Autor:innen:
Daniela Broda | Deutscher Bundesjugendring e.V. (DBJR) | Germany
Christian Kurzke | Jugend Evangelische Akademie Sachsen | Germany
Prof. Dr. Jens Pothmann | Deutsches Jugendinstitut | Forschungsverbund DJI/TU Dortmund | Germany
Gunnar Czimczik | Landeshauptstadt Hannover | Germany
Jürgen Schattmann | MKJFGFI NRW | Germany
Nicole Groß | Leiterin des Referats "Kinder- und Jugendplan" im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) | Germany
Dem Statistischen Bundesamt zufolge belief sich die öffentliche Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im Jahr 2021 insgesamt auf ca. 2,09 Mrd. Euro. Davon wurden 83 % von den Kommunen erbracht. Von öffentlichen Trägern auf Ebene der Bundesländer stammten 4 % und von der Bundesebene 13 % der Mittel. Die Grundförderung von Einrichtungen und Angeboten der Jugendarbeit erfolgt auf der kommunalen Ebene häufig durch die Jugendämter und auf der Basis von Entscheidungen des Jugendhilfeausschusses. Sie hängt daher in hohem Maße von den finanziellen Möglichkeiten der Kommunen und deren Prioritätensetzungen ab. Eine Förderung der Jugendarbeit auf Bundesebene erfolgt über den Kinder- und Jugendplan (KJP). Durch dieses Finanzierungsinstrument will der Bund übergreifende Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe anregen und fördern. Im Feld der Jugendarbeit werden durch den KJP besonders bundesweite Strukturen von Trägern, Verbänden und Fachorganisationen („Bundeszentrale Infrastruktur“) gefördert.
In Anbetracht prekärer werdender Haushaltslagen und zunehmender Verteilungskonflikte auf der kommunalen und der Bundesebene gerät die Kinder- und Jugendarbeit haushaltspolitisch zunehmend ins Hintertreffen. Den Trägern fällt es immer schwerer, ihren gesellschaftlich so relevanten Aufgaben nachzukommen, denn sie sind durch die seit Jahren nicht bedarfsgerecht gestaltete Finanzierung in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Absehbar spitzt sich die Lage der Träger nochmals deutlich zu: Aufgrund der Kostensteigerungen bei gleichzeitiger Stagnation bzw. Reduktion der Fördermittel ist eine langsame Aushöhlung der kommunalen und bundeszentralen Infrastruktur der Kinder- und Jugendarbeit zu befürchten, etwa durch den Abbau von Stellen für pädagogische Fachkräfte oder Einschränkungen des Leistungsangebots und damit eine Reduktion der Zahl der erreichten Kinder und Jugendlichen.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Veranstaltung, die die Träger der initiative KJP in Kooperation mit IJAB durchführen, die notwendigen (finanziellen) Rahmenbedingungen von Kinder- und Jugendarbeit. Welche Folgen hätte ein Kaputtsparen der Kinder- und Jugendarbeit gesamtgesellschaftlich? Was bedeutet eine kinder- und jugendfreundliche Haushaltspolitik? Wie lässt sich die Infrastruktur der kinder- und Jugendarbeit künftig bewahren und stärken? Welche Kräfte in Politik und Zivilgesellschaft müssen gebündelt werden, um eine kinder- und jugendfreundliche Haushaltspolitik zu erreichen? Ausgehend von einem Input aus wissenschaftlicher Perspektive und einer Kommentierung aus Sicht der Praxis werden diese und weitere Fragen in einer Paneldiskussion gemeinsam mit Vertreter:innen aus dem Bundesjugendministerium, dem Bundestag, dem nordrheinwestfälischen Jugendministerium sowie aus der Praxis der Kinder- und Jugendarbeit diskutiert. Das Publikum wird in vielfältiger Weise – analog und digital – beteiligt.
Einreichender Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
Mitveranstalter: Deutscher Bundesjugendring (DBJR), Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), Deutsche Sportjugend (dsj), Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (BAG OKJA), Gemeinsame Initiative der Träger Politischer Jugendbildung (GEMINI), IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland