(1) Menschen, die von sexualisierter Gewalt und/oder Gewalt in Beziehungen betroffen sind (insbesondere Frauen und Kindern) tragen langfristige gesundheitliche Folgen (WHO 2016: 6). Trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse und frauen- sowie gesundheitspolitischen Forderungen (WHO 2013) existieren in Deutschland kaum systematische und strukturell verankerte Angebote auf den Ebenen der Versorgung, Aus-, Fort- und Weiterbildung der Gesundheitsberufe und der Public Health-Forschung.
(2) In dem Symposium werden anhand des Public Health Action Cycles (Kolip 2006) durch die gemeinsame Betrachtung von drei Projekten die Ebenen der Wissenschaft, der Politik/Bildung und der Beratung /Selbsthilfe in Bezug zum Thema Gewalt in Beziehungen/ sexualisierte Gewalt beleuchtet, um Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns, der Intervention und der systematischen Verankerung von Maßnahmen in der Versorgung von Gewalt Betroffener zu diskutieren.
(3) & (4) Klare politische Forderung zur Qualifizierung der Gesundheitsberufe, zur Gewährleistung adäquater Versorgungs- und Präventionsangebote sowie zur systematischen Erhebung versorgungsbezogener Daten im Gesundheitsbereich gehen von der Istanbul-Konvention aus (Council of Europe 2011). Mit dem Symposium soll das Thema sexualisierter Gewalt und/ oder Gewalt in Beziehungen im deutschen Public Health Diskurs stärker sichtbar werden und es sollen gemeinsam konstruktive Schritte diskutiert werden, um eine Verankerung des Themas auf unterschiedlichen Ebenen voranzubringen.