Digitalisierung bietet durch ihre umfassende gesamtgesellschaftliche Diffusion vielfältige Potenziale und Herausforderungen in fast allen Lebensphasen und -bereichen. Die direkten und indirekten Auswirkungen der Digitalisierung beeinflussen auch soziale und gesundheitliche Zusammenhänge und betreffen somit die Handlungsfelder von Public Health. Durch die dynamischen Wechselbeziehungen zwischen der Digitalisierung und der Gesellschaft werden Möglichkeiten freigesetzt, welche in vielfältiger Weise (re-)strukturierend auf soziale Zusammenhänge wirken.
Die Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung wurden während der Corona-Pandemie an vielen Beispielen (Home-Office, digitaler Schulunterricht, Corona-App etc.) deutlich. Im Rahmen des Forums soll aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage diskutiert werden, wie sozial digital ist – ob es sich hierbei um einen Widerspruch handelt oder Synergien möglich sind. Dabei wird insbesondere auf die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie eingegangen. Grundlegende Aspekte der sozialen Gerechtigkeit und Chancengleichheit werden adressiert. Zudem werden die Fragen aufgeworfen, inwieweit soziale Netzwerke sowohl Einsamkeit als auch soziale Einbindung verstärken können und welche Kompetenzen im Umgang mit gesundheitsbezogenen digitalen Angeboten erforderlich bzw. vorhanden sind.
11:30 Uhr
Digital Health Divide – Reduktion oder Verstärkung sozialer Ungleichheit durch Digitalisierung?
Dr. Anja Knöchelmann | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Germany
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Autor:innen:
Dr. Anja Knöchelmann | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Germany
Dr. Martin Mlinaric | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Germany
Die Nutzung digitaler Technologien zu gesundheitsbezogenen Themen ist in der Gesellschaft sowohl horizontal als auch vertikal sozial ungleich verteilt. Dieser Beitrag widmet sich dem aktuellen Forschungsstand zum Thema „Digital Health Divide“ vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Dafür werden internationale Befunde sowie erste Ergebnisse aus der HeReCA-Studie zu Einstellungen und Nutzung digitaler Angebote sowie wahrgenommene Chancen und Risiken von Digital Health präsentiert.
11:50 Uhr
Soziale Netzwerke – Zwischen Einbindung und Einsamkeit
Dr. Susanne Bücker | Ruhr-Universität Bochum | Germany
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Autor:in:
Dr. Susanne Bücker | Ruhr-Universität Bochum | Germany
Viele Menschen sehen einen Zusammenhang zwischen der zunehmenden Digitalisierung in unserem Alltag und dem vermeintlichen Anstieg der Einsamkeitsraten. In Zeiten von Corona wurde digitaler sozialer Kontakt jedoch auch regelmäßig als probate Strategie gegen die Entwicklung von Einsamkeit diskutiert. In diesem Beitrag wird die Forschungslage zum Zusammenhang von sozialer Einbindung sowie Einsamkeit und der Nutzung sozialer Online-Netzwerke vorgestellt und kritisch diskutiert.
12:10 Uhr
Digital Health Literacy im Kontext von COVID-19
Prof. Dr. Kevin Dadaczynski | Hochschule Fulda | Germany
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Autor:innen:
Prof. Dr. Kevin Dadaczynski | Hochschule Fulda | Germany
Dr. Orkan Okan | Universität Bielefeld | Germany
Dr. Melanie Messer | Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft | Germany
Prof. Dr. Katharina Rathmann | Hochschule Fulda | Germany
Interaktion und Umgang mit elektronischen und digitalen Informationen stellen viele Anforderungen an Informationsnutzer*innen. Dies gilt insbesondere seit der Corona-Pandemie, die zeitgleich durch eine Infodemie begleitet wird. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Untersuchung zur digitalen Gesundheitskompetenz und dem Informationssuchverhalten bei Studierenden in Deutschland (n=14.916) als Teil des internationalen COVID-HL Konsortiums.