Hintergrund:
Mindestabstand, Reduzierung von Kontakten und individuelle Hygiene sind notwendige Präventionsmaßnahmen während der SARS-CoV-2 Pandemie. Enge Unterbringungsverhältnisse, wie sie in Gemeinschafts- und Sammelunterkünften vorliegen, erhöhen das Risiko eines Infektionsgeschehens.
Projektbeschreibung:
Die negativen Auswirkungen dieser Unterbringungen auf die Menschen sind nicht erst seit Corona bekannt. Studien und Analysen zeigen, dass hier dringenden Handlungsbedarf besteht. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchte die Gesundheit von Obdachlosen während der SARS-CoV-2 Pandemie. Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DMIR) zeigte dies auch in einer empirischen Analyse zur ordnungsrechtlichen Unterbringung.
Methode:
UKE und DIMR stellen die genannten Untersuchungen vor. Anhand der Studien und den Empfehlungen von BAG Wohnungslosenhilfe und Ärzte der Welt wollen wir die notwendigen Schritte und Veränderungen diskutieren.
Ergebnisse & Schlussfolgerung:
Auf die Umsetzung der Forderungen der BAG Wohnungslosenhilfe und anderer Verbände nach Standards in der Unterbringung von Menschen und Auflösung von menschenunwürdigen Unterbringungssituationen muss verstärkt gedrängt werden. Am Beispiel der Testung auf SARS-CoV-2 kann verdeutlicht werden, welche (Nicht-)Beachtung die Menschen in Gemeinschaftsunterkünften in der Politik erhalten.
Diskussion:
Auf der Basis der vorliegenden Erfahrungen und Untersuchungen zur Auswirkung von Unterbringungsformen auf die Gesundheit und den Infektionsschutz gilt es Schlussfolgerungen zu ziehen. Welche Rolle spielt das Infektionsschutzgesetz?
15:15 Uhr
Diskussionsbeitrag DIMR
Dr.in Claudia Engelmann | Deutsches Institut für Menschenrechte | Germany
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Autor:in:
Dr.in Claudia Engelmann | Deutsches Institut für Menschenrechte | Germany
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat sich in seinem jährlichen Bericht über die Menschenrechtssituation in Deutschland u.a. mit der ordnungsrechtlichen Unterbringung befasst. Die Ergebnisse dieser Analyse werden in die Diskussion eingebracht.
15:35 Uhr
Diskussionsbeitrag Ärzte der Welt
Dr. Johanna Offe | Ärzte der Welt e.V. | Germany
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Dr. Johanna Offe | Ärzte der Welt e.V. | Germany
Die Corona-Pandemie macht Missstände im Gesundheitssystem sichtbar, Ärzte der Welt versucht, diese Aufmerksamkeit zu nutzen, um auf Dauer Verbesserungen zu erzielen. Insbesondere für Menschen ohne ausreichenden Zugang zum regulären Gesundheitssystem stellt die Pandemie ein großes Risiko dar. Sie setzen sich schon früh für die Testung von Nichtversicherten ein.
15:55 Uhr
Diskussionsbeitrag franzfreunde: Standards der Notunterbringung in der Wohnungslosenhilfe im Kontext der Corona Pandemie
Jürgen Plitt | Ordensgemein. der Armen-Brüder des hl. Franziskus - Sozialwerke e. V. | Germany
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Jürgen Plitt | Ordensgemein. der Armen-Brüder des hl. Franziskus - Sozialwerke e. V. | Germany
Die Stadtverwaltung in Düsseldorf hat gemeinsam mit den franzfreunden während der Corona-Pandemie die Standards in der Notversorgung obdachloser Männer, Frauen und Paare sowie Personen mit Hunden erhöht. Durch die Anmietung von zusätzlichen Hotels ist es möglich, in den Notschlafstellen eine Unterbringung in einer Ein- und Zweibettzimmerbelegung zu realisieren. Damit werden Empfehlungen zu Mindeststandards der BAG Wohnungslosenhilfe aus dem Jahr 2013 weitaus besser umgesetzt.
16:15 Uhr
Studie UKE
Franziska Bertram | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
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Franziska Bertram | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Germany
Eine Querschnittsstudie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf untersucht die Gesundheit von Obdachlosen während der SARS-CoV-2 Pandemie. Die psychische und somatische Gesundheit der Obdachlosen wurde über interviewgestützte Fragebögen, eine körperliche Untersuchung, Blutentnahmen und einen Nasopharyngealabstrich erfasst.
Victoria van Rüth, Franziska Bertram, Klaus Püschel, Christine Schüler, Thomas Renné, Thomas Brehm, Marc Lütgehetmann, André Hajek, Hans-Helmut König, Fabian Heinrich UKE