09:00 Uhr
Partizipative Entwicklung von Freiräumen mit und für Kinder: Partizipative Aktionsforschung (PAR) zur Gesundheitsförderung
Carlo Fabian | Fachhochschule Nordwestschweiz Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) | Switzerland
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Autor*in:
Carlo Fabian | Fachhochschule Nordwestschweiz Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) | Switzerland
Beitragstitel
Partizipative Entwicklung von Freiräumen mit und für Kinder: Partizipative Aktionsforschung (PAR) zur Gesundheitsförderung
Hintergrund/Fragestellung
Bei der Planung und Gestaltung von Freiräumen mit und für Kinder geht es nicht nur darum, schöne Freiräume für Kinder zu haben. Der partizipative Prozess ist namentlich für die Förderung von Gesundheit mindestens so wertvoll wie die Nutzung dieser Räume. Ein solcher Beteiligungsprozess wurde im Rahmen des Programms QuAKTIV (Entwicklung naturnaher Freiräume mit und für Kinder) durchgeführt.
Projektbeschreibung/Methode
Im Rahmen von internen und externen Evaluationen wurde deutlich, dass die Partizipation der Kinder umfassend, vielfältig und eingebettet in einem Quartier- resp. Gemeindeentwicklungsprojekt war. Kinder konnten erfahren, dass sie sich einbringen können, ernst genommen werden, Ideen und Anliegen aufgenommen und umgesetzt werden resp. sie gemeinsam mit verschiedenen Fach- und verantwortliche Personen gemeinsame Lösungen suchen konnten. Das Projekt entspricht in vielen Aspekten dem Ansatz der PAR.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Partizipation in Entwicklungsprozessen ist ein Mehrwert auf Ebene Resultat sowie im Prozess selbst und kann zur Stärkung gesundheitsrelevanter Dimensionen (Empowerment & Autonomie, Selbstwirksamkeit, Kontrollüberzeugung, Kohärenzgefühl) beitragen
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Der Beitrag will das Projekt skizzieren sowie die gesundheitsrelevanten Dimensionen diskutieren. Zudem soll die Passung des Projekts zu den PAR-Kriterien diskutiert und ein Blick auf entsprechende ethische Kriterien geworfen werden.
09:20 Uhr
Wo Partizipation anfängt: Erste Schritte und Fragen im partizipativen Forschungsprozess
Helene von Stülpnagel | Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
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Autor*innen:
Helene von Stülpnagel | Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Dr. Astrid Eich-Krohm | Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Daria Schrage | Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Julia Piel | Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Hintergrund
In der ersten Phase eines partizipativen Forschungsprojekts, in dem neue Strategien der Ansprache und Einbindung älterer sozial isoliert lebender Stadtteilbewohner*innen in einem Arbeitsbündnis mit einer Einrichtung der offenen Altenhilfe und engagierten älteren Menschen entwickelt werden sollen, stellt sich die Frage, wie die Planung von und Verständigung über Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit unter Berücksichtigung von Vertrauensbildung sowie dem Risiko von Grenzüberschreitung und Machtgefällen zwischen den Beteiligten gelingen kann.
Methode
In einer Arbeitsgruppe werden aktive ältere Stadtteilbewohner*innen zu Co-Forschenden ausgebildet und bei der Durchführung einer peer-Interviewstudie mit älteren isoliert lebenden Stadtteil-bewohner*innen begleitet. Die Arbeitsgruppe und ein regelmäßig stattfindender Runder Tisch aus Vertreter*innen der Forschung, Praxis und der Zielgruppe bieten einen sicheren Kommunikationsraum, um Anliegen zu diskutieren und Probleme zu reflektieren. Die projektbegleitende Reflexionsleistung aller Beteiligten ist ein entscheidendes methodisches Werkzeug, um ein demokratisches Arbeitsbündnis aufrechtzuerhalten.
Zu erwartende Ergebnisse
Mit dem Instrument der methodischen Reflexivität werden Potenziale sichtbar gemacht, die den par-tizipativen Forschungsprozess vorantreiben und neue Wege der Integration älterer sozial isolierter Stadtteilbewohner*innen eröffnen.
Aus vertrauensvollen Beziehungen können Empowermenteffekte mit gesundheitsförderlichem Potenzial freigesetzt werden.
Diskussionsbeitrag
Zur Diskussion steht der Aufbau einer Forschungsbeziehung im Spannungsverhältnis von professioneller Nähe und kritischer Distanz.
09:40 Uhr
Beteiligungschancen in Frauenhäusern und Frauenschutzwohnungen
Christiane Firnges | Frauenhauskoordinierung e.V. | Germany
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Autor*in:
Christiane Firnges | Frauenhauskoordinierung e.V. | Germany
1. Hintergrund/Fragestellung
In Frauenhäusern (FH) und Frauenschutzwohnungen (FSW) werden Unterstützungsleistungen für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder erbracht. Die Istanbul-Konvention (Art. 4 Abs. 3) fordert das Recht auf diskriminierungsfreie Umsetzung dieser Leistungen. Die Beteiligung der Bewohner_innen von FH/FSW durch Mitsprache ist ausschlaggebend für die Qualitätsentwicklung dieser Leistungen und trägt zur Sicherung der o.g. Rechte bei. Die Datenlage zu Beteiligungschancen in FH/FSW in Deutschland ist unzureichend.
2. Projektbeschreibung/Methode
In dem BMFSFJ-geförderten Projekt „Beschwerdemanagement zur Qualitätsentwicklung in Frauenhäusern: Instrument zur Professionalisierung und Partizipation“ wird eine zweistufige Bestandsanalyse zu nicht verfasster, direkter Beteiligung der Bewohner_innen in FH/FSW durchgeführt: Befragung der Sozialprofessionellen (A), der (Ex-)Bewohner_innen (B).
Der Beitrag stellt die Onlinebefragung bei Sozialprofessionellen (A) zu Beschwerdeverfahren, Bewohner_innenbefragungen und -versammlungen vor: Vollerhebung in FH/FSW in Deutschland (N~450).
3. Schlussfolgerungen/Ergebnisse
Die in 02/2020 vorliegenden Ergebnisse werden Daten liefern über:
- den Grad der Umsetzung der Beteiligungsformen in FH/FSW
- Erfahrungen der Sozialprofessionellen mit der Umsetzung von Beteiligung
- Einstellungen der Sozialprofessionellen zu den Beteiligungsformen
4. Diskussion/Lessons Learned
Aus den Ergebnissen lassen sich mögliche Bedarfe ableiten bezüglich:
- der Stärkung der Bewohner_innenbeteiligung
- Qualitätsentwicklungsmaßnahmen für FH/FSW
- der Umsetzung der Istanbul-Konvention