschiedliche Belastungen wie Lärm- und Feinstaub-, und thermische Belastungen aufweisen. Schlechte Gestaltung, Soziale Problematik und Dichte verstärken diese Belastungen. Im Vortrag werden unterschiedliche Möglichkeiten vorgestellt, wie man diese Belastungen gestalterisch reduzieren kann. Folgende Fragen ergeben sich: welche gestalterischen Planungen ermöglichen es, für die genannten Mehrfachbelastungen einen Ausgleich zu schaffen und zu einer besseren Stressverarbeitung beizutragen? Wie plant man im Zuge des Klimawandels Gebäude und Freiräume? Wie kann man verlassene Orte, »lostspaces«, deren Kennzeichen eigentlich vitale lebendige soziale Aktivitäten sind, wieder aktivieren? Ziel ist es anhand eines konkreten Beispiels, dem Ackerplatz in Berlin, Lösungsansätze für einen gesunden und stressreduzierenden Erholungsraum in Berlin zu schaffen.
Methode: Zu Beginn wird das Quartier Brunnenviertel-Ackerstraße kurz vorgestellt. Anschließend wird der Berliner Ackerplatz, der als sogenannter "verlorener Raum" kaum soziale und erholsame Qualitäten aufweist, und unterrschiedliche Ansätze zur Aktivierung und Verbesserung von Stadträumen präsentiert. Im abschließenden Teil werden in Klein-Gruppen mithilfe des Design-Thinking die im Vortrag angesprochenen Punkte aufgegriffen mit dem Ziel für den Ackerplatz Lösungsansätze zu herauszuarbeiten.
Ergebnis: Die Lösungsansätze werden dokumentiert und für alle Teilnehmenden kurz vorgestellt. Im Plenum und in Verbindung zum AGGSE-Workshop I (Stadtumbauprojekt Darmstadt Ost * Perspektiven für die Umsetzung einer inklusiven, gesundheitsfördernden Stadtgestaltung?), der analog ein Quartier in Darmstadt vorstellt, besteht die Möglichkeit die Ansätze der gesundheitsfördernden Stadtgestaltung auf Übertragbarkeit in andere Städte zu reflektieren. Beide Workshops können auch unabhängig voneinander besucht werden.
Literatur: K. Brichetti, F. Mechsner: Heilsame Architektur: Raumqualitäten erleben, verstehen und entwerfen, Berlin 2019
K. Brichetti: Healing Architecture in den mehrfach belasteten Gebieten Berlins.
In: Basisbericht Umweltgerechtigkeit. Grundlagen für die sozialräumliche Umweltpolitik, Berlin: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Berlin 2019, S.108-112 online
https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/umweltgerechtigkeit/download/umweltgerechtigkeit_broschuere.pdf
Hintergrund: Durch die Einführung der Geschlechtsoption „divers“ erfährt die Berücksichtigung der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt in Deutschland an Aktualität. Dabei ist es sinnvoll, die Konsequenzen für Forschung und Berichtssysteme nicht auf die Frage einer dritten Option zu verengen. Aufgrund der heteronormativen Gesellschaftsordnung sind LSBTIQ Personen eher Minoritätenstress ausgesetzt und mit Barrieren in der Gesundheitsversorgung konfrontiert. Der Gesundheits- und Sozialberichterstattung fehlt es an Informationen, um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt angemessen repräsentieren zu können. Projektbeschreibung: Die Session stellt Vorhaben vor, die das Ziel haben, diese Datenlücken zu schließen. Der Fokus liegt zum einen auf der methodischen Herausforderung einer adäquaten Erfassung von Geschlecht und sexuellen Orientierungen im Forschungsprozess. Zum anderen sollen die Fragestellungen und die den Vorhaben zugrundeliegenden Informationsbedarfe diskutiert werden. Ergebnisse: Erfahrungen in der Erfassung von Geschlecht und sexuellen Orientierungen sowie Potenziale und Risiken in der Kommunikation der Befunde werden zusammengetragen. Diskussionsbeitrag: Gemeinsam mit dem Auditorium sollen die einzelnen Forschungsansätze sowie die Integration der Ergebnisse in künftige Sozial- und Gesundheitsberichte diskutiert werden. Methodische Probleme sollen dabei ebenso thematisiert werden wie die Risiken der Diskriminierung und Stigmatisierung durch kategoriale Zu-/Beschreibungen.
Hintergrund:
In Zusammenarbeit mit zahlreichen Praxispartner*innen und unterschiedlichen Zielgruppen sind in der ersten Förderphase (2015-2018) des Forschungsverbunds PartKommPlus vielfältige Produkte in Form von beispielsweise Handbüchern, Leitfäden oder Videos entstanden. In der zweiten Förderphase (2018-2021) wurden diese erprobt und weiterentwickelt. Sie sind gedacht als praktische Hilfen zur Unterstützung unterschiedlicher Akteur*innen nicht nur im Bereich der kommunalen Gesundheitsförderung. Als Projekt des Netzwerks für partizipative Gesundheitsförderung (Partnet) wird der Verbund gefördert durch das BMBF.
Methode:
Nach einer Erläuterung der Zugriffsmöglichkeiten auf die Webseiten des Verbundes werden ausgewählte Produkte (Tools und Medien) durch Beteiligte an Entstehungsprozessen präsentiert. Abschließend wird ein Einblick in die vielfältigen Veränderungen gegeben, die durch die gemeinsame Arbeit an partizipativen Forschungsprozessen erzielt werden konnten. Diese Wirkungen (Impact) betreffen nicht nur die am Forschungsprozess Beteiligten, sondern ebenso das weitere institutionelle, wissenschaftliche und politische Umfeld.
Ergebnisse:
Ziel ist, kommunale Akteur*innen der Gesundheitsförderung sowie weiteren, an partizipativen (Forschungs-) Ansätzen interessierten Personen einen Einblick in die Vielfalt der Produkte des Verbundes zu geben, die Teilnehmer*innen zu einer vertiefenden Auseinandersetzung anzuregen und zur Weiterentwicklung oder Anpassung von Ideen für den eigenen Bereich zu ermutigen.
Diskussionsbeitrag:
Beteiligte stellen unterschiedliche Tools und Medien und deren Entstehungsgeschichte vor.
(1) Hintergrund/Fragestellung
Familiale Pflegepersonen sind überwiegend weiblich und oft älter als 50 Jahre. Nehmen sie Sachleistungen in Anspruch, wird das Pflegegeld gemäß dem beanspruchten Anteil reduziert; damit sinkt auch der Rentenbeitrag durch die Pflegekasse und fehlt für die Altersvorsorge (weibliche Altersarmut). Bei einer normalen Pflegezeit von rund zehn Jahren droht auch weibliche Armut vor der Rente. Bei einer durchschnittlichen Pflegeleistung von 63 Wochenstunden (Hans-Böckler-Stiftung) gilt für pflegende Angehörige mit Hartz IV-Bezug (von Pflegebedürftigen bis Pflegegrad 3) eine bis zu 6 Stunden tägliche Arbeitszeit als zumutbar. Pflegende Angehörige sind nicht nur armutsgefährdet, sie sind auch stärker gefährdet, zu erkranken (allem voran an Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen), zu vereinsamen und pflegebedürftig zu werden. Zudem haben jene mit sozialen Nachteilen hinsichtlich Bildung oder körperlicher und psychischer Ressourcen bei der Erzielung angemessener Pflegegrade (und entsprechend hoher Pflegegeldleistungen) und bei Widersprüchen gegen die Pflegekasse weitaus geringere Erfolgschancen (strukturelle Ungleichheit).
(2) Projektbeschreibung/Methode
Die vier genannten Benachteiligungen im Wechselspiel von Armut, Gesundheit und Gender sollen in einem moderierten World Café-Format interprofessionell, intersektoral und unter Beteiligung familial Pflegender diskutiert werden.
(3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Dabei sollen gemeinsam konkrete, politische und soziale Handlungsoptionen erarbeitet werden.
(4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Die Ergebnisse werden für das Plenum festgehalten.
Hintergrund/Fragestellung:
Eine konsequente Berücksichtigung der Geschlechterperspektive bei der Umsetzung von Projekten findet oftmals noch zu selten statt. Warum ist das so?
Projektbeschreibung/Methode:
Der Workshop bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit den eigenen beruflichen Alltag zur reflektieren.
In Kleingruppen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit sich mit eigenen Erfahrungen und Herausforderungen im beruflichen Kontext auseinander zu setzen. Wird die Geschlechterperspektive in der Alltagspraxis bereits berücksichtigt? Wo gibt es Probleme und wie können Lösungen aussehen? Die Ergebnisse werden anschließend in der Großgruppe vorgestellt und diskutiert. Das interaktive Format ermöglicht einen Austausch der Teilnehmenden untereinander.
Den Abschluss des Workshops bilden zwei aktuelle Beispiele aus der Praxis der Planungs- und Koordinierungsstellen Gesundheit Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg, mit dem Fokus der Berücksichtigung und Umsetzung der Geschlechterperspektive.
Schlussfolgerung/Ergebnisse:
Ziel des Workshops ist es, konkrete Ideen zu entwickeln, wie Projekte der Gesundheitsförderung und Prävention geschlechtersensibel umgesetzt werden können.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:
Die Kombination von Kleingruppenarbeit und Beispielen aus der Praxis soll neue Ideen und Impulse für eine künftig stärkere Berücksichtigung der Geschlechterperspektive bei der Planung und Umsetzung von Projekten geben.
Dauer : 75 Minuten
In diesem Fachforum werden Beiträge des Kinderhilfswerkes und der Stadt Ahlen zusammengeführt. Zum einen geht es um Freiräume für Spiel und Bewegung für ein gesundes Aufwachsen von Kindern. Zum anderen geht es um ein kommunales Beispiel aus Ahlen.
Abstract zum Beitrag des Kinderhilfswerks zu den Freiräumen für Spiel und Bewegung für ein gesundes Aufwachsen von Kindern:
1) Hintergrund/Fragestellung
Problemstellung: Adipositas, Haltungsschäden, Konzentrationsstörungen uvm., verursacht d. Spiel- u. Bewegungsmangel
Lösungsansatz: Förderung d. Draußenspiels
Positive Effekte: Prävention, Gesundheitsmanagement, Resilienz, Umweltgerechtigkeit
Genderaspekte: untersch. Mobilitätsverhalten zw. Jungen u. Mädchen
2) Projektbeschreibung/Methode
Mitwirkende: Deutsches Kinderhilfswerk/ Beirat Bündnis Recht auf Spiel
Teil 1: Überblick
Übersicht über wesentliche Faktoren wie Bewegung, Selbstwirksamkeitserwartung, Naturerfahrung, soziale Erfahrungen, Risikokompetenz usw. mit jeweiligem Verweis auf neuere Forschung. Verdeutlichung von Hindernissen u. Aufführen v. Strategien zur Verbesserung d. Situation.
Teil 2: wissenschaftliche Erkenntnisse
Anhand v. Studienergebnissen, u.a. d. vom Deutschen Kinderhilfswerk herausgebrachten, von Prof. Höfflin durchgeführten Studie „Raum für Kinderspiel“, werden d. zuvor genannten Aspekte unterfüttert.
Teil 3: Diskussion mit d. Publikum
3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Notwendigkeit: Raum u. Zeit für eigenständiges Spiel im Freien in Quartier, Wohnumgebung u. Ganztag
Die Verbesserung sozialräumlicher Bedingungen ist ein wichtiger Ansatzpunkt für d. kommunale Gesundheitsprävention u. d. Abbau von Benachteiligungen im Hinblick auf Umweltgerechtigkeit.
4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Zentrale Fragen:
1. Wie kann es gemeinschaftlich gelingen, d. sozialräumlichen Bedingungen in d. Quartieren zu verbessern?
2. Wie überwinden wir dabei d. sektoralen Grenzen?
3. Was braucht es, um jenseits der Durchführung v. Pilotprojekten dauerhafte Strukturen im Quartier zu schaffen?
Im September 2016 wurde in Hamburg die Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung der nationalen Präventionsstrategie gemäß § 20f SGB V unterzeichnet. Gesundheitsfördernde und präventive Aktivitäten sollen im Sinne Integrierter Kommunaler Strategien (IKS)/Präventionsketten entwickelt werden. Im Mittelpunkt von gemeinsamen Projekten steht für die ersten Jahre die Verbesserung der psychosozialen Gesundheit in jedem Lebensalter. Handlungsleitend sind: der sozialraumorientierte Ansatz, der Anspruch auf bewährten Strukturen aufzubauen und die Maßnahmen in die landesweite Programmatik zu integrieren. Mit Hilfe einer systematischen Planung und Koordination von bedarfsgerechten gesundheitsförderlichen Maßnahmen sollen Aktivitäten darauf ausgerichtet werden, ein umfassendes und tragfähiges Netzwerk zu entfalten, welches an bestehende Strukturen und Angebote anknüpft, erfolgversprechende neue Angebote generiert und den handelnden Akteuren ein abgestimmtes Handeln in einer Gesamtstrategie ermöglicht. Um dies zu erreichen bedarf es eines intensiven Austauschs der Beteiligten der Landesrahmenvereinbarung, basierend auf der Bereitschaft zu Kooperation und Transparenz. Die kommunale Ebene wird über den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) eingebunden. Nach drei Jahren gemeinsamer Arbeit stellen die Beteiligten den aktuellen Stand vor: 1) Setting Kommune: Ausbau der lokalen Vernetzungsstellen für Prävention - vom Projekt zur Gesamtstrategie 2) Setting stationäre Pflegeeinrichtungen: Neue Chancen für Gesundheitsförderung in der Pflege 3) Setting Schule: Psychosoziale Gesundheit von Jugendlichen im Übergang Schule/Beruf stärken: wie gelingt es alle Beteiligten der LRV einzubinden?
Hintergrund
Zweifelsohne ist die gesundheitliche Lage der heranwachsenden Generation von hoher Public Health Relevanz, denn die Weichen für ein gesundes Leben werden bekanntlich früh gestellt. Während klassische Gesundheitsprobleme des Kindes- und Jugendalters wie die meisten Infektionskrankheiten durch allgemein verbesserte Lebensbedingungen und den medizinisch-technischen Fortschritt zurückgedrängt werden konnten, haben andere und bisweilen „neue“ Gesundheitsrisiken und Entwicklungsstörungen weiterhin Bestand oder sogar zugenommen. Auffällig ist, dass sich für die überwiegende Mehrzahl der im Kindes- und Jugendalter relevanten Gesundheitsprobleme und Entwicklungsrisiken ein „sozialer Gradient“ nachweisen lässt, wonach deren Auftrittswahrscheinlichkeit umso höher ist, je größer der Grad der sozialen Benachteiligung der Kinder und ihrer Familien ist. Dabei sollte es die Maxime einer sozial-inklusiven Gesundheitspolitik sein, allen Kindern – unabhängig von ihrer Herkunft – die bestmöglichen Chancen zu bieten, gesund aufzuwachsen.
Projektbeitrag/Methode
Im Fokus des geplanten Fachforums steht die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Zu diesem Thema erscheint im Dezember 2019 ein Schwerpunktheft der Fachzeitschrift „Public Health Forum“. Als Referent*innen sollen 3-4 Autor*innen, die Beiträge zum Schwerpunktheft beigesteuert haben, eingeladen werden.
Diskussionsbeitrag
Das Fachforum gibt Einblicke in aktuelle Studien und Ansätze zur Förderung der Kinder- und Jugendgesundheit und bietet auch Zeit und Raum zur Diskussion.
entsprechende Autor*innen werden noch angefragt!
Die Medizintechnik hat wesentlich zu Verbesserungen in der Diagnostik und Behandlung von Patienten beigetragen. Aber die Präsenz von Sicherheitswarnungen und Rückrufen einiger Technologien lässt Zweifel an der Sicherheit und dem Nutzen von gerade neueren Technologien aufkommen. Wie können wir eine bestmögliche Patientenversorgung sicherstellen und welche Bedeutung kommt der wissenschaftlichen Evidenz bei der Einführung und Nutzung von medizintechnischen Innovationen im Krankenhaus zu? Welche Innovationen sind es ‚wert‘ in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen zu werden? Wie gehen Krankenhäuser mit neuen Medizinprodukten um? Alle diese Fragen werden in diesem Fachforum vor dem Hintergrund neuer Entwicklungen beleuchtet und diskutiert.
Die Veranstaltung startet als Fachforum mit vier Beiträgen (jeweils 15 min.) und endet mit einer Podiumsdiskussion. Die Beteiligung des Publikums ist hierbei selbstverständlich erwünscht.
Die politische Gestaltung des Arbeitsmarkts, der Grundsicherung und der Arbeitslosenversicherung ist für die Teilhabechancen von Langzeitarbeitslosen (wie auch der Beschäftigten) und ihrer Gesundheit von großer Relevanz. Vor dem Hintergrund des „Darwin‘ schen Gesetzes der Prävention“ (Kühn) steht die Präventionspolitik und -praxis steht seit jeher in der Gefahr, das soziale Bedingungsgefüge, in dem (langzeitarbeitslose) Menschen handeln, nur insofern zu beachten, als es einen individuell zu bewältigenden Kontext darstellt. Die Beiträge dieser Veranstaltung wählen einen anderen Weg: Ausgehend von einer Analyse der aktuellen Reformdebatten zur Ausrichtung der Arbeitsmarktpolitik einerseits, der gesundheitlichen Einschränkungen von langzeitarbeitslosen Menschen andererseits, soll eine verhältnisverändernde Gesundheitsstrategie erörtert werden.
Nach dem Präventionsgesetz von 2015 sind Menschen mit Behinderung als Zielgruppe stärker zu beachten. Die spezifischen Bedarfe und Bedürfnisse der Betroffenen im Bereich der Prävention/Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz sind bisher wenig bekannt. Inzwischen widmen sich vermehrt Vorhaben diesen Themen, bspw. in kommunalen Settings, Werkstätten oder Wohneinrichtungen. Das Forum geht den Fragen nach, wie die rechtlichen Anforderungen (Präventions- und Bundesteilhabegesetz, Mainstreaminggebot der Behindertenrechtskonvention) – auch unter Einbeziehung genderspezifischer Aspekte – erfüllt werden können. Der angemessene Qualitätsrahmen für die Durchführung entsprechender Maßnahmen und ggf. Spezifika in verschiedenen Settings werden zur Diskussion gestellt.
Es werden (Zwischen-)Ergebnisse des Forschungsprojektes „QualiPEP“ vorgestellt, das der AOK-Bundesverband im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums seit Mai 2017 durchführt. In weiteren Beiträgen werden wissenschaftliche Ansätze präsentiert, Bedarfe und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sowie Beschäftigten im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung – möglichst unter Berücksichtigung diverser Settings – zu erheben und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Wie Maßnahmen im Lebensalltag konkret ausgestaltet werden können, wird am Beispiel eines Praxisprojektes verdeutlicht.
Die Forschung auf diesem speziellen Feld steht noch am Anfang. Es sind aber zahlreiche wissenschaftliche, methodische und praktische Ansätze in der Entwicklung.
Das Forum leistet einen Beitrag zur Frage, wie die Entwicklung passgenauer Angebote der Prävention/Gesundheitsförderung für d. g. Zielgruppe unterstützt werden kann.
1. Hintergrund/Fragestellung
Studien zu Gesundheit und Lebenslagen von Studierenden weisen auf eine unterschiedliche Ausprägung der Belastungen und Ressourcen in den Lebens- und Lernbedingungen von Studentinnen und Studenten hin. Wie unterscheiden sich die Studienbedingungen für die beiden Geschlechter? Welche Bedeutung haben verschiedene Rollenerwartungen, Diskriminierungsprozesse und unterschiedliche Verteilungen von Belastungen und Ressourcen für die Gesundheit der Studierenden? Was können Hochschulen zur gesundheitlichen Chancengleichheit ihrer Student*innen beitragen?
2. Projektbeschreibung/Methode
Im Rahmen einer Expertise, die im Rahmen eines Forschungsförderungsprogramms für die Duale Hochschule Baden-Württemberg erstellt wurde, wird diesen Fragestellungen nachgegangen. Sie sollen im freien Format in 90 Min. präsentiert und diskutiert werden. Zudem sollen die Teilnehmenden konkret etwas für die eigene Hochschule mitnehmen.
3. Schlussfolgerungen/Ergebnisse
Hochschulen sollten ihre Prozesse und Strukturen hinsichtlich des Diskriminierungspotenzials und der Verteilung von Belastungen und Ressourcen überprüfen. Wie das gehen kann, wird im Forum erläutert.
4. Diskussionsbeitrag
Anwendungsbezogenes Wissen wird im Forum vermittelt.
Dass der sozioökonomische Status sich auf die Lebens-, Bildungs- und Gesundheitschancen auswirkt, ist längst bekannt und empirisch umfassend belegt. Da die Weichen für eine gesunde Entwicklung früh gestellt werden, ist die vulnerable Phase der Kindheit und Jugend von besonderer Bedeutung. Trotz vieler Bemühungen konnten dennoch Maßnahmen, die auf die Reduzierung dieser sozialen Ungleichheit in den Gesundheitschancen abzielen, die Zielgruppen kaum oder nur unzureichend erreichen. Hier bietet die partizipative Forschung neue Perspektiven, sodass Forschung nicht ÜBER, sondern MIT der Zielgruppe stattfindet. Die Partizipation am Forschungsprozess hat vielfältige Vorteile, hält jedoch gerade für die Zielgruppe der Kinder- und Jugendlichen einige Herausforderungen bereit.
Das Health Inequalities-Fachforum auf dem Kongress Armut & Gesundheit widmete sich 2019 der Frage, welche Potenziale und Herausforderungen mit partizipativen Forschungsansätzen für die gesundheitsbezogene Ungleichheitsforschung einhergehen. Das diesjährige Health Inequalities Fachforum 2020 setzt an dieser Vorarbeit an und möchte in Kooperation mit dem PartNet (Netzwerk Partizipative Gesundheitsforschung) den Fokus nun auf die Besonderheiten der partizipativen Forschung mit Kindern und Jugendlichen in Hinblick auf gesundheitliche Chancengleichheiten lenken.
Stadtteile bieten eine gute Voraussetzung für Synergieeffekte und Vernetzung; Zusammen-hänge sind weniger komplex und der Zugang zu vulnerablen Bevölkerungsgruppen kann besser gewährleistet werden als auf kommunaler oder Landesebene.
Gleichzeitig kulminiert gesundheitliche Ungleichheit in Stadtteilen. Auf Grund dieser Voraus-setzungen treffen insbesondere in Stadtteilen mit einer sozial benachteiligten Bewohner-schaft verschiedene Förderkulissen aufeinander. Im Bund-Länderprogramm der Sozialen Stadt organisieren z.B. Quartiersmanagements die Beteiligung der Bewohnerschaft. Die Quartiersgebiete können Ankerpunkt sein, um Gesundheitsförderung und Prävention für benachteiligten Menschen zu ermöglichen.
In der Session werden verschiedene Perspektiven auf den Stadtteil als Handlungsebene für die Umsetzung von Angeboten zur Gesundheitsförderung und Prävention diskutiert. Sie regt den Austausch über Gelingensfaktoren und Herausforderungen für die Arbeit im Stadt-teil an.
Hintergrund
Ernährung zählt zu den wichtigsten veränderbaren Einflussfaktoren menschlicher Gesundheit – und die Lebensmittelproduktion einschließlich der Landwirtschaft zu den bedeutendsten Triebkräften des globalen Wandels in Bereichen wie Biodiversitätsverlust, Entwaldung und Klimawandel. International wird zunehmend versucht, eine umfassende Perspektive auf das globale Ernährungssystem einzunehmen, und dabei Synergien und Zielkonflikte zwischen menschlicher Gesundheit, ökologischer Nachhaltigkeit und Tierwohl zu adressieren.
Methode
Im ersten Einzelbeitrag des vorgeschlagenen Fachforums wird der jüngere internationale wissenschaftliche und politische Diskurs zum Thema einschließlich zentraler Kontroversen nachgezeichnet und kritisch reflektiert. Im zweiten Beitrag werden Methodik und Ergebnisse einer Modellierungstudie zur Zukunft des globalen Ernährungssystems vorgestellt. Im dritten Beitrag wird die deutsche Agrarpolitik einer Politikfeldanalyse aus gesundheitlicher und ökologischer Perspektive unterzogen, und Reformoptionen vorgestellt.
Ergebnisse
Die umfassende Betrachtung des globalen Ernährungssystems als komplexes System erlaubt es, Interdependenzen, Zielkonflikte und Synergien zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Prioritäten einschließlich gesundheitlicher und ökologischer Ziele zu identifizieren und politisch zu adressieren.
Lessons learned
Anstrengungen auf globaler, nationaler und Setting-Ebene sind nötig, um eine gesunde Ernährung der Weltbevölkerung innerhalb der Grenzen der ökologischen Tragfähigkeit der Erde zu sichern.
1) Hintergrund/Fragestellung:
Die eigene Sexualität selbstbestimmt und frei von Diskriminierung, Stigmatisierung, Angst und Gewalt leben zu können, ist ein Recht und Grundbedürfnis, das jeder Mensch unabhängig von seinem Alter besitzt. Insbesondere im Falle von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit sehen sich die Betroffenen selbst, aber auch ihr privates und professionelles Unterstützungsnetzwerk mit Tabuisierungen, Schamgefühlen und Verhaltensunsicherheiten konfrontiert. Gerade in älteren Generation bestehen gesellschaftsbedingt diverse Tabus zu Geschlechteridentitäten, derer es eine hohe Sensibilität und Aufklärung bedarf.
2)Projektbeschreibung/Methode:
Durch regelmäßige, öffentliche Vernetzungs- und Austauschtreffen des Netzwerkes Sexualität in der Alten-Pflege mit wechselnden Referent*innen und Themen wird eine Plattform zu Erreichung der oben aufgeführten Ziele geboten.
3) Schlussfolgerung/Ergebnisse:
Das Netzwerk Sexualität in der Alten-Pflege hat sich deshalb das Ziel gesetzt, zu einer Enttabuisierung von Sexualität im Alter beizutragen. Auf diesem Wege soll die Lebens- und Pflegesituation von älteren und pflegebedürftigen Menschen verbessert werden. Um dies zu erreichen, wurden professionelle Handlungsstrategien für ambulante und stationäre Alten-Pflegeeinrichtungen im Umgang mit Intimität und Sexualität entwickelt (Charta der Sinnlichkeit).
4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:
Sex haben und Alt sein- wie passt das zusammen?
Sexualität in der Pflege: U.a. Sexualität bei (Demenz-)Erkrankungen
Salutogenese: Sexualität hält gesund?!
Sexualbegleitung/assistenz als Lösung?
„Charta der Sinnlichkeit“
LGBTIQ - Kennt kein Alter
Hintergrund: Während die Entwicklung und Erforschung spielerischer Ansätze mit Gesundheitsbezug vor mehr als 15 Jahren in Nordamerika seinen Ausgangspunkt nahm, ist in den letzten 5 Jahren auch hierzulande in der in Prävention und Gesundheitsförderung (PGF) eine zunehmende Hinwendung zu beobachten. Neben wissenschaftlichen Zugängen finden sich vermehrt anwendungsbezogene Projekte mit digitalen Spielanteilen.
Projektbeschreibung/Methode: Trotz der zunehmenden Auseinandersetzung lassen sich aktuell mind. 3 Kritikpunkte äußern: (1) spielerische Ansätze der PGF weisen mehrheitlich einen verhaltensbezogenen Schwerpunkt auf und vernachlässigen strukturelle Rahmenbedingungen und Verhältnisse, (2) die Mehrzahl der verfügbaren Anwendungen finden ausschließlich im virtuellen Raum statt und berücksichtigen nicht die reale Lebenswelt, in denen Gesundheit geschaffen wird und (3) es mangelt bislang an einer Professionalisierung und Strukturbildung im Bereich Games4Health. Im Rahmen des Fachforums werden im Rahmen von 2 Beiträgen eher verhältnisbezogene Spielanwendungen vorgestellt, während 1 Beitrag auf die Verknüpfung von virtuellen und lebensweltlichen Erfahrungsräumen abzielt und 1 Beitrag strategische Entwicklungspotentiale aufzeigt.
Schlussfolgerungen und Lessons Learned: Spielerische Ansätze der PGF haben in den letzten Jahren einen zunehmenden Entwicklungsschritt vollzogen. Entgegen einer ausschließlich verhaltensbezogenen Ausrichtung berücksichtigen diese auch die Verhältnisse sowie die reale Lebenswelt von Menschen. Zukünftig wird es darum gehen, die unterschiedlichen Entwicklungen z.B. im Rahmen eines Netzwerkes gezielt zu bündeln und systematisch auszubauen.
Hintergrund:
Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bundes stellt kontinuierlich Informationen zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung für eine breite Leserschaft bereit. Geschlecht wird in diesem Zusammenhang in erster Linie als dichotomes Merkmal dargestellt. Intersektionale Ansätze brechen diese Vorstellung von Zweigeschlechtlichkeit auf und verdeutlichen die Verwobenheit sozialer Differenzkategorien wie Geschlecht mit Ethnizität oder Sexualität. Dabei wird oftmals die gleichwertige Bedeutung aller Kategorien betont. Das Verbundprojekt AdvanceGender zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, intersektionale Ansätze in die gesundheitswissenschaftliche Forschung zu integrieren. Das Fachforum bietet somit eine Plattform, die Position von Geschlecht in intersektionalen Ansätzen anhand von Ergebnissen des Verbundes gemeinsam zu diskutieren.
Projektbeschreibung:
Ziel von AdvanceGender ist es, Ansätze der Intersektionalität zu nutzen, um Methoden für eine geschlechtersensible Gesundheitsforschung und GBE zu entwickeln. In drei Teilprojekten wird die Teilnahme in populationsbasierten Studien (AdvanceRecruitment), Methoden der quantitativen Datenanalyse (AdvanceDataAnalysis), sowie die Kommunikation von Befunden in der GBE (AdvanceHealthReport) untersucht.
Ergebnisse:
Es werden die Forschungsergebnisse der Nutzung verschiedener Konzepte von Intersektionalität im jeweiligen Themengebiet der Teilprojekte dargestellt.
Diskussionsbeitrag:
Konzepte der Intersektionalität eröffnen wichtige Perspektiven für eine geschlechtersensible Gesundheitsforschung und GBE. Ob und inwiefern Geschlecht dabei als Ausgangspunkt gesetzt werden kann, wird zur Diskussion gestellt.
Die Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit sind ein etabliertes Werkzeug der Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung (www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/good-practice). Die Kriterien unterstützen organisationsinterne Prozesse der Qualitätsentwicklung und werden in diesem Sinne z.B. in den Good Practice-Lernwerkstätten der Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit vermittelt. Gleichzeitig nutzen aber auch Zuwendungsgeber die Kriterien in eigener Regie als Prüfkriterien zur Beurteilung von Projektanträgen. Damit verändern die Good Practice-Kriterien ihre Funktion und werden vom Instrumenten zur prozesshaften Verbesserung von Qualität in komplexen Handlungsfeldern zu Prüfsteinen für binäre "ja/nein"-Entscheidungen.
Was bedeutet das für die Nutzung der Good Practice-Kriterien insbesondere durch die Praktikerinnen und Praktiker der Gesundheitsförderung? Ist es sinnvoll, die Good Practice-Kriterien auch weitgehend unverändert als Auswahlkriterien zu nutzen? Wie müssten die Kriterien und ihre Darstellung ggf. angepasst werden, um beide Funktionen deutlich zu kennzeichnen oder zu trennen?
Im Rahmen des Fachforums sollen sowohl Akteure zu Wort kommen, die die Good Practice-Kriterien bislang im Rahmen ihrer Qualitätsentwicklung einsetzen als auch Erfahrungen mit den Kriterien als Auswahl- und Prüfkriterien vorgestellt werden. Die Ergebnisse und Anregungen aus der Diskussion werden durch die AG "Qualitätsentwicklung und Good Practice" aufgenommen und fließen in die Weiterentwicklung der Kriterien ein.
Dauer : 15 Minuten