Die inhaltliche Feinabstimmung dieser Session wird gerad erarbeitet und zeitnah veröffentlicht.
15:15 Uhr
"Blitzjobs für junge Menschen" - ein Projekt zur Stärkung von Selbsthilfe
Lucija Wicaz | Caiju - Innovationswerkstatt und Verein | Germany
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Autor:in:
Lucija Wicaz | Caiju - Innovationswerkstatt und Verein | Germany
Agile Instrumente und das Rollenverständnis in der fachlichen Arbeit in den Blick nehmen als Schlüssel für mehr Selbsthilfe-Qualität unter den Zielgruppen.
Arbeit mit Zielgruppen agil gestalten zu können – das heißt individuelle passgenaue Lösungen auch schnell umsetzen zu können - ist für die meisten Fachleute entscheidend für die Wirkungschancen ihres Handelns. Erschwert oder gar verunmöglicht wird diese Maxime allerdings allzu oft durch Verzögerungen bei Klärungsprozessen.
Was steckt dahinter? Welche Möglichkeiten haben Fachleute ihre Arbeitsinstrumente und das eigene Rollenverständnis zu beeinflussen?
Die Fragen des Workshops haben wir uns in der 10-jährigen Entwicklungszeit von dem Projekt “Blitjobs für junge Menschen” gestellt. Es zeigte sich, dass eine Kombination von aufsuchenden Arbeitsmethoden, der Einsatz von Software und besondere Spielregeln für alle Mitwirkenden zu einer markanten Beschleunigung der Klärungsprozesse und somit der Selbsthilfe-Qualität geführt hat.
Wenn wir Menschen helfen wollen, mehr Einfluss auf ihre eigene Gesundheit und ihre Lebenswelt auszuüben, um Veränderungen in ihrem Lebensalltag zu treffen heißt das vor allem, die Herstellung von Zugängen und Handlungsmöglichkeiten für die Zielgruppen zu optimieren.
Innerhalb der aktuell oft starren rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen ist ein verändertes Rollenverständnis und ein besonderes Instrumentarium um agiler Handeln zu können unabdingbar. Welche Gelingensfaktoren um Zielgruppen zu erreichen sind entscheidend? Wie können wir unsere Vorstellung von Möglichkeiten durch gezielt angewandte Methoden der agilen Arbeitsorganisation erweitern?
Blitzjobs für junge Menschen
Faktoren für Wirkungschancen werden vorgestellt:
- Selbstverständnis des Fachpersonals als Katalysator*in statt als Betreuer*in
- Team- statt Einzelbeziehung, um Erreichbarkeit und Diversität zu stärken
- punktuell motivierte Handlungsintervalle statt feste Tagesstrukturen
- Nutzen von Alias-Namen, um Diskriminierung entgegen zu wirken
- partizipative Auswertung nach jedem Handlungsschritt
- Software für Verläufe, Matching und Auswertung
- juristische Konstruktionen für unbürokratische Abläufe
15:35 Uhr
Förderung von Berufsorientierungsprozessen für Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum
Jennifer Beder | KinderStärken e.V. - Institut an der Hochschule Magdeburg-Stendal | Germany
Gino Krebs | KinderStärken e.V. - Institut an der Hochschule Magdeburg-Stendal | Germany
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Autor:innen:
Jennifer Beder | KinderStärken e.V. - Institut an der Hochschule Magdeburg-Stendal | Germany
Gino Krebs | KinderStärken e.V. - Institut an der Hochschule Magdeburg-Stendal | Germany
Gerade zu (inter)nationalen Krisenzeiten, in denen unsere Gesundheit bedroht ist, geraten Themen der Beteiligung junger Menschen an Prozessen der eigenen Lebenswegplanung in den Hintergrund. Dies zeigt sich auch im strukturschwachen Landkreis Stendal. Beunruhigend ist die im Bundes- & Landesvergleich hohe Zahl der Erwerbslosen, woraus auch eine entsprechend hohe Zahl von Kindern resultiert, die in Armutslagen aufwächst.
Hier wird seit Januar 2020 ein großangelegtes Projekt zur Verknüpfung von Berufsorientierung & Jugendsozialarbeit für v. a. sozial-ökonomisch benachteiligte junge Menschen zwischen 9 & 14 Jahren organisiert. Um die Arbeit in der Fläche des Landkreises leisten zu können, bildet die aufsuchende Arbeit in 10 Planungsregionen mit jeweils einer*m Multiplikator*in das Herzstück des Projektes. Somit können die jungen Menschen & ihre Bezugspersonen in ihrer Nähe Unterstützung erhalten. Die Bedarfe der Nutzer*innen (Partizipation) sowie die Kernstrategien der Ottawa Charta bilden die Grundlage für die Angebotsentwicklung. Ein Netzwerk aus Arbeits-, Jugend- & Schulamt sowie Jugendarbeit & Wirtschaftsförderung leistet auf Basis der Nutzer*innenperspektive Veränderungsarbeit in den jeweiligen Strukturen.
Der Beitrag soll die Rolle dieser Multiplikator*innen als Berufslots*innen für die berufspädagogische Betreuung der Kinder & Jugendlichen im Projekt “Meine Zukunft! - Jugend + Beruf im Landkreis Stendal” diskutieren, Herausforderungen im Hinblick auf Erreichbarkeit und Partizipation der jungen Menschen sowie bei der intersektionalen Zusammenarbeit erörtern & dabei auch auf die mit den Einschränkungen der SARS-CoV2-Pandemie entstandenen Schwierigkeiten & Lösungen eingehen.