Die SARS-COV 2 Arbeitsschutzstandards und –regeln mussten 2020 schnell und auf Grundlage einer unvollständigen Wissensbasis entwickelt und umgesetzt werden. Somit wurde es besonders wichtig zu prüfen, inwieweit Maßnahmen in den Betrieben erfolgreich realisiert werden konnten.
In dieser Session werden Ergebnisse aus Betriebsbefragungen und vor allem aus Erhebungen bei Arbeitsschutz- und arbeitsmedizinischen Expert*innen berichtet.
Es wird unter anderem über
• betriebliche Maßnahmen insgesamt
• Aspekte der Regulierung, wie bspw. das Erleben der Praxistauglichkeit,
• Auswirkungen auf die Beschäftigten, wie z.B. die psychische Belastung und
• Beispiele guter Praxis
berichtet.
Die gesammelten Erfahrungen müssen dazu dienen, den Arbeits- und Infektionsschutz für den pandemischen Fall aktuell und in Zukunft weiter zu verbessern.
In 2020, the SARS-COV 2 occupational safety and health standards and rules had to be developed and implemented in Germany swiftly and on the basis of incomplete knowledge. Examining the extent to which measures could be successfully implemented at company level thus became particularly important.
Results from surveys conducted in companies, in particular from surveys of OSH professionals and company physicians, will be reported in this session.
The session will include reports on:
• Company measures overall
• Aspects of regulation, such as perception of suitability in practice
• Effects on employees, such as mental stress
• Examples of good practice
The experience gained must be used to improve occupational safety and health and infection control for the pandemic scenario, now and in the future.
02:00 pm
Begrüßung und Einführung
02:10 pm
Arbeitsschutz während der SARS-CoV-2 Pandemie
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Author:
Dr. Anita Tisch | BAuA | Germany
Die SARS-CoV-2-Epidemie hat die Arbeitswelt und damit auch den betrieblichen Arbeitsschutz vor große Herausforderungen gestellt. Nahezu alle Betriebe haben Maßnahmen zur Reduktion des Infektionsrisikos ergriffen. Gleichzeitig standen die Betriebe vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen. Der Beitrag beleuchtet die Umsetzung betrieblicher Arbeitsschutzmaßnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Pandemie. Dabei werden insbesondere folgende Fragen beantwortet:
• Welche Maßnahmen wurden von den Betrieben ergriffen? Wie können diese Maßnahmen differenziert werden?
• Wie bewerten unterschiedliche Beschäftigtengruppen den Arbeitsschutz in der SARS-CoV-2-Pandemie?
Im Zentrum des Beitrags sollen außerdem künftige Herausforderungen wie auch Chancen für den betrieblichen Arbeitsschutz zur Diskussion gestellt werden, die sich aus der Pandemieerfahrungen ergeben.
Der Beitrag basiert auf Ergebnissen einer repräsentativen Betriebsbefragung die Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu unterschiedlichen Zeiten der Pandemie in den Blick genommen hat (Betriebe in der Covid-19-Krise, durchgeführt in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung). Zudem wird die Sicht von Beschäftigten berücksichtigt (auf Basis einer Sondererhebung des Sozio-ökonomischen Panels, SOEP-Cov Befragung).
02:35 pm
SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards und psychische Belastung in verschiedenen Branchen
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Author:
Dr. Swaantje Casjens | IPA der DGUV und Ruhr-Universität Bochum | Germany
Zahlreiche Beschäftigte sind aufgrund ihres Berufs einem potentiell erhöhtem SARS-CoV-2-Infektionsrisiko ausgesetzt. Daher ist es wichtig festzustellen, inwiefern die Corona-spezifischen Sicherheitsstandards in den Mitgliedsbetrieben umgesetzt werden und ob es branchenspezifische Unterschiede bei der psychischen Belastung der Beschäftigten gibt. Wir stellen die Ergebnisse unserer Online-Befragungen von Fachkräften für Arbeitssicherheit (Sifa) zur realen Umsetzung von Präventionsmaßnahmen und möglichen langfristigen Konsequenzen der SARS-CoV-2-Pandemie in den Betrieben (Modul I) sowie von Beschäftigten zur Auswirkung der Pandemie auf ihre psychische Belastung (Modul II) vor. Die Studie startete inmitten der zweiten Welle am 7. Dezember 2020. Bis Mitte 2021 konnten mit Hilfe verschiedener Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und dem VDSI - Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit 436 Sifa und andere mit dem Arbeitsschutz betraute Personen sowie 1548 Beschäftigte aus den Branchen Industrie, öffentlicher Dienst, Finanzsektor, Einzelhandel und Öffentlicher Personennahverkehr rekrutiert und ausgewertet werden. Diese Studie zeigt analog zu Untersuchungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin eine Zunahme des Stellenwerts von Arbeits- und Infektionsschutz während der Pandemie. Ferner konnten unterschiedliche Belastungen der Beschäftigten in Abhängigkeit des arbeitsbedingten SARS-CoV-2-Infektionsrisikos festgestellt werden.
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03:00 pm
PanPlan: Bundesweite online-Befragung von Betriebsärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit und gleichermaßen Planungshilfemittel für Unternehmen
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Author:
Silvester Siegmann | Heinrich Heine Universität Düsseldorf | Germany
H5N1, H1N1, SARS und zuletzt SARS-CoV2 zeigen, wie schnell sich aus einem lokalen Geschehen eine globale Herausforderung entwickeln kann. Im Verlauf dieser Ereignisse spielen Firmen eine Schlüsselrolle sowohl im Hinblick auf den Schutz der Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter:innen (im In- und Ausland) als auch hinsichtlich der Schadensbegrenzung für Wirtschaft und Gesellschaft. Eine entsprechende Pandemie-Planung ist entscheidend. Dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Pandemievorbereitung besonders herausgefordert sind, zeigt auch wieder die aktuelle Pandemie. Unternehmen dieser Größe können in der Regel nicht auf interne Sicherheits- und Gesundheitsabteilungen als Quelle für relevante Informationen für eine langfristige Business-Continuity-Planung zurückgreifen. Im Verlauf der Corona-Krise gehören KMU, gerade aus den Bereichen: Beherbergung und Gastronomie, Kreativwirtschaft und Unterhaltung, Gesundheits- und Sozialwesen und übrige personennahe Dienstleistungen zu den stark betroffenen Unternehmensgruppen. Aufgrund begrenzter Ressourcen oder fehlender Expertise stehen strategische Überlegungen oft nicht im Fokus der eher agilen und kurzfristigen unternehmerischen Planung dieser Unternehmen. Gleichzeitig macht das häufige Auftreten von krisenhaften internationalen Ereignissen die Umsetzung solcher Business-Continuity-Überlegungen für das langfristige Überleben unabdingbar. Auf nationaler Ebene haben Unternehmen seit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie die Mögli
03:45 pm
SARS-CoV-2-Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen in deutschen Betrieben: Ergebnisse einer Befragung von Arbeitsschutzexpert*innen
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Author:
Prof. Dr. Lars Adolph | BAuA | Germany
Die Corona-Pandemie forderte Arbeitsschutz und Betriebe besonders heraus. Es mussten auf Grundlage einer zunächst unsicheren Wissensbasis, Maßnahmen initiiert werden, die Beschäftigte vor Infektionen schützen und den Betrieb dennoch möglichst aufrechterhalten. Dabei war die Akzeptanz von Regularien von besonderer Bedeutung, da personen- und verhaltensbezogene Maßnahmen wie das Maskentragen und Abstandhalten die Mitarbeit und Unterstützung der Beschäftigten erfordern.
Im April 2020 hatte das BMAS gemeinsam mit den Sozialpartnern, den Arbeitsschutzbehörden der Länder und der Unfallversicherung denSARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard veröffentlicht und damit einen bundeseinheitlichen Standard für den betrieblichen Arbeitsschutz in Kraft gesetzt. Dieser Standard wurde im August 2020 von Arbeitsschutzausschüssen beim BMAS unter Koordination der BAuA durch die Arbeitsschutzregel untersetzt. Die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit war nicht sicher vorhersehbar. Die hier präsentierte Studie hatte eine erste, schnelle Evaluation zum Ziel.