Autor*innen:
Lena Oeltjen | Gemeinde Ritterhude | Germany
Tanja Brüchert | Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung | Germany
Paula Quentin | TU Dortmund | Germany
Prof. Dr. Sabine Baumgart | Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung | Germany
Prof. Dr. Karsten Zimmermann | TU Dortmund | Germany
Prof. Dr. Gabriele Bolte | Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung | Germany
Hintergrund: Multi-sektorale Ansätze, die Wechselwirkungen von Wohnumfeld und Gesundheit adressieren und gemeinsame Lösungsansätze entwickeln, sind in Gemeinden selten. Ein intensiver Wissenschafts-Praxis-Transfer ist erforderlich, um die Nutzung gesundheitsbezogener Forschungsergebnisse für Entscheidungen der Stadtplanung zu stärken.
Methode: Im Rahmen des Forschungsprojekts AFOOT wurde in der Gemeinde Ritterhude ein Reallabor eingerichtet, um Möglichkeiten und Hindernisse in der gemeinsamen Arbeit der Sektoren Gesundheit und Planung zur Förderung aktiver Mobilität auf Alltagswegen für ein gesundes Altern zu erforschen. Das Projektteam (Wissenschaft und Planungsamt) erarbeitete zunächst eine gemeinsame Problemdefinition. Eine kleinräumige Analyse demografischer Daten, eine Bevölkerungsbefragung und Zukunftswerkstätten bildeten die Basis für die Entwicklung einer lokalen Agenda.
Ergebnisse: In der Gemeinde wurde das Bewusstsein für die demografische Entwicklung in den Quartieren gestärkt. Die Befragung verdeutlichte, inwiefern ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen andere Ansprüche an die Umwelt für ihre Alltagsmobilität stellen als Gesunde. In Zukunftswerkstätten wurden Problemstellen für aktive Mobilität thematisiert, kartiert und Lösungen diskutiert. Genderaspekte konnten bei der Bestandsanalyse nicht aufgedeckt werden. Erste Maßnahmen wurden mit der Bevölkerung und innerhalb der Verwaltung umgesetzt. Diskussionsbeitrag: Der Vortrag zeigt Lösungsansätze der Tandems Wissenschaft-Praxis und Gesundheit-Planung auf und diskutiert die Auseinandersetzung im Reallabor mit verschiedenen Sichtweisen der Akteure sowie Möglichkeiten und Grenzen in Verwaltungsprozessen.