*** In dieser Veranstaltung wird auf einfache Sprache geachtet. ***
1) Hintergrund/Fragestellung
Der Abbau von Barrieren und die Ermöglichung von gesellschaftlicher Teilhabe ist für Menschen mit Behinderungen von besonderer Bedeutung. Um dies zu erreichen, braucht es eine ressortübergreifende Zusammenarbeit sowie die Partizipation der Betroffenen. Die große Herausforderung hierbei besteht darin, einen niedrigschwelligen Zugang zu den Bürger*innen zu finden. In der Session soll aus drei unterschiedlichen Perspektiven eine erfolgreiche Beteiligungsmethode vorgestellt werden.
2) Projektbeschreibung/Methode
Das Stadtteilmanagement Stendal-Stadtsee und das Örtliche Teilhabemanagement des Landkreises Stendal führten gemeinsam einen Stadtteilrundgang mit dem Fokus „Barrieren erleben und aufzeigen“ durch. Bürger*innen, mit und ohne Behinderung, konnten für das Thema Barrierefreiheit gewonnen werden und engagieren sich weiterführend in der neu gegründeten Interessengruppe „Barrierefreies Stendal“.
3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Bürger*innen mit und ohne Behinderung engagieren sich für eine barrierefreie Stadt. Die Engagierten erhalten anfangs noch organisatorische Hilfe durch das Örtliche Teilhabemanagement. Erklärtes Ziel ist die zukünftige Selbstorganisation der Gruppe. Die Menschen mit Behinderung werden von Politik und Verwaltung gehört und beeinflussen aktiv ihr Umfeld, um einen inklusiven Sozialraum zu gestalten.
4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Im Anschluss an die Beiträge sollen die Beteiligungsmethoden (Stadtteilrundgang, Interessengruppe) gemeinsam diskutiert werden. Welche Rolle spielt die Unterstützung in den Anfangsphasen solcher emanzipatorischen Prozesse und wie kann die geplante Selbstorganisation der Gruppe erreicht werden?
11:00 Uhr
Beteiligung und Empowerment von Bürger*innen mit und ohne Behinderungen durch Stadtteilrundgänge
Carolin Genz | KinderStärken e.V. | Germany
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Autor*in:
Carolin Genz | KinderStärken e.V. | Germany
Das Stadtteilmanagement Stendal-Stadtsee führte in Kooperation mit dem Örtlichen Teilhabemanagement des Landkreises einen Stadtteilrundgang durch. Gemeinsam mit Bewohner*innen mit und ohne Behinderungen, Stadträten sowie Vertretern des Bauamts wurden einige Straßen auf Barrierefreiheit überprüft. Die Hinweise werden in städtebauliche Umbaumaßnahmen vom Baumt berücksichtigt. Durch den Rundgang entstand eine bürgerliche Initiative, die sich weiter für eine barrierefreie Stadt einsetzen möchte.
11:20 Uhr
Empowerment - Expert*innen der eigenen Situation engagieren sich für den Abbau von Barrieren in ihrem Sozialraum
Claudia Bolde | Landkreis Stendal | Germany
Johanna Michelis | Landkreis Stendal | Germany
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Autor*innen:
Claudia Bolde | Landkreis Stendal | Germany
Johanna Michelis | Landkreis Stendal | Germany
Das Örtliche Teilhabemanagement hat zur Aufgabe unter Beteiligung von Betroffenen Barrieren abzubauen und einen inklusiven Sozialraum zu fördern. Im Anschluss an einen Stadtteilrundgang enstand die Interessengruppe "Barrierefreies Stendal". Die Engagierten erarbeiten eine Prioritätenliste der Barrieren und laden sich themenbezogen verantwortliche Personen aus Politik und Verwaltung ein. Anfangs erhält die Gruppe noch Unterstützung, um sich dann zukünftig selbst organisieren zu können.
11:40 Uhr
Interessengruppe Barrierefreiheit – Bürger*innen engagieren sich für eine barrierefreie Stadt
Thomas Rösicke | Germany
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Autor*in:
Thomas Rösicke | Germany
In Folge des Stadtteilrundgangs treffen sich interessierte Betroffene weiterhin regelmäßig, um gemeinsam auszuloten, wie sie sich als „Stammtisch Barrierefreiheit“ für ein barrierefreies Stendal einsetzen können. Vertreter*innen aus weiteren Interessengruppen des gleichen Landkreises teilten mit den Stendaler*innen ihre eigenen Erfahrungen aus. Mit dem Zuspruch des Stadtteilmanagements, Örtlichen Teilhabemanagements sowie Bauamts werden erste Hinweise an Politik und Verwaltung weitergeleitet.
12:00 Uhr
"Free as a bird" – Herne gemeinsam für Frauen mit Behinderungen
Dr. Katrin Linthorst | Stadt Herne | Germany
Marie Meinhardt | Stadt Herne | Germany
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Autor*innen:
Dr. Katrin Linthorst | Stadt Herne | Germany
Marie Meinhardt | Stadt Herne | Germany
Hintergrund/Fragestellung
Jede 10. Frau in Deutschland lebt mit einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung. Studien belegen, dass Frauen mit Behinderungen noch stärker als Männer mit Behinderungen diskriminiert werden. Viele von ihnen sind teilweise nicht direkt erkennbaren Formen von Gewalt ausgesetzt. Aufklärung, Prävention und Empowerment sind deshalb zentrale Maßnahmen, um dieser Gruppe die uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. 2014 hat sich die Stadt Herne auf den Weg gemacht, die UN-Behindertenrechtskonvention durch die Entwicklung eines Inklusionsplans umzusetzen. Bereits etablierte Instrumente der Gleichstellung und der Gesundheitsförderung werden genutzt, um für die Situation von Frauen zu sensibilisieren, Wissen zu vermitteln und Vernetzung im System zu fördern. Aufbauend auf einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit den Problemlagen von Frauen mit Handicap, werden in jedem Jahr Schwerpunkte gesetzt.
Projektbeschreibung/Methode
Das Konzept sowie das Veranstaltungsformat, welches die besondere Situation von Frauen mit Behinderungen in den Fokus rückt, werden vorgestellt.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Neben theoretischen, wissenschaftlich fundierten Beiträgen bedarf es intensiver, verstetigter Zusammenarbeit interdisziplinärer Akteure sowie praktischer Umsetzungsmöglichkeiten für Multiplikator*innen.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Neben einer Einführung ins Thema wird die interdisziplinäre, institutionenübergreifende Zusammenarbeit anhand von Best Practice Kriterien erläutert und in einer anschließenden Diskussion reflektiert.