Immer mehr Städte weltweit, auch in Deutschland, rufen den Klimanotstand aus. Klimaschutz setzt sich konkret primär auf der kommunalen Ebene um. Immer mehr Städte wie Kopenhagen, Amsterdam, Paris, Koblenz und Stadtquartiere haben ambitionierte konkrete Klimaschutzmaßnahmen bis hin zur Klimaneutralität, in denen auch Gesundheit eine Rolle spielt. Soll die Erklärung aber nicht eine symbolische Handlung bleiben, muss er mit konkreten Zielen und Maßnahmen unterfüttert werden. Dazu bedarf es ambitionierter Aktions- und Umsetzungspläne mit denen sich vereinbarten Ziele, z.B. Klimaneutralität, auch erreichen lassen.
In diesem Prozess kommt dem Gesundheitssektor, Public Health Fachleuten und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst eine wichtige Rolle zu, um Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen mit Gesundheit zu verbinden. Was sind z.B. klimaresiliente- und gesundheitsfördernde Städte? Was heißt das für den Verkehr (Mobilität), die Ernährung, die Stadtplanung? Was ist zur Umsetzung dieser Maßnahmen erforderlich? Das sind Felder, die Sektor- und Ressort übergreifend angegangen werden müssen, da oft - wie bei der Luftverschmutzung - nur eine Kombination von Maßnahmen zielführend sind. Neben gesunder Luft sind Ernährung, Bewegung, Hitze und Lärm zentrale Handlungsfelder, in denen sich Klima- und die Gesundheitsschutz gut verbinden lassen. Auch Schritte hin zu einem klimaneutralen Gesundheitssektor sollte Teil dieser Agenda sein.
Allerdings ist das Thema Klimawandel und Gesundheit sowohl in Gesundheitssektor wie auch in der Umweltpolitik noch wenig berücksichtigt, in seiner Bedeutung noch zu wenig erkannt und Initiativen oft nicht Sektor übergreifend ausgerichtet.
In der Veranstaltung soll es darum gehen, was Gesundheitsfachleute und der Gesundheitssektor zu einer wirksamen Klimaschutzpolitik auf kommunaler Ebene beitragen können, welche beispielhaften Ansätze es bereits gibt und welcher Rahmenbedingungen und Instrumente/Strukturen es dafür bedarf.
Empfohlen zur Vorbereitung: Präsentation von Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien; „Smart Cities are the Solution“, Lecture #5: Urban Development and Planetary Health (Youtube Video 51:28 bis 1:12:00), gehalten auf der Planetary Health Academy am 27.01. 2021. Thomas Madreiter stellt die Smart City Wien Rahmenstrategie bzw. die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt vor als Leitlinien für die mittel- und langfristige Transformation der Stadt vor. Er beschreibt die Vision und das Konzept einer sozialen und lebenswerten Stadt und deren Umsetzung als sozialen Prozess und soziale Innovation.
Link zum Video: https://planetary-health-academy.de/materials/
Zusätzlicher link: https://smartcity.wien.gv.at/der-wiener-weg/rahmenstrategie/
Hintergrund/Fragestellung
In dem Fachforum wird die globale Dimension von Covid-19 näher beleuchtet. Die Pandemie offenbart und verschärft nicht nur Ungleichheiten in der Weltgesundheit, sondern transformiert gleichzeitig die globale Gesundheitsarchitektur. Es ergeben sich neue Akteursrollen, Instrumente der globalen Gesundheitspolitik wie auch eine verstärkte Diskussion um resiliente Gesundheitssysteme.
Projektbeschreibung/Methode
Das Fachforum besteht aus drei Beiträgen, geleitet durch eine Moderation und gefolgt von einer Diskussion. Der erste Beitrag behandelt Veränderungen in der globalen Gesundheitsordnung inmitten von Covid-19, während der zweite globale gesundheitspolitische Finanzierungsinstrumente und Spendenaufrufe thematisiert. Nachfolgend wird der Wandel der Rolle der EU und das Aufkommen neuer Akteure behandelt. Die Erkenntnisse beruhen auf gesundheitspolitischen und politikwissenschaftlichen Analysen und Gesprächen.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Die Beiträge verdeutlichen, dass ein Health in All Policies-Ansatz auch für die internationale Ordnung und die globale Gesundheitspolitik von einzelnen Akteuren, wie der EU, nötig ist. Die Bedeutung der Verschiebungen in globaler Gesundheit muss nun in die praktische Arbeit der globalen Gesundheitsakteure übersetzt werden.
Diskussionsbeitrag/Lessons learned
In der Diskussion erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Nachfragen und Kommentare zu äußern, wie auch provokante Thesen aus einem vorbereiteten Set an Aussagen zur Diskussion auszuwählen. Wenn technisch möglich, soll das Publikum bereits während der Vorträge mithilfe von Quizfragen einbezogen werden (über das Videokonferenzsystem, einen Link oder eine App).
Die Zeit an einer Hochschule ist für Studierende eine Phase mit vielen Herausforderungen, die zu gesundheitlichen Belastungen führen können. Zusammen mit Ihren Projektpartner*innen engagiert sich die BARMER in der Lebenswelt Hochschule, um die Funktionsträger*innen sowie die Studierenden dabei zu unterstützen, gesundheitliche Belastungen während des Studiums zu vermeiden oder diese rechtzeitig zu erkennen. Ein weiteres Ziel ist es, die Studierenden als zukünftige Führungskräfte für das Thema Gesundheitsförderung zu sensibilisieren.
Die Bedeutung der Gesundheitsförderung für Studierende wird von den Hochschulen zunehmend erkannt und das Interesse an Strategien für einen Einstieg in das Thema und an konkreter Unterstützung steigt. Mit der Vorstellung von drei Projekten soll gezeigt werden, wie ein Einstieg in das Thema gelingen kann und erste Umsetzungsschritte aussehen können.
In drei Impulsvorträgen sollen die Projekte
• Dein Masterplan – Maßnahmen zur Förderung des studentischen Gesundheitsmanagements
• eCHECKUP – Prävention des riskanten Alkoholkonsums bei Studierenden
• und das Modellvorhaben „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“
kurz vorgestellt werden.
Im zweiten Teil des Fachforums bietet sich die Gelegenheit mit den Referent*innen die verschiedenen Ansätze zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung ist die Vorstellung von Projekt- oder Forschungsergebnissen, Präventionsansätzen ggf. auch unter dem Blickwinkel der SARS-CoV2-Pandemie.
Die Veranstaltung wird ausgerichtet von:
Robert-Koch-Institut, Gesundheit Berlin-Brandenburg (Kongress Armut und Gesundheit und Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit), die Fachgesellschaft(en) Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutsche Gesellschaft für Public Health (DGPH)
(1) Wegen der Ausbreitung des Coronavirus können nicht nur viele Angebote für Familien nicht stattfinden, sondern auch Fort- und Weiterbildungen für Fachkräfte. Prozesse zur Digitalisierung und Online-Angebote wurden beschleunigt, um auch weiterhin Fachkräfte zu qualifizieren. Anderenorts sind vorhandene Fortbildungen umgestellt worden, so dass sie sowohl in Präsenz als auch über Online funktionieren können. (2) Als Beispiele entsprechender Online-Angebote soll die „Lernplattform Frühe Hilfen“ sowie das Angebot des Landesjugendamtes Rheinland-Pfalz vorgestellt werden. Zur Lernplattform Frühe Hilfen sollen einerseits die Funktionen der Plattform erläutert werden, die das Erlernen der angebotenen Inhalte unterstützten. Weiterhin wird das Konzept der Verknüpfung des Online-Angebots mit bestehenden Kursangeboten erläutert werden. Das Angebot des Landesjugendamtes Rheinland-Pfalz zeigt, wie ein laufender Kurs für Familienhebammen / Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende auf ein digitales Format umgestellt worden ist. Dadurch konnte es den Teilnehmenden ermöglicht werden in der geplanten Zeit ihre Qualifikation abzuschließen und das Zertifikat zu erwerben. (3) Die bisherigen Entwicklungen der Angebote zeigen, dass das Lernen in den Frühen Hilfen durch Online-Formate unterstützt werden kann. (4) Die Annahmen bei der Entwicklung der Lernplattform und die Erfahrungen, die bei der Umstellung der Kurse für Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegenden gemacht wruden, werden mit den Forumsteilnehmenden diskutiert. Dabei sollen insbesondere eigene Erfahrungen der Forumsteilnehmenden einfließen.
Die Kosten für die vollstationäre Pflege steigen und stellen Pflegebedürftige, ihre Familien und die kommunalen Haushalte vor große Herausforderungen. Die personelle Unterausstattung in der vollsta-tionären Versorgung stellt Selbstbestimmungs- und Teilhabemöglichkeiten der Pflegebedürftigen in Frage und geht mit einer hohen Belastung der Pflegenden einher. Struktur und Finanzierung der Pfle-geversicherung sind daher von großer Bedeutung für die ökonomische, soziale und gesundheitliche Situation sowohl pflegebedürftiger Menschen als auch Pflegender.
Das Fachforum geht anhand von drei Beiträgen der Frage nach, wie eine qualitativ hochwertige Lang-zeitpflege und Selbstbestimmungs- und Teilhabemöglichkeiten pflegebedürftiger Personen gesichert, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von privat und beruflich Pflegenden verbessert und Pflegearbeit gesellschaftlich hinreichend finanziert werden können.
Dauer : 15 Minuten
Hintergrund: Daten aus Großbritannien und den USA zeigen, dass sozial Benachteiligte ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und schwere Verläufe einer COVID-19-Erkrankung haben. Auch die ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens können gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Folgen haben, die sozial benachteiligte Gruppen besonders stark treffen könnten.
Methode: In dem Fachforum werden aktuelle Studien und eigene empirische Arbeiten zu sozialen Ungleichheiten in der COVID-19-Pandemie zusammengetragen und vorgestellt. Dabei wird der Fokus auch darauf gerichtet, ob sich in Deutschland ähnliche Befunde wie in anderen Ländern zeigen. Mit den Teilnehmenden soll diskutiert werden, welche Folgen die Pandemie für die gesundheitliche Ungleichheit hat und welche Ansatzpunkte sich für Prävention und Gesundheitsförderung identifizieren lassen.
Ergebnisse: Auch in Deutschland sind soziale Ungleichheiten im COVID-19-Geschehen und den Pandemiefolgen zu erkennen und teilweise noch im weiteren Verlauf der Pandemie zu erwarten. Vermuten lässt sich, dass diese Ungleichheiten durch ungleiche Lebens- und Arbeitsbedingungen, die soziale Ungleichverteilung von Vorerkrankungen und die prekäre Lage sozial Benachteiligter am Arbeitsmarkt bedingt sind.
Diskussionsbeitrag: Die COVID-19-Pandemie hat das Potenzial, soziale und gesundheitliche Ungleichheiten zu verstärken. Die Diskussion mit Beteiligten aus Wissenschaft, Praxis und Politik kann helfen, gesundheits- und sozialpolitische Maßnahmen unter Berücksichtigung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit weiterentwickeln, um einer Verschärfung gesundheitlicher Ungleichheiten entgegenzuwirken.
Im Rahmen der gemeinsamen Initiative: "Bewegt studieren - Studieren bewegt!" des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh) und der Techniker Krankenkasse (TK) werden seit Oktober 2017 Projekte zur Bewegungsförderung von Studierenden an adh-Mitgliedshochschulen umgesetzt. Aufgrund der erfolgreichen ersten Initiative ging diese Ende 2019 in die zweite Runde.
Im Learning Café werden nach einer Vorstellung der Initiative 2.0 vier unterschiedliche Projekte, jeweils 10 Minuten vorgestellt. Es werden sich zwei Projekte vorstellen, die bereits in der ersten Initiative dabei waren und neben der aktuellen Projektplanung auch von ihrer bisherigen Projekterfahrung berichten können. Darüber hinaus werden zwei adh-Mitgliedshochschulen dabei sein, die neu hinzugekommen sind und ihre innovative Projektidee/-planung vorstellen.
Der adh und die TK sind bestrebt, den Austausch und den Wissenstransfer zu ermöglichen und zu fördern. Durch die Inputs der Projektverantwortlichen erhalten die Teilnehmer/-innen der Learning Cafés einen Überblick über aktuelle Projekte zur Bewegungsförderung von Studierenden. Damit gewähren die jeweiligen Hochschulvertreter/-innen Einblicke in die Ausgestaltung der Projekte und des gesundheitsfördernden Settings Hochschule. Das Learning Café soll ebenfalls zur Vernetzung und zum Austausch unter den teilnehmenden Hochschulen beitragen und Impulse und Denkanstöße für die hochschuleigenen Prozesse geben.
(1) Hintergrund/Fragestellung
Zwischen 1948 und den 1980-ern wurden mehr als 8 Millionen Kinder im Alter zwischen 2-14 Jahren in der BRD auf Kinderkuren verschickt und erlitten dort vielfach Misshandlungen, u.a. Esszwang, Toilettenverbot, körperliche Strafen, Demütigungen und Erniedrigungen. Erst vor kurzem haben Betroffene begonnen, dieses Unrecht aufzuarbeiten. www.verschickungsheime.de
(2) Projektbeschreibung/Methode
Ab Mitte 2019 hat die Initiative aktiv die Kooperation mit der Wissenschaft gesucht. Ziel des Citizen Science Vorhabens ist Aufdeckung und Analyse gesellschaftlicher Ursachen und institutioneller Hintergründe für das Phänomen der Kinderkurverschickungen in der alten BRD mit Fokus auf die institutionelle Gewalt und ihre Folgen. Die konsequent partizipativ angelegte Forschung ermöglicht Betroffenen, ihre eigene Geschichte und das erlittene Leid auch als kollektive Widerfahrnisse zu bearbeiten und biografisch einzuordnen. Das Projekt wird dazu beitragen, neue Kenntnisse zu Entstehungsbedingungen und Folgen institutioneller Gewalt gegen Kinder zu generieren und den Schutz von Kindern zu fördern.
(3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Der Ansatz ist ein Beispiel für die selbstbestimmte Aufarbeitung von gesellschaftlichen Problemstellungen durch die Betroffenen. In forschungsmethodologischer Hinsicht trägt das Projekt zu den Herausforderungen und zur Gestaltung von Bürger*innenforschung zu Forschungsthemen mit Bezügen zu eigenen biografischen Erfahrungen bei.
(4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned.
Das Projekt kann das Bewusstsein für Kinderschutz und die Gefahr institutioneller Gewalt schärfen und zum Empowerment der Initiative Verschickungskinder beitragen.
Hintergrund/Fragestellung
Die aus der Sportwissenschaft stammende Methode der kooperativen Planung sichert Beteiligung von vulnerablen Zielgruppen in kommunalen Veränderungsprozessen, durch die Integration in sämtliche Schritte der Maßnahmenplanung und -umsetzung als Mitarbeitende und Mitverantwortliche. So werden in jeder Phase des Veränderungsprozesses - von der Bedarfsklärung über die Maßnahmenplanung bis hin zur Evaluation – Basisexpert*innen und Verantwortungsträger*innen mit der Lebensweltexpertise von Betroffenen konfrontiert und bedürfnisgerechte Lösungen entwickelt.
Projektbeschreibung/Methode
Im Rahmen dieses Fachforums soll der Mehrwert der kooperativen Planung, aber auch Herausforderungen, aufgezeigt werden. Zunächst wird die Methode der kooperativen Planung mit ihren Besonderheiten vorgestellt und dann anhand praktischer Anwendungsbeispiele aus der Gesundheitsförderung, der Arbeitsmarktpolitik und der Inklusionsarbeit veranschaulicht.
Schlussfolgerung/Ergebnisse
Die Praxisbeispiele zeigen Anpassungen beim Methodentransfer bzw. bei der Umsetzung in unterschiedlichen Themenfeldern auf. Sie gehen insbesondere auf Herausforderungen, aber auch wichtige Lerneffekte, bei der Methodenanwendung ein.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Kooperative Planung liefert eine handhabbare, zugleich nicht konfliktfreie, Methode zur Umsetzung von Partizipation, die themenfeldübergreifend in der Gesundheitsförderung, Sozialpolitik und Inklusion angewendet wird.
In dem Fachforum sollen Forschungsergebnisse und Praxisbeispiele zumThema psychische Gesundheit in der Coronavirus-Pandemie vorgestellt und diskutiert werden. Psychische Belastungen in der Bevölkerung werden anhand der Ergebnisse der COSMO-Befragung vorgestellt. In einem zweiten Beitrag werden Angebote der BZgA zur Förderung der psychischen Stabilität während der Coronavirus-Pandemie beschrieben. Ein dritter Beitrag widmet sich den psychischen Belastungen von medizinischem und pflegerischem Personal.
In der SARS-CoV-2-Pandemie findet die Systemrelevanz pflegerischer Arbeit rhetorisch weithin Anerkennung. Die Frage der Verantwortung für deren praktische Anerkennung und materielle Ausstattung wurde jedoch schnell zum Streitfall. Auch die Ökonomisierung des Gesundheitswesens insgesamt wird in Frage gestellt und in Beziehung zu dem wahrgenommenen Mangel an Anerkennung gesellschaftlich notwendiger Reproduktionsarbeit gesetzt. In feministisch gerahmten Debatten um „Sorgearbeit“ kommen wiederum häufig nur die Arbeitenden, nicht aber die auf Pflege und Assistenz angewiesenen Menschen als (politische) Subjekte vor.
Silvia Habekost (Bündnis „Gesundheit statt Profite“), Prof. Dr. Diana Auth (Hochschule Bielefeld), Dr. Michael Zander (Hochschule Magdeburg-Stendal) und Dr. Ellis Huber (Berufsverband der Präventologen e.V.) diskutieren den Stand der gesellschaftlichen Anerkennung von Pflege- und Sorgearbeit, Schritte auf dem Weg zu größerer Anerkennung, Herausforderungen für eine breite Bündnisarbeit von Akteuren der "Care"-Bewegung und Menschen mit Pflege- und/oder Assistenzbedarf sowie Möglichkeiten einer Neuorientierung des Versorgungsgefüges.
Dauer : 45 Minuten
Die weltweite Verbreitung der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) stellt die Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen. In vielen europäischen Ländern haben die Akteure im Gesundheitssystem flexibel auf das jeweilige Ausbruchsgeschehen reagiert. Die Gesundheitsversorgung wurde teilweise in kürzester Zeit stark umorganisiert. Das Fachforum fokussiert auf die Aufrechterhaltung der allgemeine Gesundheitsversorgung, auf Krankenhauskapazitäten und deren Aufstockung sowie auf politische Maßnahmen während der COVID-19 Pandemie im europäischen Ländervergleich.
1) Fragestellung: Soziale Teilhabe und Partizipation sind wichtige Themen in Bezug auf Gesundheit und die Gesundheitsförderung in Lebenswelten. Die Corona-Pandemie stellt die Beteiligten in gesundheitsförderlichen Projekten und in der Partizipativen Forschung vor besondere Herausforderungen. In dem geplanten Learning-Café sollen Herausforderungen und Gelingensfaktoren zusammengetragen und diskutiert werden. Folgenden Fragen soll nachgegangen werden: Welche Auswirkungen der Pandemie auf partizipative Projekte bemerken wir? Welche Erfahrungen sind in der partizipativen Zusammenarbeit gemacht worden? Wie kann partizipative Zusammenarbeit bzw. Forschung aktuell gelingen?
2) Methode: Die Fragen werden im Plenum und in Kleingruppen (getrennte/moderierte Online-Konferenzräumen) bearbeitet. Nach einer Hinführung zum Thema werden Referent*innen ihre diesbezüglichen Erfahrungen in der partizipativen Zusammenarbeit und Forschung in Bezug auf verschiedene beteiligte Gruppen in kurzen Blitzlichtern skizzieren.
- Ergebnisse einer qualitativen Befragung: Partizipativ forschen in Corona-Zeiten (Rebecca Schnaak, Susanne Hartung)
- Wie partizipativ forschen mit älteren Menschen aktuell? (Petra Plunger anzufragen)
- Partizipativ forschen mit Eltern: aktuelle Herausforderungen (Gesine Bär anzufragen)
- Partizipativ forschen aus Sicht behinderter Menschen (Nicole Andres anzufragen)
Danach werden die Teilnehmenden des Learning-Cafés in Kleingruppen Fragen, Herausforderungen, Lösungswege diskutieren.
3) Ergebnisse: Die moderierten Kleingruppen dokumentieren die Ergebnisse und stellen sie allen Teilnehmenden in der Gesamtgruppe kurz vor.
Hintergrund
Zweifelsohne ist die gesundheitliche Lage der heranwachsenden Generation von hoher Public Health Relevanz, denn die Weichen für ein gesundes Leben werden bekanntlich früh gestellt. Während klassische Gesundheitsprobleme des Kindes- und Jugendalters wie die meisten Infektionskrankheiten durch allgemein verbesserte Lebensbedingungen und den medizinisch-technischen Fortschritt zurückgedrängt werden konnten, haben andere und bisweilen „neue“ Gesundheitsrisiken und Entwicklungsstörungen weiterhin Bestand oder sogar zugenommen. Auffällig ist, dass sich für die überwiegende Mehrzahl der im Kindes- und Jugendalter relevanten Gesundheitsprobleme und Entwicklungsrisiken ein „sozialer Gradient“ nachweisen lässt, wonach deren Auftrittswahrscheinlichkeit umso höher ist, je größer der Grad der sozialen Benachteiligung der Kinder und ihrer Familien ist. Dabei sollte es die Maxime einer sozial-inklusiven Gesundheitspolitik sein, allen Kindern – unabhängig von ihrer Herkunft – die bestmöglichen Chancen zu bieten, gesund aufzuwachsen.
Projektbeitrag/Methode
Im Fokus des geplanten Fachforums steht die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Zu diesem Thema erschien im Dezember 2019 ein Schwerpunktheft der Fachzeitschrift „Public Health Forum“. Als Referent*innen wurden Autor*innen, die Beiträge zum Schwerpunktheft beigesteuert haben, eingeladen.
Diskussionsbeitrag
Das Fachforum gibt Einblicke in aktuelle Studien und Ansätze zur Förderung der Kinder- und Jugendgesundheit und bietet auch Zeit und Raum zur Diskussion.
Hintergrund
Das Angebot wellcome und das Projekt MitWirkung setzen in Berlin an verschiedenen Stellen an, um wirkungsvolles Arbeiten umzusetzen. „wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt“ unterstützt und entlastet Familien im Alltag mit Baby. Fachkräfte und Freiwillige arbeiten Hand in Hand. „MitWirkung – Perspektiven für Familien“ fokussiert mit/in 5 Bezirken die wirkungsorientierte Weiterentwicklung von Angeboten bezirklicher Präventionsketten.
Zwei Akteure, die sich aus unterschiedlicher Intention und mit unterschiedlicher Herangehensweise mit dem Thema Wirkung auseinandergesetzt haben, kommen zu den letztlich gleichen zentralen Fragen und ähnlichen Schlussfolgerungen:
• Was kommt bei Familien tatsächlich wie an?
• Was bedeutet dies für die Weiterentwicklung der Angebote und Strukturen?
Projektbeschreibung
MitWirkung - Bezirkliche Veränderungsprozesse wirkungsvoll unterstützen
Konkrete Bausteine bezirklicher Präventionsketten als Angebote für Familien werden wirkungsorientiert betrachtet und durch die Perspektive der (Nicht-)Nutzer:innen weiterentwickelt. Erkenntnisse über Wirkungen auf Familien werden exemplarisch sichtbar gemacht und in die Kooperations- und Netzwerkstrukturen zurückgespiegelt – als Impulse für Veränderung, Weiterentwicklung und Entscheidungen über Ressourcen.
Wirkung Ehrenamtlicher Interventionen in den Frühen Hilfen –Beispiel „wellcome-Praktische Hilfe nach der Geburt“
Der Wunsch einer Familie nach Unterstützung, die Selbstaussage zur subjektiven Belastung sind handlungsleitend bei wellcome. Ziele sind Entlastung, Stabilisierung, Förderung gesunden Aufwachsens. Ergänzt durch Beratung und ggf. Vermittlung, was gute Vernetzung des Angebots erfordert. Aber kommt an, was angestrebt wird? wellcome befasst sich schon länger mit Wirkung. Neu ist die Integration von Wirkungsfragen in das laufende Monitoring.
Schlussfolgerung
- Die Bedarfe der Familien als Maßstab des Handels annehmen.
- Nach ihrer Meinung fragen und sie in ihren Selbstaussagen ernst nehmen.,
- Mit angemessenen, alltagstauglichen Methoden Daten zur Wirkung erheben.
- Angebote UND die strukturellen Erfordernisse daraufhin reflektieren und weiterentwickeln.
- Verbindlich ressortübergreifend zusammenarbeiten, freudvoll Veränderung gestalten.
3.1 Hintergrund / Fragestellung
Das Netzwerk Gesunde Kinder ist Teil des familien- und kinderpolitischen Programmes in Brandenburg. Es hat einen salutogenetischen Ansatz und setzt somit Maßnahmen der Gesundheitsförderung um. Das Netzwerk Gesunde Kinder richtet sich an alle Brandenburger Familien ab der Schwangerschaft bis zum 3. Geburtstag des Kindes. Ziel ist, Eltern in ihren Kompetenzen zu stärken und Kinder in ihrer gesunden Entwicklung zu fördern.
Vor diesem Hintergrund sollen zwei Fragestellungen näher beleuchtet werden:
1. Was kommt bei den Brandenburger Familien vom Netzwerk an?
2. Wie funktioniert und wirkt das Netzwerk in Zeiten von COVID-19?
3.2 Methodik
Zur Beantwortung der ersten Frage wurden die Daten der Brandenburger Einschulungsuntersuchungen von 2016 / 2017 netzwerkspezifisch analysiert und mittels Mixed-Methods-Ansatz eine wissenschaftliche Begleitforschung des Netzwerkes Gesunde Kinder in den Jahren 2018 / 2019 durchgeführt. Zur Beantwortung der zweiten Frage wurden die Mitarbeitenden der Regionalnetzwerke befragt.
3.3 Schlussfolgerung
Die Ergebnisse aller Untersuchungen zeigen: Das Netzwerk Gesunde Kinder wirkt. Das Netzwerk unterstützt entscheidend ein gesundes Aufwachsen und ist damit ein wichtiger Ansprechpartner für Familien.
3.4 Diskussionsbeitrag / Lessons Learned
Die persönliche Begegnung ist ein zentrales Element in den Angeboten des Netzwerkes Gesunde Kinder für Familien. Die COVID-19-Pandemie hat dies erschwert. Neue Wege mussten gefunden und gegangen werden. Einige davon werden auch dauerhaft Einzug finden in das Netzwerk. Damit sehen wir die Krise auch als Chance zur Weiterentwicklung.
(1) Hintergrund/Fragestellung
Freiberufliche Hebammen sind wichtige Partnerinnen in den Netzwerken Frühe Hilfen. Als Berufsgruppe des Gesundheitswesens wird ihnen ein besonderes Potenzial zugesprochen. Sie begleiten Frauen und Familien in einer sensiblen Phase sowohl vor, während und nach der Geburt und verfügen damit über ein besonderes Vertrauensverhältnis und einen frühen Zugang. An der Schnittstelle zu den Frühen Hilfen besteht das Potenzial der freiberuflichen Hebammen darin, mögliche Belastungen als Erste wahrzunehmen und Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf an weiterführende Hilfen zu vermitteln.
(2) Projektbeschreibung/Methode
Das NZFH hat die Hochschule für Gesundheit Bochum damit beauftragt, die freiberufliche Hebammenarbeit an der Schnittstelle zu den Frühen Hilfen aus theoretischer und praktischer Perspektive zu beleuchten. Daraus wurde ein Eckpunktepapier entwickelt, welches Ansätze liefert, wie die Einbindung freiberuflicher Hebammen zukünftig gestaltet werden kann.
(3) Schlussfolgerung/Ergebnisse
Das Eckpunktepapier beschäftigt sich u.a. mit folgenden Fragen:
- Was können Hebammen zur Weiterentwicklung von Netzwerken und Frühen Hilfen beitragen?
- Welche Faktoren fördern oder hemmen die Integration freiberuflicher Hebammen in die Netzwerke?
- Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit die Einbindung von Hebammen gut gelingen kann?
- Und: wie können freiberufliche Hebammen konkret in der Betreuung von Frauen und Familien durch Frühe Hilfen profitieren?
(4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned
Das Eckpunktepapier ist eine Einladung an alle Akteurinnen und Akteure sich über die Thematik auszutauschen und an gelingenden Kooperationen mitzuarbeiten.
Dauer : 15 Minuten
Hintergrund
In der COVID-19-Epidemie werden Aspekte gesundheitlicher Ungleichheit und ihrer sozialen Determinanten verstärkt sichtbar. Arbeits- und Wohnbedingungen, aber auch die familiäre Situation, das soziale Umfeld und aufenthalts- und versicherungsrechtliche Voraussetzungen bestimmen die Risikoprofile unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.
Methoden
Das Format sieht drei kurze Inputvorträge vor und eine moderierte Diskussion mit dem Publikum. Dabei sollen Leitfragen diskutiert werden
Ergebnisse
Strukturelle Ungleichheit und Ausschlüsse auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, versicherungs- und aufenthaltsrechtliche Zugangsbeschränkungen zu Diagnostik und Versorgung, aber auch direkte interpersonelle Diskriminierung und Rassismus spielen als „underlying conditions“ eine Rolle im Hinblick auf Exposition und Vulnerabilität. Es zeigen sich erhöhte Infektionsrisiken, aber auch Risiken für schwere Verläufe für Menschen in prekären Anstellungsverhältnissen oder in sogenannten systemrelevanten Berufen, in beengten Wohnverhältnissen und bei Menschen ohne Zugang zur Regelversorgung. Auch sind die (Langzeit-)folgen der Pandemie und der Infektionsschutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, für Ältere und Alleinerziehende oder für wohnungslose Menschen spezifisch.
Diskussion
Wie können wir gesundheitliche Ungleichheit und ihre Auswirkungen beschreiben und Schutz für alle Bevölkerungsgruppen ermöglichen? Mit Perspektiven aus Forschung und Praxis wird in einer gemeinsamen Session eine Diskussion um die Wirkweisen gesundheitlicher Ungleichheit in der Pandemie geführt, aber auch um die Handlungsmöglichkeiten um einen Gesundheitsschutz für alle zu ermöglichen - auch über den Infektionsschutz hinaus.
Die Medizintechnik hat wesentlich zu Verbesserungen in der Diagnostik und Behandlung von Patienten beigetragen. Aber die Präsenz von Sicherheitswarnungen und Rückrufen einiger Technologien lässt Zweifel an der Sicherheit und dem Nutzen von gerade neueren Technologien aufkommen. Wie können wir eine bestmögliche Patientenversorgung sicherstellen und welche Bedeutung kommt der wissenschaftlichen Evidenz bei der Einführung und Nutzung von medizintechnischen Innovationen im Krankenhaus zu? Welche Innovationen sind es ‚wert‘ in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen zu werden? Wie gehen Krankenhäuser mit neuen Medizinprodukten um? Alle diese Fragen werden in diesem Fachforum vor dem Hintergrund neuer Entwicklungen beleuchtet und diskutiert.
1. Hintergrund/Fragestellung
Gesundheitsfördernde Hochschulen streben danach, die Gesundheit ihrer Angehörigen in allen Statusgruppen durch den umfassenden Ansatz des „health in all policies“ zu fördern. Die Verknüpfung der Ungleichheit der Gesundheitschancen mit der Frage der Geschlechtergerechtigkeit ist Thema des Forums.
2. Projektbeschreibung/Methode
Die Expertise „Gender und Gesundheitsfördernde Hochschule“, die im Rahmen eines Forschungsförderungsprogramms für die Duale Hochschule Baden-Württemberg erstellt wurde, legt den Forschungsstand zum Thema dar. Welche Bedeutung haben verschiedene Rollenerwartungen, Diskriminierungsprozesse und unterschiedliche Verteilungen von Belastungen und Ressourcen für die Gesundheit der Beschäftigten und Studierenden? Wie können Hochschulen hier systematisch und zielorientiert intervenieren?
3. Schlussfolgerungen/Ergebnisse
Die Prüfung der hochschulischen Prozesse und Strukturen hinsichtlich des Diskriminierungspotenzials und der Verteilung von Belastungen und Ressourcen ist Thema im Forum.
4. Diskussionsbeitrag/ Lessons learned
Anwendungsbezogenes Wissen wird im Forum vermittelt. Was nehme ich für meine Hochschule mit? Welche Barrieren sehe ich in meiner Hochschule? Welche Rahmenbedingungen kann ich positiv nutzen in meiner Hochschule?
Hintergrund:
Mindestabstand, Reduzierung von Kontakten und individuelle Hygiene sind notwendige Präventionsmaßnahmen während der SARS-CoV-2 Pandemie. Enge Unterbringungsverhältnisse, wie sie in Gemeinschafts- und Sammelunterkünften vorliegen, erhöhen das Risiko eines Infektionsgeschehens.
Projektbeschreibung:
Die negativen Auswirkungen dieser Unterbringungen auf die Menschen sind nicht erst seit Corona bekannt. Studien und Analysen zeigen, dass hier dringenden Handlungsbedarf besteht. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchte die Gesundheit von Obdachlosen während der SARS-CoV-2 Pandemie. Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DMIR) zeigte dies auch in einer empirischen Analyse zur ordnungsrechtlichen Unterbringung.
Methode:
UKE und DIMR stellen die genannten Untersuchungen vor. Anhand der Studien und den Empfehlungen von BAG Wohnungslosenhilfe und Ärzte der Welt wollen wir die notwendigen Schritte und Veränderungen diskutieren.
Ergebnisse & Schlussfolgerung:
Auf die Umsetzung der Forderungen der BAG Wohnungslosenhilfe und anderer Verbände nach Standards in der Unterbringung von Menschen und Auflösung von menschenunwürdigen Unterbringungssituationen muss verstärkt gedrängt werden. Am Beispiel der Testung auf SARS-CoV-2 kann verdeutlicht werden, welche (Nicht-)Beachtung die Menschen in Gemeinschaftsunterkünften in der Politik erhalten.
Diskussion:
Auf der Basis der vorliegenden Erfahrungen und Untersuchungen zur Auswirkung von Unterbringungsformen auf die Gesundheit und den Infektionsschutz gilt es Schlussfolgerungen zu ziehen. Welche Rolle spielt das Infektionsschutzgesetz?
Die lebensweltliche Perspektive von Familien ermöglicht einen Blick auf Chancengerechtigkeit und soziale Teilhabe. Auf Grundlage des Doing Family-Ansatz lassen sich praktische und sinngebende Abläufe identifizieren, die in der Herstellung eines individuellen Familienlebens münden. Während der Pandemie wurden/werden diese Prozesse auf den Prüfstand gestellt und hatten/haben zum Teil einschneidende Folgen für das Familienleben. Das Konzept der familiären Gesundheitsförderung bietet einen Handlungs- und Arbeitsrahmen, der Qualitätsanforderungen für gesundheitsförderliche Aktivitäten aufzeigt. Diese sollten nutzerorientiert und an familiären Bedürfnissen sowie Bedarfen ausgerichtet sein. Aufgrund der Pandemielage stellt sich die Frage, wie Familien in verschiedenen Lebenslagen und -phasen unter diesen Bedingungen erreicht werden können und wie sich fam. Gesundheitsförderung dieser Herausforderung stellen kann. Das Fachforum gibt einen Überblick zur fam. Gesundheitsförderung, die sich insbesondere auf sozial belastete Familien bezieht. Folgende Themenfelder werden anhand der vorhandenen Expertise näher betrachtet:
- Systematischer Überblick zu familiärer Gesundheitsförderung und Prävention bei sozial belasteten Familien
- Familiäre Gesundheitsförderung bei Alleinerziehenden
- Adipositasprävention bei Kindern und Jugendlichen
Eine Aufgabe von Akteur_innen im Bereich Public Health und familiärer Gesundheitsförderung ist es auch unter Bedingungen der sozialen Bealstung sowie Pandemie mögliche gesundheitsförderliche Potentiale zu benennen und den Adressat_innen auf Grundlage vorangegangener Forschung niedrigschwellige sowie bedarfsgerechte Handlungsspielräume aufzuzeigen.
Die inhaltliche Feinabstimmung dieser Session wird gerad erarbeitet und zeitnah veröffentlicht.
1) Beruflich Pflegende sehen sich häufiger körperlichen und psychischen Arbeitsanforderungen ausgesetzt und sind auch objektiv stärker von Krankheiten betroffen. Um den bestehenden und weiter steigenden Pflegebedarf in Deutschland auch künftig in hoher Qualität decken zu können, ist es erforderlich, den Aufbau gesundheitsförderlicher Arbeitsstrukturen und individueller Verhaltensweisen in der beruflichen Pflege stärker in den Fokus zu rücken. Die Gesundheit zu Pflegender und Pflegender ist ein hochrelevantes gesundheitspolitisches Thema mit zahlreichen Berührungspunkten zur Prävention. Im Rahmen eines Modellprojektes nach § 20g SGB V entwickelte die BARMER mit ihrem Kooperationspartner „7Mind“ Ende 2019 ein modulares Konzept zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Pflege.
(2) Das Modellprojekt zielt darauf ab, den Einsatz der 7Mind-App im Zusammenspiel mit Präsenz- oder Online-Workshops speziell für Pflegekräfte in stationären Einrichtungen hinsichtlich seiner Wirksamkeit zu untersuchen. Die App leitet den Nutzer bei der Meditationspraxis an und die Workshops sollen die Gesundheitskompetenz und Akzeptanz und die Nutzung der digitalen App-Anwendung bei den Pflegekräften verstärken.
(3) Der erwartete Nutzen einer regelmäßigen Anwendung der App in Kombination mit den Workshops ist eine Erhöhung der Achtsamkeit und somit eine Steigerung der gesundheitsbezogenen Ressourcen für eine verbesserte Stressbewältigung.
(4) Unter Berücksichtigung der Situation in der Pflege und der Anforderungen an Prävention sowie der Maßnahmen zu Digitalisierung gilt es, eine effiziente Strategie zu entwickeln. Mit der Kombination von wissenschaftlichen Modellprojekten und eigenen Produkten können sowohl die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner als auch die der Pflegekräfte in derselben Einrichtung gefördert werden.