Planetare Gesundheit befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen der menschlichen Gesundheit und den politischen, ökonomischen und sozialen Systemen, sowie den natürlichen Systemen unseres Planeten, von denen die Existenz der menschlichen Zivilisation abhängt. Eine wichtige Grundlage für dieses Konzept sind die neun planetaren Belastungsgrenzen, die den sicheren Manövrierraum der Menschheit innerhalb der natürlichen Systeme markieren. Einige davon haben wir bereits überschritten oder sind kurz davor, unter anderem hinsichtlich Klimawandel, Verlust von Biodiversität, Eingriff in biogeochemische Kreisläufe (insbesondere Stickstoff und Phosphor) und Änderungen der Landnutzung. Diese Session befasst sich bewusst mit der Überschreitung von zwei Belastungsgrenzen, deren Auswirkungen auf die Bevölkerungsgesundheit im deutschen Kontext oft eher wenig beleuchtet werden, nämlich Verlust von Biodiversität, Veränderungen biogeochemischer Kreisläufe und der Landnutzung. Nach einem kurzen Einführungsvortrag über das Konzept von planetarer Gesundheit im Zusammenhang mit health in all policies schildern zwei Expert:innen den Zustand der jeweiligen Belastungsgrenzen, skizzieren wie diese drei mit der Gesundheit von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Deutschland und weltweit zusammenhängen. In einer gemeinsamen Diskussion mit dem Publikum sollen anschließend Gemeinsamkeiten, Unterschiede, sowie potentielle Lessons learned und zukünftig nötige Institutionen, Rahmenbedingungen und Prozesse für einen umfassenden Planetary Health in all Policies-Ansatz diskutiert werden.