Hintergrund: Marginalisierbare Patient*innen stoßen häufig auf Barrieren, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung erschweren. Diese Barrieren sind zum Teil direkten strukturellen Defiziten geschuldet. Doch auch in der Kommunikation mit Ärzt*innen können Barrieren wirkmächtig werden.
Methode: Grundlage für das World Café bildet die intersektionale Betrachtung der Ergebnisse von drei Studien: Einer Mixed-Methods-Studie zur Identifikation von Barrieren in der transnationalen medikamentösen Versorgung türkeistämmiger Pendelmigrant*innen sowie den ersten qualitativen Ergebnissen einer Studie zur Gesundheitsversorgung von trans* Patient*innen und einer Studie zur Gesundheitsversorgung von neu ankommenden Geflüchteten.
Ergebnisse: Die Sicht von Patient*innen weist bezüglich ihrer Erfahrungen von Barrieren und Diskriminierungen und der Zuständigkeit für deren Abbau ein breites Spektrum von Erklärungsmustern auf. Spezifische Barrieren sind dabei nicht an bestimmte Gruppenzugehörigkeiten von Patient*innen gebunden, sondern beleuchten trotz vermeintlich merkmalsbezogener Aspekte allgemeine strukturelle Defizite.
Diskussion: Im Workshop sollen strukturelle und interaktionsbezogene Barrieren vorgestellt und hinsichtlich ihrer Entstehungsbedingungen und der Möglichkeiten ihrer Überwindung diskutiert werden. Gemeinsam werden im Format eines World Cafés mittel- und langfristige Strategien zum Abbau dieser Barrieren erdacht und diskutiert, die zur konstruktiven Erweiterung der unterschiedlichen Projekte der Teilnehmer*innen beitragen.
09:00 Uhr
Tisch 1: Parallelen und Unterschiede
Maria Mader | Universität Witten/Herdecke & Universität Bielefeld | Germany
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Autor*innen:
Maria Mader | Universität Witten/Herdecke & Universität Bielefeld | Germany
Nurcan Akbulut | Universität Bielefeld | Germany
Alex Stern | Universität Bielefeld | Germany
Prof. Dr. Oliver Razum | Universität Bielefeld | Germany
Professorin Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin | Alice Salomon Hochschule Berlin | Germany
Tisch 1 bietet Raum für Diskussionen, inwieweit anhand der vorgestellten und eigener Forschungsergebnisse Parallelen und Unterschiede bezüglich der Barrieren gegeben sind, die marginalisierbare Patient*innengruppen in der Versorgung erleben. Dabei soll ein Austausch dazu stattfinden, ob die Teilnehmenden bestimmte Cluster wahrnehmen und welchen Abstraktionsgrad die Betrachtung paralleler Versorgungshindernisse verlangt.
09:20 Uhr
Tisch 2: Interaktionsbezogene Barrieren und ihr Abbau
Alex Stern | Universität Bielefeld | Germany
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Autor*innen:
Alex Stern | Universität Bielefeld | Germany
Nurcan Akbulut | Universität Bielefeld | Germany
Professorin Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin | Alice Salomon Hochschule Berlin | Germany
Prof. Dr. Oliver Razum | Universität Bielefeld | Germany
An Tisch 2 wird die Gelegenheit eröffnet, interaktionsbezogene Barrieren für marginalisierbare Patient*innengruppen hinsichtlich ihrer Entstehungsbedingungen und ihres langfristigen Abbaus zu diskutieren. Dabei bezieht sich die Diskussion auf wiederkehrende Probleme in versorgungsbezogenen Interaktionen und ihrer Lösung. Zudem sind Verbindungen auch zu strukturellen Voraussetzungen sowohl für die Entstehung dieser Versorgungshindernisse als auch der Möglichkeit ihrer Reduktion zu bedenken.
09:40 Uhr
Tisch 3: Strukturelle Barrieren und ihr Abbau
Nurcan Akbulut | Universität Bielefeld | Germany
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Autor*innen:
Nurcan Akbulut | Universität Bielefeld | Germany
Professorin Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin | Alice Salomon Hochschule Berlin | Germany
Prof. Dr. Oliver Razum | Universität Bielefeld | Germany
Alex Stern | Universität Bielefeld | Germany
An Tisch 3 findet der Austausch über identifizierte strukturelle Barrieren in der Versorgung marginalisierbarer Patient*innen mit den folgenden Schwerpunkten statt: Voraussetzungen für die Existenz der Barrieren, beteiligte Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik und Gesundheitssystem, Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen sowie deren Zuordnung zu geeigneten Adressat*innen.
10:00 Uhr
Tisch 4: Zeitnahe Unterstützung für marginalisierbare Patient*innen
Meryem Aslan | Universität Bielefeld | Germany
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Autor*innen:
Meryem Aslan | Universität Bielefeld | Germany
Alex Stern | Universität Bielefeld | Germany
Professorin Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin | Alice Salomon Hochschule Berlin | Germany
Nurcan Akbulut | Universität Bielefeld | Germany
Prof. Dr. Oliver Razum | Universität Bielefeld | Germany
Aufgrund der Tatsache, dass besonders strukturbezogene Verbesserungsvorschläge häufig nicht in kurzer Zeit umgesetzt werden können, werden an Tisch 4 kurzfristig umsetzbare Unterstützungen für die Patient*innen (z.B. Förderung von Empowerment, Informationsvermittlung, ...) erdacht und diskutiert. Dabei ist hier besonders wünschenswert, dass Teilnehmende im Sinne von Best Practice-Beispielen an eigene Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven anknüpfen.