Hintergrund/Fragestellung
Eine Umsetzungsebene des Präventionsgesetzes sind Landesrahmenvereinbarungen nach § 20f SGB V, die zwischen den Sozialversicherungsträgern und den in den Ländern zuständigen Stellen abzuschließen sind. Sie regeln Ziele und Handlungsfelder sowie das Zusammenspiel der Akteure auf Landesebene. Den Landesrahmenvereinbarungen können die Bundesagentur für Arbeit, die oberste Arbeitsschutzbehörde des Landes und die kommunalen Spitzenverbände beitreten, weitere Organisationen können an der Umsetzung mitwirken. Die von der AOLG-AG GPRS organisierte Session soll über den aktuellen Umsetzungsstand informieren.
Projektbeschreibung/Methode
Die Länder tauschen sich regelmäßig über den Stand der Umsetzung der Landesrahmenvereinbarungen aus. Auch im Nationalen Präventionsbericht gibt es dazu eine Sachstandsbeschreibung. Auf diesen Grundlagen wird eine Synopse zum Stand der Dinge vorgestellt und diskutiert.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Die Landesrahmenvereinbarungen folgen weitgehend dem gleichen Grundmuster, aber die konkrete Ausfüllung unterscheidet sich in einige Punkten von Land zu Land, ebenso der Verlauf der Umsetzung. Die Kooperationsbezüge auf Landesebene haben sich insgesamt intensiviert, aber es gibt noch wenig gemeinsame Projektfinanzierungen. Der ÖGD wird bisher nicht im erwünschten Umfang eingebunden, die regionale Gesundheitsberichterstattung nur selektiv zu Planungszwecken herangezogen.
Diskussionsbeitrag/Lessons learned
Das Präventionsgesetz hat eine im Prinzip tragfähige Präventionsstruktur geschaffen. Ihre Potentiale zu nutzen, wird eine Herausforderung für viele Jahre sein. Eine gute Begleitforschung zur Umsetzung wäre wünschenswert.
11:40 Uhr
Auf dem Weg zum gesunden Quartier – die Umsetzung des Präventionsgesetzes in Bremen
Gesa Wessolowski-Müller | Freie Hansestadt Bremen, die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz | Germany
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Autor*in:
Gesa Wessolowski-Müller | Freie Hansestadt Bremen, die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz | Germany
Mit der Umsetzung des Präventionsgesetzes in Bremen und in Bremerhaven sind gezielt Vorhaben etabliert worden, welche die Stärkung der Gesundheitskompetenz und Handlungsfähigkeit von Menschen in schwierigen Lebenslagen und in Stadtteilen mit besonderen Problemlagen in den Vordergrund stellen. So finanziert die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz gemeinsam mit den Krankenkassen im Land Bremen sieben Gesundheitsfachkräfte an 12 Schulen in Bremen und in Bremerhaven mit dem Ziel, die Gesundheitskompetenz in den Lebenswelten von Kindern und Familien zu stärken, Erkrankungen zu verhindern und ein gesundheitsförderliches Schulumfeld zu fördern. Weitere Vorhaben stärken die Gesundheitsförderung von Alleinerziehenden, Langzeitarbeitslosen sowie von Beschäftigten im Betrieb. Zudem sind in einigen Quartieren Initiativen entstanden, um gesundheitsförderliche Stadtteilpolitik partizipativ und strategisch aufzubauen, und um Bedarfe hierfür zu formulieren. Seit dem 15.08.2019 ist die neue Rot-Grün-Rote Landesregierung im Amt, die sich auf die Gesundheit als Querschnittsthema im Sinne des „Health-in-All-Policies“ Ansatzes verständigt hat. Die Umsetzung des Präventionsgesetzes im Land Bremen kann als Motor für eine strategische Entwicklung von Gesundheitsförderung und Prävention in den Lebenswelten verstanden werden. Ziel des Beitrags im Rahmen des Fachforums ist es, die Umsetzung des Präventionsgesetzes in diesem Lichte vorzustellen, aber auch Grenzen und Herausforderungen zu beschreiben, und zur Diskussion zu stellen.
12:00 Uhr
Gesundheit in Thüringen gemeinsam denken: Landesgesundheitskonferenz und Landesrahmenvereinbarung im Wechselspiel
Uta Maercker | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR - | Germany
Dr. Martin Staats | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR - | Germany
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Autor*innen:
Uta Maercker | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR - | Germany
Dr. Martin Staats | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR - | Germany
Hintergrund/Fragestellung:
Die Landesgesundheitskonferenz Thüringen (LGK) agiert als institutionalisiertes Beschlussgremium für Gesundheitsziele und gesundheitspolitische Empfehlungen. Sie behandelt Fragen der gesundheitlichen Lebensbedingungen, der gesundheitlichen Versorgung und der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung mit dem Ziel der Koordinierung und Vernetzung. In der LGK sind Leistungserbringer, Sozialversicherungsträger, Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, Institutionen der Wirtschaft und der Arbeitnehmer, die Selbsthilfe, Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge und des Patientenschutzes, Institutionen der Wissenschaft sowie Mitglieder der Landesregierung vertreten. Die Landesrahmenvereinbarung (LRV) setzt das PrävG auf Landesebene um.
Projektbeschreibung/Methode:
In diesem Einzelbeitrag wird der Entwicklungsprozess der LGK in Verbindung mit der Umsetzung der LRV vorgestellt. Es werden die Schnittstellen zwischen beiden Prozessen herausgearbeitet.
Schlussfolgerung/Ergebnisse:
Gemeinsam identifizieren die Teilnehmenden der LGK nund der LRV Probleme im Gesundheitsbereich, entwickeln daraus Gesundheitsziele und planen, realisieren und evaluieren die entsprechenden Maßnahmen.
Diskussionsbeitrag:
Es werden die Erkenntnisse aus der Entwicklung beider Prozesse sowie Herausforderungen und Chancen eines dialogischen Zieleentwicklungsprozesses mit unterschiedlichen Akteursgruppen sowie dessen konkrete Überführung in Maßnahmen diskutiert. Darüber hinaus werden die Potentiale der Schnittstelle des gesundheitspolitischen Prozesses der LGK zur LRV Thüringen dargestellt, um auf Herausforderungen in der Gesundheitsförderung gesamtgesellschaftlich antworten zu können.