Autor*innen:
Marie Bolster | Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin | Germany
Dr. Julia Fricke | Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin | Germany
Dr. Stephanie Roll | Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin | Germany
PD Dr. Anne Berghöfer | Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin | Germany
Prof. Dr. Thomas Reinhold | Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin | Germany
Petra Vienhues | Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Diakonissenkrankenhaus Flensburg | Germany
Dr. Franziska Schlensog-Schuster | Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Interdisziplinäre Psychosomatik/Eltern-Kind-Einheit, Universität Leipzig | Germany
Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner | International Psychoanalytic University Berlin, IPU | Germany
Prof. Dr. Lars Kuchinke | International Psychoanalytic University Berlin, IPU | Germany
Prof. Dr. Thomas Keil | Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin | Germany
Hintergrund/Fragestellung
Für Deutschland liegen nur wenige bevölkerungsbasierte Daten zu psychosozialen Belastungen bei Eltern und kindlichen Regulationsstörungen in den ersten 2 Jahren nach der Geburt vor. Daher ist unser Ziel, Häufigkeiten dieser Belastungen und Störungen sowie die Versorgungslage der betroffenen Familien zu untersuchen.
Projektbeschreibung/Methode
In einer prospektiven Kohortenstudie im Rahmen des SKKIPPI-Projekts wird eine Zufallsstichprobe von 30.000 Eltern mit Säuglingen in Berlin, Leipzig oder Flensburg zur Studienteilnahme eingeladen. In einer 1. Screeningstufe werden Symptome psychischer Belastung der Eltern und Regulationsstörungen der Kinder per Onlinefragebogen erhoben. Bei positivem Screening von Mutter /Säugling wird in einem 2. Screening ein detailliertes Telefoninterview durchgeführt, um psychiatrische Störungen bei der Mutter, mögliche Risikofaktoren wie die sozioökonomische Lage und die Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten sowie Regulationsstörungen beim Kind zu erfassen. Nach 6 Monaten erfolgt eine Follow-up-Befragung.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Nach Versand der ersten 4000 Einladungsschreiben liegt die Response im 1. Screening bei 16% (insg. 620 Mütter, 111 Väter). Davon gaben 46,3 % eine nennenswerte psychosoziale Belastung an. Weitere vorläufige Ergebnisse zu Response und Stichprobe, mit Fokus auf Belastung und sozioökonomische Lage, werden vorgestellt.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Die Erhebung der Häufigkeit psychosozialer Belastungen von Eltern und Regulationsstörungen von Säuglingen bietet die Datengrundlage für die Entwicklung präventiver Strategien und eine bedarfsgerechte Gestaltung von Versorgungsangeboten.