(1) Hintergrund: Wenn Kinder unter psychosozial belasteten Bedingungen aufwachsen, steigt das Risiko multipler Benachteiligungen im Lebensverlauf. Die Ausbildung gesellschaftlicher Spaltung hat sich unter der COVID-19-Situation verschärft. Eine Aufgabe der Public Health-Forschung ist es, über die Nutzung von Unterstützungsangeboten sowie Problemlagen von Familien informiert zu sein, um Disparitäten entgegenwirken zu können.
(2) Projektbeschreibung: Das Panel stellt Ergebnisse des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) vor und diskutiert im ersten Beitrag die unterschiedliche Nutzung von Präventionsangeboten von sozioökonomisch belasteten und elternstress- und konfliktbelasteten Familien. Im zweiten Beitrag wird vertieft auf die gesundheitsgefährdenden Wirkungen von elterlichem Stress für die Familie eingegangen und mögliche Unterstützungsmöglichkeiten diskutiert. Der dritte Beitrag beschäftigt sich mit der Zielgruppe von alleinerziehenden Müttern, die sowohl unter sozioökonomischer Belastung als auch unter elterlichem Stress leiden.
(3) Schlussfolgerung: Familien in Armutsgefährung weisen andere Probleme und Merkmale auf als Familien, die allein durch elterlichen Stress und häufige Konflikte geplagt sind. Elterlicher Stress ist in beiden Fällen eine echte familiäre Belastung und Fachkräfte sollten für die Thematik sensibilisiert werden. Alleinerziehende sind hinsichtlich ihrer mehrfachen Belastung eine besonders vulnerable Gruppe.
(4) Lessons Learned: Insgesamt zeigt sich, dass Präventionsbedarf bei psychosozialer Belastung von Familien in Deutschland – auch unter „normalen Bedingungen“ dringlich ist und Unterstützungsangebote entsprechend ausgebaut werden sollten.
Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten bei Familien in unterschiedlichen Belastungslagen
Susanne Ulrich | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
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Autor:innen:
Susanne Ulrich | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Ilona Renner | Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) | Germany
Dr.in Ulrike Lux | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Prof. Dr. Sabine Walper | Deutsches Jugendinstitut (DJI) | Germany
Dr.in Johanna Löchner | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Sozioökonomisch und hochbelastete Familien nehmen selektive Angebote häufiger in Anspruch als elternstress- und konfliktbelastete Familien. Dies wirft die Frage auf, ob Familien mit erhöhtem elterlichen Stress und Konfliktpotential zu wenig Unterstützung erhalten, weil sie keinen deutlich sichtbaren Hilfebedarf haben oder ob sie aufgrund sozioökonomischer Ressourcen, der hohen Angebotskenntnis und der Nutzung universeller medizinischer und Familienbildungsangeboten ausreichend versorgt sind.
Die Rolle von Elternstress für elterliches und kindliches Wohlbefinden
Désirée Liese | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
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Autor:innen:
Dr.in Johanna Löchner | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Eva Sandner | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Mareike Paulus | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Désirée Liese | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Dr.in Ulrike Lux | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Elterlicher Stress wirkt sich auf unterschiedliche Weise negativ auf die familiäre Gesundheit aus und hängt mit vielfältigen Fakoren zusammen. Ein Pilotprojekt zu elterlichem Stress im Alltag soll deshalb Aufschluss zu den Zusammenhängen und Auswirkungen von elterlichem Stress auf die familiäre Gesundheit und das Wohlbefinden von Eltern und Kindern in Zeiten von Corona geben. Dazu werden die Ergebnisse einer täglichen Befragung von Eltern und begleitenden qualitativen Interviews vorgestellt.
Welchen Unterstützungsedarf haben Alleinerziehende mit jungen Kindern?
Dr.in Ulrike Lux | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
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Autor:innen:
Dr.in Ulrike Lux | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Dr.in Johanna Löchner | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Dr.in Alexandra Langmeyer | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Prof. Dr. Sabine Walper | Deutsches Jugendinstitut (DJI) | Germany
Susanne Ulrich | Deutsches Jugendinstitut (DJI), Fachgruppe Frühe Hilfen (NZFH) | Germany
Alleinerziehende Eltern leben vielfach in belastenden Lebenslagen. Nicht nur wird der Zugang zu Unterstützungsangeboten dadurch erschwert, häufig sind (universelle) Angebote in der frühen Kindheit auf Kernfamilien zugeschnitten oder werden vornehmlich von diesen genutzt. Mithilfe repräsentativer Daten aus 2015 und 2019 werden die Belastungen und die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten bei Alleinerziehenden mit jungen Kindern betrachtet und im Hinblick auf die Corona-Pandemie diskutiert.