1) Hintergrund/Fragestellung
Der demografische Wandel stellt v. a. ländliche Regionen vor Herausforderungen. Gleichzeitig benennen die Bundesrahmenempfehlungen (NPK) die Stärkung von gesundheitlichen Potenzialen älterer Menschen in der Kommune als vorrangiges Ziel von Gesundheitsförderung und Prävention. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt „Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen im Quartier“ darauf, die Gesundheit von Bürger*innen ab 65 Jahren in ländlichen Quartieren zu fördern. Es geht der Frage nach, wie Strukturen für ein gesundes Älterwerden aufgebaut werden können.
2) Projektbeschreibung/Methode
Das Projekt (2018 - 2020, Förderung: vdek) setzt der AWO Bundesverband mit seinen Trägern an fünf ländlichen Modellstandorten um. Vor Ort werden Akteur*innen (besser) vernetzt und gesundheitsförderliche Angebote aus- und aufgebaut. Es nimmt dabei die Perspektive älterer, insbesondere sozial benachteiligter/isoliert lebender, Bürger*innen ein und begreift diese als Expert*innen für ihre Gesundheit. Deren Wünsche werden in Bürgerveranstaltungen (Ideenwerkstätten) zusammengetragen. Sie bilden die Grundlage der gemeinsam zu entwickelnden und umzusetzenden Angebote und Maßnahmen.
3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Die Ideenwerkstätten erweisen sich als erfolgreicher Ansatz der Partizipation. Ihre Ergebnisse weisen nicht nur eine große Bandbreite auf, sondern zeigen auch, dass Bedarfe standort-/ kontextspezifisch sind.
4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Aus der Meta-Perspektive werden die Erfolgsfaktoren und Hindernisse beim Aufbau gesundheitsförderlicher Strukturen identifiziert. Darüber hinaus wird die Übertragbarkeit auf weitere Quartiere diskutiert.
11:00 Uhr
Gesundheitsförderung im Quartier einen Rahmen geben
Sebastian Gottschall | AWO Bundesverband e. V. | Germany
Carola Pöhlmann | AWO Bundesverband e. V. | Germany
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Autor*innen:
Sebastian Gottschall | AWO Bundesverband e. V. | Germany
Carola Pöhlmann | AWO Bundesverband e. V. | Germany
Das Projekt knüpft an die Sozialraumorientierung der AWO an und nutzt bestehende Strukturen. Durch den AWO Bundesverband wird der Projektaufbau vorgestellt, bevor anschließend aus Perspektive einer Projektkoordination vor Ort und einer Gemeinde Erfolgsfaktoren und Hindernisse beim den Aufbau gesundheitsförderlicher Strukturen diskutiert werden, u.a. bzgl. der Gründung einer Steuerungsrunde zur Vernetzung von Schlüsselakteuren sowie der Beteiligung älterer Menschen.
11:00 Uhr
Gesundheitsförderung im Quartier koordinieren
Nadine Jacob | AWO Kreisverband Coburg e. V. | Germany
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Autor*in:
Nadine Jacob | AWO Kreisverband Coburg e. V. | Germany
Vor Ort koordinieren Ansprechpartner*innen der AWO die Projektumsetzung. Ihre Aufgaben umfassen u.a. den Kontaktaufbau im Quartier sowie die Gründung einer Steuerungsrunde. Aus der Perspektive der Koordinatorin am Modellstandort Ebersdorf wird ausgeführt, welche Vernetzungsprozesse vor Ort erforderlich sind und welche Akteure konkret einbezogen wurden. Darüber hinaus wird ein Einblick in die themenspezifischen Arbeitsgruppen und die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Unterstützer*innen gegeben.
11:00 Uhr
Die Gemeinde zum Ort für ein gesundes Älterwerden machen
Danica Faber | Gemeinde Ebersdorf (b. Coburg) | Germany
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Autor*in:
Danica Faber | Gemeinde Ebersdorf (b. Coburg) | Germany
Die Gemeinde als unmittelbares Wohnumfeld hat einen hohen Einfluss auf die Lebensqualität und damit auch die Gesundheit von älteren Bürger*innen. Aus der Perspektive der Gemeinde Ebersdorf (b. Coburg) wird dargestellt, welchen Mehrwert eine gesundheitsförderliche Quartiersentwicklung hat, aber auch welche besonderen Herausforderungen sich durch die ländliche Struktur ergeben.
11:36 Uhr
Aktionsgruppen „Gesundes Altern in der Oberpfalz“ - Begleitung regionaler Multiplikator*innen zur Entwicklung gesundheitsförderlicher Maßnahmen für ältere Menschen in schwierigen Lebenslagen
Kathrin Steinbeißer | Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. | Germany
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Autor*innen:
Kathrin Steinbeißer | Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. | Germany
Friederike Butscher | Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. | Germany
Maria Wiethaler | Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. | Germany
Andrea Wolff | Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. | Germany
Hintergrund
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bayern (KGC) hat zum Ziel, den Auf- und Ausbau gesundheitsförderlicher Strukturen für ältere Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Ein Schwerpunkt ist die Begleitung von Akteurinnen und Akteuren, die auf regionaler Ebene Maßnahmen dieser Art planen und umsetzen möchten.
Projektbeschreibung
Auf Basis einer Bedarfsabfrage gründeten sich im Juli 2018 die Netzwerke „Gesundes Altern auf dem Land (1)/in der Stadt (2) in der Oberpfalz“. Hauptziel ist die gemeinsame Erarbeitung von Strategien, um Maßnahmen der Gesundheitsförderung für ältere Menschen in schwierigen Lebenslagen im Regierungsbezirk zu entwickeln. Teilnehmende (TN) der Aktionsgruppen sind z. B. ehren- und hauptamtliche Akteurinnen und Akteure aus Institutionen und Ämtern, des Seniorenbeirats, Bürgermeister, Gesundheitsbotschafterinnen und Leitungen der Gesundheitsregionenplus. Die TN erarbeiten dabei die Inhalte der Treffen selbst. Um die Netzwerke bedarfsorientiert weiterzuführen, werden die Struktur der Netzwerke, die Rollen der TN am Netzwerk sowie deren Nutzenerwartung analysiert.
Ergebnisse
Die TN schätzen die Aktionsgruppen als Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung sowie gegenseitigen Motivation. Begleitet durch die KGC wurden erste Praxisprojekte entwickelt sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den TNn erarbeitet.
Lessons Learned
Die regionalen Aktionsgruppen sind ein geeignetes Format, ältere Menschen in schwierigen Lebenslagen im ländlichen und städtischen Raum in den Fokus zu nehmen. Eine andauernde Koordination und Begleitung durch die KGC ist derzeit für die Funktion dieser Netzwerke unabdingbar.