Hintergrund
In der COVID-19-Epidemie werden Aspekte gesundheitlicher Ungleichheit und ihrer sozialen Determinanten verstärkt sichtbar. Arbeits- und Wohnbedingungen, aber auch die familiäre Situation, das soziale Umfeld und aufenthalts- und versicherungsrechtliche Voraussetzungen bestimmen die Risikoprofile unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.
Methoden
Das Format sieht drei kurze Inputvorträge vor und eine moderierte Diskussion mit dem Publikum. Dabei sollen Leitfragen diskutiert werden
Ergebnisse
Strukturelle Ungleichheit und Ausschlüsse auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, versicherungs- und aufenthaltsrechtliche Zugangsbeschränkungen zu Diagnostik und Versorgung, aber auch direkte interpersonelle Diskriminierung und Rassismus spielen als „underlying conditions“ eine Rolle im Hinblick auf Exposition und Vulnerabilität. Es zeigen sich erhöhte Infektionsrisiken, aber auch Risiken für schwere Verläufe für Menschen in prekären Anstellungsverhältnissen oder in sogenannten systemrelevanten Berufen, in beengten Wohnverhältnissen und bei Menschen ohne Zugang zur Regelversorgung. Auch sind die (Langzeit-)folgen der Pandemie und der Infektionsschutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, für Ältere und Alleinerziehende oder für wohnungslose Menschen spezifisch.
Diskussion
Wie können wir gesundheitliche Ungleichheit und ihre Auswirkungen beschreiben und Schutz für alle Bevölkerungsgruppen ermöglichen? Mit Perspektiven aus Forschung und Praxis wird in einer gemeinsamen Session eine Diskussion um die Wirkweisen gesundheitlicher Ungleichheit in der Pandemie geführt, aber auch um die Handlungsmöglichkeiten um einen Gesundheitsschutz für alle zu ermöglichen - auch über den Infektionsschutz hinaus.