1. Hintergrund/Fragestellung
Mit dem 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetz hat der Gesetzgeber einen Paradigmenwechsel vollzogen und den Schwerpunkt auf die Gesundheitsförderung in Lebenswelten gelegt. Vor dem Hintergrund der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung kann und darf der Fokus nicht ausschließlich auf verhaltenspräventiven Maßnahmen liegen, da ältere Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status seltener von diesen Angeboten erreicht werden, zugleich jedoch größeren Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind.
2. Projektbeschreibung/Methode
Als besonders erfolgversprechend gelten Maßnahmen, die verhaltens- und verhältnispräventive Ansätze verbinden und einen Strukturentwicklungsprozess in der Lebenswelt anstoßen können. Im Rahmen komplexer Interventionen soll der Aus- und Aufbau bewegungsförderlicher Strukturen für ältere Menschen in bis zu drei Modellregionen initiiert und von Bundesebene mit verschiedenen Maßnahmen unterstützt werden.
3. Schlussfolgerung/Ergebnisse
Die Implementierungsstrategie der BZgA umfasst Aspekte von der Ist-Analyse in den Kommunen über die Entwicklung und den Einsatz eines praktischen Baukastens bis hin zur Evaluation. In diesem Fachforum stellt die BZgA die Weiterentwicklung des Programms „Älter werden in Balance“ vor.
4. Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Mit der hier beschriebenen Implementierungs- und Evaluationsstrategie will die BZgA prüfen, inwiefern ein von Bundesebene konzipierter, auf funktionaler Ebene standardisierter, aber durch die modular aufgebauten Unterstützungsleistungen flexibel an verschiedene Kontexte adaptierbarer Lebensweltansatz umsetzbar ist.
15:45 Uhr
Weiterentwicklung von „Älter werden in Balance“
Claudia Vonstein | BZgA | Germany
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Autor*in:
Claudia Vonstein | BZgA | Germany
Die Implementierungsstrategie, mit der die BZgA die Modellregionen unterstützt, umfasst unter anderem einen Baukasten mit Instrumenten für eine Ist-Analyse kommunaler Bewegungsverhältnisse, einen Auswertungsservice, eine Projektdatenbank sowie Materialien zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit und Umsetzung. Die Nutzung und Entwicklung lokaler Strukturen und Netzwerke sowie die Aktivitäten der Umsetzungspartner in den Modellregionen sind weitere Elemente der Implementierungsstrategie.
16:05 Uhr
Bewertung von Assessmentinstrumenten zur Erfassung kommunaler Bewegungsverhältnisse für ältere Menschen
Lisa Paulsen | Pädagogische Hochschule Heidelberg | Germany
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Autor*in:
Lisa Paulsen | Pädagogische Hochschule Heidelberg | Germany
Als Voraussetzung für eine aussagekräftige Evaluation sowie eine evidenzgeleitete Interventionsplanung ist eine fundierte Ist-Analyse der kommunalen Bewegungsverhältnisse notwendig. Eine Arbeitsgruppe der Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hat hier diverse Erhebungsinstrumente hinsichtlich ihrer Praxisanwendung zusammengestellt, untersucht und bewertet sowie eine Entscheidungshilfe zur Auswahl passender Instrumente für Kommunen abgeleitet.
16:25 Uhr
Projekt „Bewegung und Begegnung im Quartier“ (BeBeQu) in den Kleinstädten Artern und Apolda (Thüringen)
Andrea Priebe | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR | Germany
Monique Keßler | Thüringer Volkshochschulverband e.V. | Germany
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Autor*innen:
Andrea Priebe | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR | Germany
Monique Keßler | Thüringer Volkshochschulverband e.V. | Germany
In der Modellregion Thüringen werden an zwei kleinstädtischen Standorten Bewegungs- und Begegnungsangebote für ältere Menschen entwickelt und erprobt. Das Vorgehen erfolgt partizipativ mit den vor Ort ansässigen Institutionen, Akteuren und Bewohner/innen. Ziel ist es dabei, Strukturen und Angebote für mehr Bewegung im Alter so zu entwickeln, dass sie anschlussfähig sind zu den Entwicklungen in der Modellregion und somit durch die Projektpartner nach Projektende verstetigt werden können.