Der Beitrag skizziert stadtteilbezogene Gesundheitsförderung in der Corona-Krise und stellt diese gleichzeitig auf den Prüfstand. Die Krise trifft viele Menschen mit voller Härte, Menschen in sozial und gesundheitlich schwierigen Lebenssituationen aber besonders.
Grundsätzlich stellt die Struktur der Stadtteile eine gute Voraussetzung für Synergieeffekte und Vernetzung dar. Ressortübergreifende bedarfsgerechte Zusammenarbeit und der Zugang zu vulnerablen Bevölkerungsgruppen können oft leichter gewährleistet werden als auf kommunaler oder Landesebene. Gleichzeitig kulminiert in den benachteiligten Quartieren gesundheitliche Ungleichheit. Das bedeutet, dass die gesellschaftliche Trennung in der Krise hier besonders deutlich wird.
Die Pandemie hat gezeigt, wie flexibel und handlungsfähig Projekte auf Stadtteilebene tatsächlich sind. Die Reaktionen der Projektträger und Projektträgerinnen in den Quartieren sind erstaunlich: einfallsreich und bedarfsorientiert finden Sie Lösungswege, um die Menschen in den Stadtteilen weiterhin gesundheitsfördernd zu unterstützen. Gleichzeitig benötigt die lokale Ebene Verständnis und Entgegenkommen von Land und Kommune, um kurzfristig und passgenau auf sich ständig ändernde Situationen zu reagieren. Wir möchten Einblicke in praktische Beispiele aus unterschiedlichen Bundesländern geben und Erfahrungen im Umgang mit COVID-19 in der Stadtteilarbeit teilen: Wie krisentauglich ist stadtteilbezogene Gesundheitsförderung?