1) Hintergrund/Fragestellung
Die Förderung der psychischen Gesundheit gewinnt im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) an Bedeutung. Eine konsequente Berücksichtigung des Geschlechts als Qualitätskriterium ist derweil im BGM noch wenig etabliert. Gerade für Männer gilt eine Reflektion über die eigene Gesundheit noch immer als „unmännlich“. Um die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz männersensibler auszugestalten, haben LVG & AFS, Techniker Krankenkasse und Universität Bielefeld ein Modellprojekt initiiert.
2) Projektbeschreibung/Methode
Mithilfe partizipativer Dialogformate werden eine Sensibilisierung sowie Einblicke in Präferenzen und Anspracheformen für betriebliche Maßnahmen realisiert. Das Projekt ist im Frühjahr 2018 gestartet. Ab Herbst 2019 werden in Zusammenarbeit mit fünf Modellbetrieben unterschiedlicher Branchen Ansätze und Maßnahmen entwickelt und erprobt. Im Rahmen der Begleitforschung der Universität Bielefeld konnten erste Bedarfe und Erwartungshaltungen von Männern identifiziert werden.
3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Männliche Bewältigungsstrategien beim Umgang mit Belastungssituationen variieren interindividuell und lassen sich in funktionale und dysfunktionale Strategien unterteilen. Eine Förderung der Anwendung funktionaler Strategien (z.B. Peer-Gespräche) kann im Sinne der Selbstachtsamkeit zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit von Männern führen.
4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Die Zwischenergebnisse des Modellprojekts werden mit den Teilnehmenden diskutiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Herausforderungen der Integration des Projekts in die betrieblichen Lebenswelten der Kooperationsbetriebe gelegt.