Das Thema psychische Belastungen in der Berufstätigkeit gewinnt eine immer größere Bedeutung. So weist der DAK-Psychoreport 2019 aus, dass die Anzahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen mit dem Alter kontinuierlich steigt. Frauen waren 2018 knapp doppelt so oft krankgeschrieben als ihre männlichen Kollegen. Unter den Erwerbstätigen im Gesundheitswesen haben Frauen einen hohen Anteil: Mehr als drei Viertel der Beschäftigten sind Frauen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Branche „Gesundheitswesen“ überproportional viele Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen aufweist. Neben den Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) sind psychische Erkrankungen ein drängendes Problem im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Nicht zuletzt aufgrund des steigenden Fachkräftebedarfs im Gesundheitswesen wird dem betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz eine besondere Rolle zuteil. Gesunde Arbeitsbedingungen tragen dazu bei, dass Beschäftigte bis zum gesetzlichen Rentenalter arbeiten und ihre Tätigkeit in Vollzeit ausüben können. Im Rahmen des Fachforums soll diskutiert werden, welche Rolle bei den psychischen Erkrankungen die zunehmende Arbeitsintensität und zu wenig Personal in den Gesundheitseinrichtungen spielt. Was die wirksamen Instrumente für gute betriebliche Prävention sind und wer dabei welche Aufgabe und Rolle zu erfüllen hat.
Nach dem Kurzinput von Frau Susanne Hildebrandt, IGES Institut Berlin diskutieren auf dem Podium neben Frau Hildebrandt Herr Christian Bock, Stabsstelle Arbeitssicherheit und Unfallverhütung Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und Martin Nestele, Vorstandsmitglied Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), Moderation: Grit Genster und Dietmar Erdmeier, ver.di.