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09:00 Uhr
Gesundheit 25* unterstützt Lösungen vor Ort
Joana Roos-Bugiel | Gesundheit 25*/ Evangelische Stiftung Alsterdorf | Germany
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Autor*innen:
Joana Roos-Bugiel | Gesundheit 25*/ Evangelische Stiftung Alsterdorf | Germany
Birgit Pohler | Gesundheit 25* | Germany
Gesundheit 25* ist ein bundesweit einzigartiges Projekt der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg. Mit dem Vorhaben setzt sich die Stiftung dafür ein, die wohnortnahe gesundheitliche Versorgung von Menschen mit komplexen Behinderungen zu verbessern. Die Menschen sollen dort, wo sie leben, eine möglichst bedarfgerechte gesundheitliche Versorgung erhlten. In den drei Modellquartieren Altona, Barmbek und Bergedorf erfordern verschiedene Ausgangslagen auch unterschiedliche Lösungen. Die Arbeitsweise von Gesundheit 25*: Am Anfang steht eine fundierte Bestands- und Potentialanalyse: Was ist vorhanden? Wo liegen Defizite? In Interviews und Gesprächen mit Trägern der Eingliederungshilfe, mit Klient/innen und Klienten, mit Hausärzt/innen sowie den Fachräften in den Krankenhäusern, mit Assistent/innen und anderen Akteur/innen auf Quartiersebene werden unterschiedliche Perspektiven und Interessen erfasst. Danach entwickelt Gesundheit 25* zusammen mit Fachkräften und Menschen mit komplexen Behinderungen Lösungen, die für das Thema Gesundheit sensibilisieren, das Verständis füreinander stärken und die Zusammenarbeit ausbauen. Daraus hervorgegangen sind beispielsweise ein verbessertes Überleitungsmanagement der Krankenhäuser im Quartier, ein Präventionsprogramm für Menschen mit komplexen Behinderungen oder einzelne Workshops, die Menschen mit Unterstützungsbedarf auf den Besuch beim Arzt vorbereiten. Neben der Sensibilisierung und das Weitergeben bzw. Aufbereiten von Informationen geht es immer auch um den Einfluss auf politische Entscheidungen. Langfristig sollen sich Strukturen der Zusammenarbeit verändern und eine breite Basis für inklusive Gesundheitsversorgung entstehen.
09:15 Uhr
Klinik Inklusiv
Prof. Dr. Hermann-T. Steffen | Fachhochschule der Diakonie Bielefeld | Germany
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Autor*innen:
Prof. Dr. Hermann-T. Steffen | Fachhochschule der Diakonie Bielefeld | Germany
Prof. Dr. Doris Tacke | Fachhochschule der Diakonie gemeinnützige GmbH | Germany
Hintergrund
Obgleich die Zahl älterer Menschen mit Komplexer Behinderung über die letzten Jahre zunimmt und diese Patientengruppe immer mehr auf akutstationäre Behandlung angewiesen ist, sind die klinischen Versorgungsbereiche bislang nur unzureichend auf diese Gruppe eingestellt. Das durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW geförderte dreijährige Forschungsprojekt zielt darauf, den Beitrag assessmentbezogener prästationärer Hausbesuche zur Verbesserung der klinischen Versorgungssituation von Patient(inn)en mit Komplexer Behinderung zu erhellen.
Methode
Basierend auf Informationen, die bei den prästationären Hausbesuchen durch klinische Pflegeexpertinnen gewonnen werden konnten, wurden der klinische Aufenthalt und die Behandlungsabläufe geplant. Die Expertinnen übernahmen die Begleitung und Unterstützung der Patient(inn)en und überwachten den Versorgungsprozess.
Im Rahmen eines explorativ qualitativen Forschungsdesigns mit interaktionistischer Perspektive wurden Interviews mit Betroffenen und professionellen Akteuren sowie Teilnehmende Beobachtungen in den Versorgungsbereichen durchgeführt.
Ergebnisse
Im Rahmen prästationärer Hausbesuche durch klinische Pflegeexpertinnen lassen sich die Bedürfnisse von Menschen mit Komplexer Behinderung evident erfassen.
‚Sich sicher fühlen‘ und ‚Vertrauen‘ sind Schlüsselkonzepte einer patientenorientierten klinisch-stationären Versorgung von Menschen mit Komplexer Behinderung.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Um die bedürfnisgerechte gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Komplexer Behinderung sicherzustellen, ist ein flächendeckendes Netz klinischer Pflege-Expertinnen unabdingbar.
09:30 Uhr
Fit im Team - Gesundheitsförderung für Alle!
Joana Roos-Bugiel | Gesundheit 25*/ Evangelische Stiftung Alsterdorf | Germany
Anne Becke | Leben mit Behinderung Hamburg gGmbH | Germany
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Autor*innen:
Joana Roos-Bugiel | Gesundheit 25*/ Evangelische Stiftung Alsterdorf | Germany
Anne Becke | Leben mit Behinderung Hamburg gGmbH | Germany
Erwachsene Menschen mit komplexen Behinderungen sind einem höheren Risiko ausgesetzt zu erkranken, als die Allgemeinbevölkerung. Von Aufklärungskampagnen oder Kursen zum Gesundheitsverhalten sind sie praktisch ausgeschlossen. Wer sich mit Gesundheitsförderung von Menschen mit komplexen Behinderungen auseinandersetzt, hat wenige bis gar keine Möglichkeiten, auf erprobtes Material zurück zu greifen. Insofern ist das Programm „Fit im Team“ (FiT) ein echtes Pionierprojekt. FiT wurde 2018 von der Ev. Stiftung Alsterdorf/Gesundheit 25* initiiert und in enger Kooperation mit Leben mit Behinderung in einem partizipativen Prozess mit den Teilnehmenden entwickelt. Es handelt sich um ein Konzept der Gesundheitsförderung für erwachsene Menschen mit komplexen Behinderungen und deren Unterstützer/innen. Ziel des Programms ist es, Beschäftigte und Mitarbeiter/innen in Tages(förder)stätten für ihre eigene Gesundheit zu sensibilisieren und Impulse für gesundheitsförderliche Maßnahmen im Alltag zu geben. In vier Modulen werden die Teilnehmenden als Tandems an jeweils einem Vormittag zu einem gesundheitsrelevanten Thema geschult: 1. Gesundes Miteinander 2. Gesund durch Entspannung 3. Gesund durch Bewegung und 4. Gesundes Essen und Trinken. Regelmäßige Feedback-Gespräche und ein abschließender Workshop tragen zur nachhaltigen Transfer in den Alltag bei. Parallel werden Angebote im Sozialraum geschaffen. Nach der Pilotphase ist sicher: Gesundheitsförderung von Menschen mit komplexen Behinderungen ist nicht nur notwendig sondern auf allen Ebenen Horizont erweiternd. Ziel ist es, eine Finanzierung durch das Regelsystem der GKV zu erreichen, damit möglichst viele Menschen von FiT profitieren.