Eine Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen und insbesondere die Vermeidung tödlicher und schwerer Arbeitsunfälle – das ist das Zukunftsbild der Vision Zero. Welche Lösungen helfen diese Vision im Güterkraftverkehr umzusetzen? In einer Reihe praxisnaher Beispiele werden Ansätze für bekannte Probleme, wie zum Beispiel den Absturz vom Fahrzeug präsentiert und es wird gezeigt, wie neue Lösungen den Fahrerinnen und Fahrern dabei helfen, Risiken beim Abbiegen und Rückwärtsfahren zu reduzieren. Gemäß dem ganzheitlichen Ansatz der Vision Zero wird dabei nicht nur auf die Fahrtätigkeit geschaut, sondern auch auf Aspekte wie die Gestaltung der Arbeitsabläufe, die Beschaffung von kommerziell genutzten Fahrzeugen und eine Kultur der Prävention.
In einem der unfallträchtigsten Wirtschaftszweige wie dem des Güterkraftverkehrs kann noch viel getan werden, um dem Leitbild der Vision Zero – einer Welt ohne Arbeitsunfälle – ein Stück näher zu kommen. Mit diesem Symposium schlägt die IVSS Sektion für Prävention im Transportwesen eine Brücke zwischen alltäglichen, praktischen Herausforderungen und den Idealen der Vision Zero.
A world free of occupational accidents and work-related diseases and, in particular, the prevention of fatal and serious occupational accidents: that is the future envisioned by the Vision Zero. What solutions support attainment of this vision in the road haulage sector? With reference to a series of examples from the field, approaches will be presented to known problems such as falls from the vehicle, and the presenters will show how new solutions can help drivers to reduce risks during turning off and reversing. Consistent with the holistic approach of the Vision Zero, the focus will be not only on the task of driving, but also on aspects such as the organization of work processes, the procurement of vehicles for commercial use, and a culture of prevention.
In road haulage, a sector of the economy with one of the highest accident rates, much can still be done to move closer to the Vision Zero – the vision of a world without occupational accidents. With this convention, the ISSA Section on Prevention in Transportation bridges the gap between everyday, practical challenges and the ideals of the Vision Zero.
10:00 Uhr
Begrüßung und Einführung | Welcome
10:10 Uhr
Die Sicherheit von Güterfahrzeugen in der EU | The safety of goods vehicles in the EU
10:25 Uhr
Arbeitssicherheit im Straßenverkehr - Was können wir aus den Unfallstatistiken lernen? | Occupational safety in road transportations – what can we learn from the accident statistics?
10:40 Uhr
Keine Sicherheit ohne Gesundheit. Entwicklung eines Gesundheitsförderprogramms für Berufskraftfahrende | No safety without health - Development of a health promotion program for professional drivers
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Autor:innen:
Dr. Karin Müller | DEKRA e.V./ DEKRA Automobil GmbH | Germany
Susanne Kreißig | DEKRA e.V./ DEKRA Automobil GmbH | Germany
Die Sicherheit des Güterverkehrs auf der Straße ist ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Thema. Ausschlaggebend für deren Gewährleistung sind neben Technik und Infrastruktur der Fahrzeugführende und seine physische und psychische Verfassung. Unser Beitrag stellt die Gesundheit als einen der grundlegenden Faktoren für eine sichere Verkehrsteilnahme von Berufskraftfahrern in den Fokus.
Der Arbeitsplatz des LKW-Fahrers weist zahlreiche physische und psychische Gefährdungsfaktoren auf. Studien belegen, dass Kraftfahrer u.a. infolge von Bewegungsmangel, arbeitsbedingter Stressexposition und ungesunder Ernährung eine Reihe von Beanspruchungsfolgen aufweisen, die ungünstig für die Gesundheit sind (Michaelis 2008).
Ziel eines von DEKRA im Jahr 2019 begonnenen Projekts ist es, bei dieser Berufsgruppe betriebliche und überbetriebliche Interventionsmaßnahmen zur gesundheitlichen Prävention zu entwickeln und auf eine lebensstilbezogene Verhaltensänderung abzuzielen.
In einem mobil anzuwendenden Programm zur Gesundheitsförderung von Berufskraftfahrern sollen die Anforderungen an den Arbeitsplatz im Straßenverkehr berücksichtigt und sowohl die Arbeitsverhältnisse als auch das individuelle Verhalten sowie deren Wechselwirkungen einbezogen werden.
10:55 Uhr
Sichere Fahrpraxis - Die nigerianische Perspektive | Safe driving practices: The Nigerian Perspective
11:10 Uhr
Fahrtätigkeit: Risiken und Lösungen | Driving: risks and solutions
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Autor:in:
Hans Heßner | BG Verkehr | Germany
Die Themen Aufmerksamkeit im Straßenverkehr, Spiegeleinstellplanen und Einkaufsratgeber für gewerblich genutzte Fahrzeuge sind wichtige Themen für die Erhöhung der Verkehrssicherheit mit denen sich in den letzten Jahren intensiv beschäftigt wurde. Als Ergebnis sind viele Medien für Mitgliedsunternehmen entstanden, die kurz vorgestellt werden.
Aufmerksamkeit im Straßenverkehr
Fahren und Ablenkung vertragen sich nicht gut. Immer wieder kommt es zu schwersten Ver-kehrsunfälle, weil Fahrerinnen und Fahrer vom Straßenverkehr abgelenkt sind. Der Wunsch nach Ablenkung ein natürliches menschliches Verhalten ist. Es muss nicht sofort und zwangsläufig zu einem Unfall kommen. Vielmehr wird die Unfallwahrscheinlichkeit durch weitere und hinzukommende fahrfremde Tätigkeiten erhöht. Zum Thema Ablenkung hat die BG Verkehr Medien entwickelt, die zur Diskussion anregen bzw. über Ablenkung im Straßenverkehr informieren.
Spiegeleinstellplane / Spiegeleinstellplatz
Das Planenset ist ein Hilfsmittel, um Fahrer und Fahrerinnen beim Einstellen der Spiegel zu unterstützen. Diese werden neben und vor dem Fahrzeug ausgelegt. Mit optimal eingestellten Spiegeln lassen sich u. a. Unfälle mit Lkw verhindern - insbesondere beim Rechts-Abbiegen.
Einkaufsratgeber Fahrzeuge
Dieser Ratgeber für die Neuanschaffung von gewerblich genutzten Lastkraftwagen und Anhängern gibt wertvolle Entscheidungshilfen. Im Fokus steht dabei der Arbeitsschutz.
11:25 Uhr
Fragen und Diskussion | Questions and discussion
12:00 Uhr
Praktische Tools zur Wissensvermittlung im Bereich Gefahrguttransport | Practical tools for knowledge transfer in the dangerous goods transportation sector
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Autor:innen:
Antje Ermer | Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) | Germany
Philipp Steimer | Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) | Germany
In dem Video „Gefahrgut und Gefahrstoff: sicher transportieren – sicher arbeiten“, herausgegeben von der IVSS Sektion Chemie und der BASF SE, werden Grundkenntnisse darüber vermittelt, was zu beachten ist, damit Chemikalien von der Herstellung bis zur Verwendung sicher transportiert werden können. Dabei wird verdeutlicht, wann die Vorschiften für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen greifen und wann diejenigen für die Beförderung gefährlicher Güter anzuwenden sind. Das Video kann bei Schulungen oder bei Unterweisungen eingesetzt werden. Es ist in drei Sprachen frei verfügbar.
Deutsch: https://downloadcenter.bgrci.de/shop/?query=/issa14.xml&field=path
Englisch: https://downloadcenter.bgrci.de/shop/?query=/issa14e.xml&field=path
Französisch: https://downloadcenter.bgrci.de/shop/?query=/issa14f.xml&field=path
Das Lern-Modul „Gefahrgut interaktiv“ der BG RCI visualisiert beispielhaft verschiedene Szenarien der Beförderung gefährlicher Güter in Form von frei betrachtbaren 3D-Modellen, in welchen auch verschiedene Abweichungen zu den Rechtsvorschriften enthalten sind. Über die zum freien Download verlinkten Aufgaben- und Lösungsblätter können die Nutzer ihr eigenes Gefahrgutwissen praxisnah testen oder das Modul in Lern- und Übungsseminaren zur Wissensvermittlung einsetzen. Dieses Tool liegt in deutscher Sprache vor, es ist aber aufgrund der ADR-Gefahrgutvorschriften inhaltlich länderübergreifend zutreffend.
Freie Verfügbarkeit der Software: https://downloadcenter.bgrci.de/shop/apps/gefahrgut
Abstract herunterladen
12:15 Uhr
BGN Intralog - Eine Web-Anwendung zum Risikomanagement in der Intralogistik | BGN Intralog - A web application for risk management in intralogistics
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Autor:in:
Jörg Bergmann | Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) | Germany
"BGN Intralog" ist eine Web-Anwendung (sog. Web-App) zur Risikobewertung und zur Auswahl von Schutzmaßnahmen in der Intralogistik. Für vier zentrale Problemfelder des innerbetrieblichen Transports und Verkehrs (Kollision vorwärts fahrender Fahrzeuge mit Fußgängern, Kollision rückwärts fahrender Fahrzeuge mit Fußgängern, Kollision von Gabelstaplern mit Fußgängern sowie Vorzeitiges Wegfahren von Lkw beim Be- bzw. Entladen) bietet die App jeweils eine Übersicht an risikomindernden Maßnahmen an. Diese Maßnahmen sind unterschiedlich komplex und auch unterschiedlich wirksam, was in der App durch einen mit der Maßnahme verknüpften Punktwert gespiegelt wird. Der Nutzer der App soll durch die Auswahl von Maßnahmen mindestens so viele Punkte sammeln, dass das verbleibende Risiko als ausreichend gering anzusehen ist. Dabei kann er, je nach den betrieblichen Verhältnissen, entweder eine größere Zahl einfacher und auch zumeist preiswerterer Maßnahmen oder stattdessen einige wenige aufwändigere Maßnahmen kombinieren. Die App bietet hier sowohl technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen an. Bei zahlreichen Maßnahmen sind darüber hinaus auch praktische Hilfen hinterlegt (z. B. Übersichten über Assistenzsysteme, Systeme zur Wegfahrsicherung, eine Leitlinie zur betrieblichen Verkehrswegeplanung), die regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Die Web-Anwendung ist unentgeltlich und frei verfügbar unter dem Link https://www.bgn-intralog.de
12:30 Uhr
Mehr als Fahren – Nutzfahrzeuge als Arbeitsmittel | More than driving - Commercial vehicals as work equipment
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Autor:innen:
Martin Küppers | Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) | Germany
Bernd Hörter | Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) | Germany
Nutzfahrzeuge werden als Arbeitsmittel in nahezu jedem Betrieb eingesetzt. Die vielseitige Verwendung und technische Ausführung von Nutzfahrzeugen bringt mit sich, dass sie weit mehr als Verkehrsmittel sind. Dies spiegelt sich auch im Unfallgeschehen wieder. Statistiken der BG Verkehr zeigen, dass Verkehrsunfälle zwar nur einen relativ kleinen Anteil der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Güterverkehr bilden, jedoch sind die Verletzungsfolgen besonders schwer.
Die überwiegende Zahl der Unfälle ereignen sich bei Tätigkeiten an und um Fahrzeuge. Schwerpunkte sind Stürzen oder Abstürzen von Fahrzeugen, Unfälle bei Ladetätigkeiten, z.B. infolge getroffen werden von der Ladung und Gefährdungen im innerbetrieblichen Verkehr, sowie Unfälle mit wegrollenden Fahrzeugen, z.B. beim Verbinden und Trennen.
Bernd Hörter und Martin Küppers informieren über die vielseitigen Tätigkeiten am Arbeitsmittel Nutzfahrzeug, das Unfallgeschehen bei der Arbeit mit Nutzfahrzeugen und aktuelle Trends bei der Gestaltung des Regelwerks.
12:45 Uhr
Fragen, Diskussion und Fazit | Questions, discussion and summary