Praxisbeispiele für die Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
Die Digitalisierung der Arbeit und die damit verbundenen Chancen und Risiken für Unternehmer*innen, Beschäftigte und Berater*innen im Arbeits- und Gesundheitsschutz sind schon lange im Fokus der Diskussion. Zahlreiche Forschungsarbeiten ermittelten mögliche Belastungen und Gefährdungen durch zunehmende digitale Möglichkeiten bei der Arbeit. Die Corona-Pandemie war der Initialzünder für die Arbeit im Homeoffice und daraus folgende Optionen, wie Bildschirmarbeit zukünftig durch die zeitliche und örtliche Flexibilität gestaltet werden kann. Damit Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit auch im Homeoffice ankommen, braucht es praktische Lösungen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz, die im Zuge der Corona-Pandemie Eingang in die Praxis gefunden haben.
Die Beiträge dieser Session beschäftigten sich mit praktischen Lösungen, die wie viele Maßnahmen in der Corona-Pandemie, einfach entwickelt und umgesetzt wurden. Sie können beispielhaft für Lösungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in der Zukunft vor dem Hintergrund der Digitalisierung stehen.
Practical examples of how occupational safety and health can be implemented
The digital transformation of work and the associated opportunities and risks for employers, employees and occupational safety and health consultants have been a subject of discussion for some time. Numerous research studies have identified exposures and hazards potentially arising from the growing opportunities at work offered by the digital transformation. The coronavirus pandemic provided the primary impetus for remote working from home and the resulting options for the performance of VDU work in the future through flexibility in the timing and location of work. For safety and health at work to be assured during remote working from home, practical solutions for occupational safety and health are needed. Such solutions have found their way into practical application in the course of the coronavirus pandemic.
The contributions in this session deal with practical solutions which, like many measures taken during the coronavirus pandemic, were simply developed and implemented. They can serve as examples for future occupational safety and health solutions against the backdrop of the digital transformation.
10:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
10:10 Uhr
Schützen auf Distanz - Herausforderungen und Lösungen für die Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen im Homeoffice
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Autor:in:
M.A. Kerstin Guhlemann | TU Dortmund | Germany
Die Corona-Pandemie hat den Anteil der Beschäftigten im Homeoffice sprunghaft erhöht und damit neue Belastungen und neue Schutzbedarfe geschaffen. Gleichzeitig sind die gewohnten Zugangswege zu den Arbeitsplätzen eingeschränkt. Auch der durch die Pandemie verstärkte digitale Wandel verändert die Arbeitswelt und stellt Fragen nach der Gestaltung guter Arbeit neu. Besonders die in diesem Kontext weiter ansteigenden psychosozialen Belastungen sind als Gestaltungsfrage ein anspruchsvoller Themenbereich.
Der Beitrag zielt vor diesem Hintergrund auf die Fragestellung nach sicherem und gesundem Arbeiten im Homeoffice und die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen im Rahmen des institutionellen Arbeitsschutzes zu verbessern. Basis ist eine qualitative Erhebung unter betrieblichen und überbetrieblichen Akteuren sowie Beschäftigten zu zwei Zeitpunkten vor und während der Corona-Pandemie. Die Auswertung zeigt die Grenzen der etablierten Vorgehensweisen im Bereich der Arbeitsgestaltung und deren Veränderungen im Zuge der Pandemie. Vielerorts wurde festgestellt, dass sich durch die Digitalisierung die Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes vermehrt auf die Beschäftigten selbst verlagert, weshalb neue Unterstützungsangebote benötigt werden. Dafür bilden eine funktionierende, handlungs- und anpassungsfähige Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes auf der einen Seite und die Akzeptanz der Beschäftigten und Compliance der Unternehmen auf der anderen Seite die Basis.
10:35 Uhr
Homeoffice im Fokus der GB psychische Belastungen - Praxis und Erkenntnisse
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Autor:in:
Maik Schuhknecht | B A D GmbH | Germany
Homeoffice und mobiles Arbeiten sind seit dem Aufflammen der Pandemie mehr denn je in den Fokus des Managements und der Unternehmensführung gerückt. B·A·D hat Unternehmen auch in dieser Zeit betreut und die Homeoffice-Arbeitsplätze im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung Corona bewertet. Als besondere Herausforderung werden die Themen Vertrauenskultur, Kommunikation und Zwischenmenschlichkeit beschrieben.
Insgesamt zeigt sich, dass die Komplexität des mobilen Arbeitens von vielen Unternehmen unterschätzt worden ist. Während die technischen Systeme i.d.R. zügig angepasst wurden, waren die sozialen Veränderungen eine deutlich komplexere Herausforderung. Hybride Teams und Remote Leadership sind nur einige der durch Homeoffice implizierten Themen.
Der Kurzbeitrag stellt zum einen die identifizierten Belastungsfaktoren heraus und beleuchtet zum anderen Hintergründe, warum die Einführung von Homeoffice-Arbeitsplätzen sehr gegensätzlich ausgefallen ist. Eine Studie des BSI zur IT-Sicherheit im Homeoffice (2020) hat ergeben, dass 58 Prozent der Unternehmen das Homeoffice-Angebot auch nach der Pandemie aufrechterhalten oder ausbauen wollen, aber 40 Prozent das Angebot reduzieren oder wieder einstellen wollen.
11:00 Uhr
Praktische Umsetzung einer Standardisierung von digitalen Workshops zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
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Autor:in:
Jonas Gerstmann | Organisationspsychologe | Germany
Mittlerweile gibt es viele wissenschaftlich fundierte Ansätze, um eine GDA-konforme Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen erfolgreich zu unterstützen und umzusetzen. Die Praxis zeigt jedoch, dass unternehmensspezifische Anforderungen die Umsetzung einer GBUpsyche vor große Herausforderungen stellen. Es ist weiterhin eine essentielle Voraussetzung, Führungskräfte und Mitarbeitende in den Prozess gewinnbringend einzubeziehen. Die Jahre 2020/2021 stellten uns vor neue Aufgaben. Digitalisierungsdruck, Umstrukturierungen und neue Kommunikationswege sind hier vorangestellte Beispiele, die es zu bewältigen gilt.
Erfahren Sie im Vortrag, anhand eines Praxisbeispiels, die Erfolgsfaktoren für eine standardisierte Durchführung von 80 Online-Workshops mit rund 1500 Mitarbeitenden in nur vier Wochen.
11:40 Uhr
Digitale Durchführung von Workshops zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
12:05 Uhr
Digitales BGM - Beispiele aus der Praxis
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Autor:in:
Alina Berger | movment24 GmbH | Germany
Digitales Betriebliches Gesundheitsmanagement für eine zeit- und ortsunabhängige Unterstützung der Mitarbeitenden
Der aktuelle Wandel in der Arbeitswelt wird getrieben von Entwicklungen wie Digitalisierung, Konnektivität und Globalisierung. Daraus ergeben sich neue Strukturen für die Zusammenarbeit, die oftmals dezentraler und agiler gestaltet werden.
Umso wichtiger ist es, die Mitarbeitenden zu unterstützen, produktiv, gesund, energiegeladen und fokussiert zu bleiben.
Dabei setzen viele Unternehmen vermehrt auf digitale Angebote, die orts- und zum Teil auch zeitunabhängig zur Verfügung stehen – zurecht, denn sie bieten Planungssicherheit und ermöglichen eine risikofreie Durchführung.
Doch nicht jede Lösung passt auf jedes Unternehmen – unterschiedliche Anforderungen erfordern bedarfsspezifische Lösungen.
In diesem Vortrag möchten wir Ihnen anhand verschiedener Anwendungsbeispiele aus der Praxis vorstellen, wie eine digitale Versorgung im BGM aussehen kann.
12:30 Uhr
Homeoffice, mobiles arbeiten - und trotzdem gesund? Praktische Beispiele, wie dieser Spagat gelingen kann
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Autor:in:
Dorothée Remmler-Bellen | Berufsverband der Präventologen e.V. | Germany
Homeoffice, mobiles arbeiten – und trotzdem gesund? – Praktische Beispiele, wie dieser Spagat gelingen kann
Abstract
Sogenanntes Homeoffice, meist eher mobiles arbeiten, hat in den letzten beiden Jahren stark zugenommen. Die Corona-Pandemie war der Katalysator für neue Arbeitsformen, die es nun gesundheitsförderlich zu gestalten gilt.
Die möglichen Belastungen, Gefährdungen und Risiken wurden in zahlreichen Studien herausgearbeitet. Parallel galt und gilt es gesundheitsförderliche Bedingungen für die Menschen zu entwickeln, die ihre Arbeit nun von zuhause aus verrichten. Hier ist es notwendig sowohl auf die Rahmenbedingungen zu schauen (Verhältnisprävention), wie auch auf die Ressourcen jedes einzelnen Beschäftigten (Verhaltensprävention).
Mut machende Praxisbeispiele zeigen Lösungen auf, wie der Spagat gelingen kann, wie Mitarbeitende auch beim Arbeiten in den eigenen vier Wänden gesund und motiviert bleiben können.
Sie wurden aus dem Prozess heraus und ganz pragmatisch entwickelt, denn es galt und gilt kreative Lösungen entwickeln, statt über die Probleme zu jammern.
Ein entscheidender Faktor ist dabei die Entwicklung von Gesundheitskompetenz, sowohl auf personaler Ebene wie auch auf organisationaler Ebene. Hierzu hat der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz im Jahr 2018 erste Handlungsempfehlungen gegeben. Wie Gesundheitskompetenz ganz praktisch entwickelt und verbessert werden kann, zeigt der Vortrag.
12:50 Uhr
Zusammenfassung und Verabschiedung