Mit Beginn des Jahres 2020 wurde das Leben und die Arbeitswelt durch die SARS-CoV-2-Pandemie auf den Kopf gestellt. Erstmals hat ein Biostoff weitreichende Konsequenzen auf die gesamte Arbeitswelt und in viele Bereiche des Arbeitsschutzes eingegriffen. Rasch mussten daher verbindliche Regelungen geschaffen werden, die über alle Branchen und Arbeitsschutzverordnungen hinweg den Schutz der Beschäftigten gewährleisten.
Der Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe hat das SARS-CoV-2 Virus zeitig in Risikogruppe 3 eingestuft. Doch gerade im Bereich des Gesundheitswesens und der Pflege mussten neben dem bereits etablierten Regelwerk für biologische Arbeitsstoffe, weitere Regelungen und Empfehlungen geschaffen werden.
Die Veranstaltung greift die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der SARS-CoV-2-Pandemie im betrieblichen Kontext auf und präsentiert diese aus Sicht des ABAS und mit Beispielen zur Umsetzung aus der Praxis.
Die Inhalte richten sich an die betrieblichen Arbeitsschutzakteure sowie an das Fachpublikum im Bereich der Biostoffe und verstehen sich als Ersatz für die Fachtagung „BioStoffTage“ des ABAS.
In early 2020, life and the world of work were turned upside down by the SARS-CoV-2 pandemic. For the first time in history, a biological substance had far-reaching consequences for the entire working world, and impacted upon many areas of occupational safety and health. Binding arrangements therefore had to be created and put in place swiftly to ensure protection for employees, across all sectors and irrespective of the occupational safety and health regulations already in force.
The BAuA's Committee on Biological Agents (ABAS) was quick to place the SARS-CoV-2 virus in Risk Group 3. However, in the field of healthcare and nursing in particular, further regulations and recommendations had to be issued, over and above the existing body of regulations governing biological agents.
The event will take up the observations and experience gained during the SARS-CoV-2 pandemic at company/operational level and present them from the perspective of the ABAS and with examples of implementation from the field.
The content is aimed at parties involved in the occupational safety and health of workers at work and in the field of biomaterials, and is intended as a substitute for the ABAS "BioStoffTage" convention.
14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
14:10 Uhr
Praxisvortrag: Gesundheitsdienst
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Autor:in:
Silvia Thimm | ver.di | Germany
Erkenntnisse und Erfahrungen aus der SARS-CoV-2-Pandemie im betrieblichen Kontext 2
Ein Praxisbericht aus dem Gesundheitswesen
Die Pandemie hat nicht nur die gesamte Arbeitswelt auf den Kopf gestellt, sondern ist auch in ihren Auswirkungen auf ein Gesundheitswesen getroffen, das bereits stark belastet und an vielen Stellen bereits überfordert war. Die Kommerzialisierung hat zu Einsparungen beim Personal geführt mit der Folge der Arbeitsverdichtung in vielen Bereichen. Das Gesundheitswesen ist auf mehreren Ebenen betroffen. In der angespannten Situation sind Pandemiepläne zu erstellen, Schutzausrüstung zu beschaffen und Schutzmaßnahmen umzusetzen. An der Stelle unterscheidet sich das Gesundheitswesen nicht von anderen Betrieben, allerdings sind die Risiken hier ungleich höher, was zu einer erheblichen Anzahl von Infektionen der Mitarbeitenden geführt hat. Das verschärft zusätzlich die Belastung aller Beteiligten. Immer mehr schwerkranke Menschen auch auf Intensivstationen mussten mit weiter reduziertem Personal in einer emotional massiv belastenden Situation über mehrere Monate versorgt werden.
Einzelne Betriebe haben es geschafft, in der Krise zusammenzurücken und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Andere Einrichtungen haben andere Wege gewählt.
Jede Krise kann auch eine Chance sein. Schaffen wir es, aus den Erfahrungen zu lernen?
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14:35 Uhr
Praxisvortrag Unternehmen: Innerbetriebliche Kommunikation der Hager-Group im Rahmen der Covid-19 Pandemie
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Autor:in:
Bernd Becker | Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG | Germany
Kommunikation der Hager Group zur Covid 19-Pandemie;
Aufrechterhaltung des betrieblichen Miteinanders
15:00 Uhr
Maßnahmen und staatliche Regeln zum infektionsschutzgerechten Lüften
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Autor:in:
Dr. Kersten Bux | Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) | Germany
Es werden geeignete Lüftungskonzepte für die „Freie Lüftung“ und RLT-Anlagen, die aktuell dafür geltenden staatlichen Arbeitsschutzregelungen und spezielle Hinweise zu mobilen Raumluftreinigern gegeben. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die Übertragung der SARS-CoV-2 Viren fast ausnahmslos in Innenräumen stattfindet. Insofern hat die Lüftung neben der stets notwenigen Einhaltung der A-H-A-Regeln eine hohe Bedeutung zur Minderung des Infektionsrisikos. Für die „Freie Lüftung“ ist kein zusätzlicher technischer Aufwand nötig. Der erreichbare Luftaustausch schwankt je nach Nutzerverhalten und Wetter, die Zuverlässigkeit bei der Beseitigung der Viren ist dadurch eingeschränkt. Mit RLT-Anlagen können dagegen eine hohe Luftqualität und auch die Behaglichkeitskriterien eingehalten werden. Durch Steuerung über die CO2-Konzentration, angepasste Laufzeiten, Zuluft-Volumenströme sowie Anteile der Umluft und deren Reinigung können RLT-Anlagen so betrieben werden, dass das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 als gering einzustufen ist. Rechtliche Regelung der Lüftung erfolgen über den Anhang 3.6 der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die sie konkretisierende Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.6 „Lüftung“ in Verbindung mit SARS-CoV-2 Arbeitsschutzregel. Flankierende Hinweise und Informationen sind im SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard und einer Empfehlung der Bundesregierung zum „Infektionsschutzgerechten Lüften“ enthalten. Über Förderprogramme erfolgt für bestimmte bes
15:45 Uhr
Wirksamkeit von Luftreinigungsgeräten
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Autor:in:
Dr. Dierk-Christoph Pöther | Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) | Germany
Während der aktuellen Pandemie wurde der Einsatz mobiler Luftreiniger für den Einsatz in vielfach belegten Räumen wie Klassenzimmern, Konferenzräumen, Restaurants, Theatern, etc. intensiv öffentlich diskutiert. Verschiedene Studien untersuchten die Möglichkeiten der mobilen Luftreiniger in Laborsettings oder versuchten diese zu modellieren.
In dieser Studie wurden beispielhaft die Filtrationseigenschaften eines mobilen Luftreinigungsgeräts im realen Büroalltag mit Hilfe von Aerosolspektrometern analysiert. Die Ergebnisse zeigen Möglichkeiten aber auch Limitationen mobiler Luftreiniger im beruflichen Alltag im Hinblick auf die Verminderung der Konzentration luftgetragener Partikel auf. Weitere Forschungsansätze werden diskutiert.
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16:10 Uhr
Schlussdiskussion, Zusammenfassung und Verabschiedung