Chancen nach der Pandemie für Public Health?
Die COVID-19-Pandemie zeigt eindrucksvoll, dass gesundheitliche Entwicklungen alle gesellschaftlichen Bereiche betreffen. Daher sind sie nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu bewältigen. Zugleich ist der Zusammenhang von Gesundheit und sozialer Lage wieder deutlich geworden und die Pandemie legt viele weitere Probleme offen, z.B. die prekäre Situation in der Pflege, hygienische Mängel an Schulen, Defizite bei der Digitalisierung oder die begrenzten Ressourcen des ÖGD.
Public Health verfolgt das Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten, sie kontinuierlich zu verbessern und vor Gefahren zu schützen. Bessere Gesundheit für mehr Menschen ist aber nur zu erreichen, wenn Gesundheit in allen Politikbereichen berücksichtigt wird. Das Zukunftsforum Public Health, ein Zusammenschluss von Expert*innen aus Praxis und Forschung, arbeitet kontinuierlich an diesem Ziel. Ein Meilenstein dafür ist eine Public-Health-Strategie.
Dieser Workshop widmet sich den zentralen Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Pandemie für Public Health ergeben. So wird erörtert, wie Public Health aufgestellt sein muss, um die Bevölkerungsgesundheit auch jenseits von Ausbruchsituationen zu schützen und zu fördern. Den Rahmen hierfür bildet das Diskussionspapier „Auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie“ (Zukunftsforum 2020). Es versteht sich als Grundlage für eine Public-Health-Strategie. Eine solche Strategie ist nötig, um Public Health für die Zukunft aufzustellen. Das Papier wurde 2020 vorgestellt und im Rahmen eines Konsultationsprozesses überarbeitet. Es wird hier präsentiert und aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Dazu wird es vier Impulsvorträge geben und die Themen anschließend in Kleingruppen vertieft diskutiert werden.
09:45 Uhr
Auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie
Dr.in Svenja Matusall | Zukunftsforum Public Health | Germany
Details anzeigen
Autor:in:
Dr.in Svenja Matusall | Zukunftsforum Public Health | Germany
Das Zukunftsforum Public Health hat den Prozess initiiert, eine Public-Health-Strategie zu entwickeln. Ein erster Entwurf des Papiers „Auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie – Gemeinsam für mehr Gesundheit in Deutschland“ wurde auf dem 4. Symposium des Zukunftsforums Public Health im Januar 2020 vorgestellt und im Rahmen eines Konsultationsprozesses überarbeitet. Dieser Beitrag stellt den aktuellen Diskussionsstand vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie vor.
10:05 Uhr
Pakt für den ÖGD – Meilenstein auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie?
Karin Geffert | Pettenkofer School of Public Health | Germany
Details anzeigen
Autor:in:
Karin Geffert | Pettenkofer School of Public Health | Germany
Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie haben Bund und Länder einen Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) vorgestellt. Die Maßnahmen sind dazu geeignet, den ÖGD auch über die aktuelle Ausbruchssituation hinaus zu stärken. Sie greifen zahlreiche Themen und Reformvorschläge aus Fachgemeinschaft auf. Dieser Beitrag diskutiert den ÖGD-Pakt vor dem Hintergrund der Entwicklung einer Public-Health-Strategie und beleuchtet, was bereits erfüllt ist und wo es weiteren Handlungsbedarf gibt.
10:25 Uhr
Eine nationale Strategie? Chancen und Schwächen des föderalen Systems
Dr. Katharina Böhm | Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. | Germany
Details anzeigen
Autor:in:
Dr. Katharina Böhm | Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. | Germany
Die COVID-19-Pandemie macht deutlich, dass Public Health in Deutschland gestärkt werden muss. Welche Chancen bietet die Entwicklung einer nationalen Strategie angesichts einer föderalen Struktur, in der Gesundheitspolitik zu großen Teilen in den Hoheitsbereich der Bundesländer fällt? Welche Rolle spielen kommunale Initiativen bei der Ausgestaltung von Public Health und welche Rolle können sie bei der Entwicklung einer Strategie spielen?
10:45 Uhr
Applaus ist nicht genug – wie wird Public Health als Karrierefeld attraktiv?
Kerstin Sell | Nachwuchsnetzwerk Öffentliche Gesundheit | Germany
Details anzeigen
Autor:in:
Kerstin Sell | Nachwuchsnetzwerk Öffentliche Gesundheit | Germany
Vielerorts wurde dem medizinischen Personal zu Beginn der Pandemie applaudiert, das galt auch dem ÖGD, der durch die COVID-19-Pandemie in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt ist. Neben den Leistungen des ÖGD wurden aber auch der Personalmangel und strukturelle Defizite deutlich. Aus der Perspektive der Berufseinsteiger*innen wird diskutiert, wie der ÖGD als Berufsfeld attraktiver werden kann und welche Bedeutung eine Public-Health-Strategie dafür haben kann.