HINTERGRUND
Mit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie erfolgte im März 2020 ein bundesweiter Lockdown, der auch die Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation betraf. Aufgrund von Betretungsverboten wurden Präsenzveranstaltungen beispielsweise zur Durchführung von Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben eingestellt. Wo dies realisierbar war, mussten die Leistungserbringer innerhalb kurzer Zeit ihre Leistungen in alternativer Form anbieten und gleichzeitig für eine engmaschige Betreuung ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgen, auch um eine Weiterfinanzierung zu gewährleisten. Zudem mussten Konzepte zur (stufenweisen) Wiederaufnahme der Präsenzangebote entwickelt werden, einschließlich neuer Verhaltens- und Hygieneregeln. Digitale Angebote wie die Nutzung von Lernplattformen und das Erstellen von Videotutorials spielten dabei eine große Rolle. Zwar kann die Digitalisierung die Angebote der beruflichen Rehabilitation in Zukunft erweitern und ergänzen. Allerdings ergeben sich auch spezifische Herausforderungen, beispielsweise für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder kognitiven Einschränkungen.
ZIEL
Das Ziel des geplanten Diskussionsforums ist die mehrperspektivische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die Leistungserbringung in der beruflichen Rehabilitation. Es werden Herausforderungen und Lösungen in den Mittelpunkt gestellt, die sich unter anderem mit dem Digitalisierungsschub in Folge der Pandemie ergeben haben. Hierfür werden erste Ergebnisse mit Fokus auf die Perspektive der Leistungserbringer der beruflichen Rehabilitation sowie der ambulanten beruflichen Rehabilitation vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Grundlage für die Diskussion sind erste Ergebnisse aus drei Projekten zu den Folgen der Pandemie für die berufliche Rehabilitation und die Teilhabe am Arbeitsleben, bezogen auf verschiedene Zugänge und Zeitpunkte.
IMPULSREFERATE
Dr. Nancy Reims (IAB, Nürnberg)
Erste Ergebnisse aus einem laufenden Projekt: Welche Auswirkungen hat Corona auf die berufliche Rehabilitation?
Marie Sophia Heide (Universität zu Köln, Köln) / Björn Hagen (FAW gGmbH, Köln)
Leistungserbringung in der ambulanten beruflichen Rehabilitation: Erste Erfahrungen aus dem Projekt „Lernen von der SARS-CoV-2-Pandemie: Lektionen für die Zukunft der Leistungserbringung in der ambulanten beruflichen Rehabilitation (CoVaRe)“
Dr. Rolf Buschmann-Steinhage (DVfR, Wiesbaden)
Konsultationsprozess der DVfR: Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie für die Teilhabe am Arbeitsleben, insbesondere aus der Perspektive der Leistungserbringer
LEITFRAGEN ZUR DISKUSSION
Welche Herausforderungen und Lösungsansätze ergeben sich mit der voranschreitenden Digitalisierung der beruflichen Rehabilitation in Folge der SARS-CoV-2-Pandemie?
Welche Bedeutung können diese Erfahrungen möglicherweise für eine zukünftige, flexible Form der Leistungserbringung in der beruflichen Rehabilitation haben?
Können alle Personengruppen gleichermaßen von der Digitalisierung profitieren oder welche Herausforderungen ergeben sich beispielsweise für Menschen mit psychischen Erkrankungen?