Hintergrund/Fragestellung
Die aus der Sportwissenschaft stammende Methode der kooperativen Planung sichert Beteiligung von vulnerablen Zielgruppen in kommunalen Veränderungsprozessen, durch die Integration in sämtliche Schritte der Maßnahmenplanung und -umsetzung als Mitarbeitende und Mitverantwortliche. So werden in jeder Phase des Veränderungsprozesses - von der Bedarfsklärung über die Maßnahmenplanung bis hin zur Evaluation – Basisexpert*innen und Verantwortungsträger*innen mit der Lebensweltexpertise von Betroffenen konfrontiert und bedürfnisgerechte Lösungen entwickelt.
Projektbeschreibung/Methode
Im Rahmen dieses Fachforums soll der Mehrwert der kooperativen Planung, aber auch Herausforderungen, aufgezeigt werden. Zunächst wird die Methode der kooperativen Planung mit ihren Besonderheiten vorgestellt und dann anhand praktischer Anwendungsbeispiele aus der Gesundheitsförderung, der Arbeitsmarktpolitik und der Inklusionsarbeit veranschaulicht.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Die Praxisbeispiele zeigen Anpassungen beim Methodentransfer bzw. bei der Umsetzung in unterschiedlichen Themenfeldern auf. Sie gehen insbesondere auf Herausforderungen, aber auch wichtige Lerneffekte, bei der Methodenanwendung ein.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Kooperative Planung liefert eine handhabbare, zugleich nicht konfliktfreie, Methode zur Umsetzung von Partizipation, die themenfeldübergreifend in der Gesundheitsförderung, Sozialpolitik und Inklusion angewendet wird.
11:15 Uhr
Modellprojekt „Kommune Inklusiv“ der Aktion Mensch e.V. – Inklusion in Kommunen umsetzen
Carolina Zibell | Aktion Mensch e.V. | Germany
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Autor:in:
Carolina Zibell | Aktion Mensch e.V. | Germany
Eine von vier Gelingensbedingung bei Kommune Inklusiv ist Partizipation. In der Projektumsetzung zeigte sich, dass in den Kommunen zwar eine große Bereitschaft, allerdings wenig Methodenkompetenz für Beteiligung vorhanden war. Mit der Implementierung der kooperativen Planung in die Arbeit der Modellstandorte leistet Aktion Mensch einen wichtigen Beitrag zur Kompetenzentwicklung in der Inklusionspraxis. Der Vortrag diskutiert Chancen und Herausforderungen dieser Implementierung.
11:35 Uhr
"Stark durch Bewegung" – Nachhaltige Bewegungsförderung mittels kooperativer Planung
Andrea Wolff | Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. (LZG) | Germany
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Andrea Wolff | Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. (LZG) | Germany
Das Projekt der Stadt Augsburg zielt auf die Bewegungsförderung mit Frauen in schwierigen Lebenslagen. Auf Basis einer initialen Bedarfsanalyse werden in einem partizipativen Prozess geeignete Maßnahmen entwickelt sowie von kompetenten Partnern umgesetzt und evaluiert. Für die nachhaltige Verankerung des Projekts in Augsburg spielen die frühzeitige Einbindung ressortübergreifender Partner aus Politik, Wissenschaft und Praxis eine entscheidende Rolle.
11:55 Uhr
Kommunalpolitischer Partizipationsprozess zur Verbesserung der Lebenssituation von Langzeitarbeitslosen in Erlangen
Wolfgang Niclas | DGB Erlangen/ER Höchstadt | Germany
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Autor:in:
Wolfgang Niclas | DGB Erlangen/ER Höchstadt | Germany
Im Zuge des aktuellen Sozialberichts wurde in 2016 das Problemfeld der Langzeitarbeitslosigkeit in Erlangen mit der kooperativen Planung auf politischem Wunsch partizipativ bearbeitet. Dank der Annäherung & des Austausches zwischen Zielgruppe, Entscheidungsträger*innen & operativer Expert*innen konnten grundsätzliche strukturelle & strategische Änderungen in der lokalen Arbeitsmarktpolitik erzielt werden. Chancen & Herausforderungen partizipativer Arbeitsmethoden werden in dem Beitrag diskutiert.