In dieser Vortragsveranstaltung wird auf verschiedene Aspekte des Einflusses neuer digitaler Produktionstechnologien auf die Maschinensicherheit eingegangen. Dabei stehen für die Industrie 4.0 so zentrale Technologien wie Cyberphysische Systeme, Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt. Es werden aktuelle Entwicklungen im regulatorischen Bereich dargestellt und neue Herausforderungen für Hersteller und Betreiber von Maschinen thematisiert. Des Weiteren werden Forschungsaktivitäten in Bezug auf die Risikobeurteilung von Maschinen vorgestellt.
Zielgruppen sind Hersteller und Betreiber von Maschinen, Marktüberwachungsbehörden, Unfallversicherungsträger, Sicherheitsfachkräfte und wissenschaftliche Einrichtungen.
This paper will address various aspects of the influence of new digital production technologies on machine safety. The focus will lie upon key technologies of Industry 4.0, such as cyber-physical systems, machine learning and artificial intelligence. Recent regulatory developments will be presented and new challenges for machinery manufacturers and operators will be addressed. Research work in the sphere of the risk assessment of machinery will also be presented.
The paper is aimed at manufacturers and operators of machinery, market surveillance authorities, accident insurance institutions, OSH professionals and research institutions.
14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
14:10 Uhr
Revision der Maschinenrichtlinie – Aktueller Stand, Übersicht über Änderungen
14:35 Uhr
Cyberphysische Systeme und Künstliche Intelligenz – Neue Herausforderungen für die Risikobeurteilung von Maschinen
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Autor:in:
Dr. Silvia Vock | Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) | Germany
Cyber-physische Systeme können als Weiterentwicklung heute eingesetzter mechatronischer Systeme angesehen werden. Allerdings besitzen sie einen deutlich höheren Softwareanteil, der unter anderem selbstlernende Algorithmen enthält, wie etwa maschinelle Lernverfahren oder künstliche Intelligenz.
Die heute in der industriellen Praxis verbreiteten Methoden der Risikoanalyse, beispielsweise die Auswirkungsanalyse und die Fehlerbaumanalyse, können derartige Systeme sicherheitstechnisch nicht mehr ausreichend beschreiben. Ein in diesem Jahr an der BAuA Dresden gestartetes Forschungsprojekt soll die CPS-spezifischen Herausforderungen an die Risikobeurteilung herausarbeiten und die Anwendbarkeit sowohl etablierter wie auch neuer Methoden der Risikoanalyse am Beispiel eines CPS-Demonstrators bewerten.
15:00 Uhr
Cybersicherheit von Maschinen - Anforderungen an Hersteller und Betreiber
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Autor:in:
Thomas Kraus | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) | Germany
Für den Maschinenbau ist die Cybersecurity ein wichtiges Thema. Dieser Bereich ist nach Auffassung des VDMA noch nicht hinreichend öffentlich-rechtlich geregelt. Es fehlen Regelungen für die Vermarktung von cybersicheren Produkten auf dem EU-Binnenmarkt. Die bestehende Regelung durch den Cybersecurity Act (CSA) ist nicht ausreichend, da es keine Binnenmarktregelung nach den Prinzipien des New Legislative Framework (NLF) ist. Die Musterbestimmungen und die Module zur Konformitätsbewertung finden keine oder nur eine ansatzweise Anwendung. Regelungen zur Marktüberwachung, die von entscheidender Bedeutung für die Durchsetzung von EU-Regelungen zur Vermarktung von Produkten ist, fehlen gänzlich. Auch die geplanten Regelungen zur Funkanlagen-Richtlinie sind unzureichend. Außerdem bergen sie das Risiko einer Fragmentierung der technischen Anforderungen zur Cybersecurity. Daher fordert der VDMA eine produktbezogene horizontale EU-Vorschrift zur Cybersecurity, die alle vernetzten oder vernetzbaren Produkte erfasst.
15:45 Uhr
Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen an automatisierte oder autonome Fahrzeuge in betrieblichen Bereichen
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Autor:in:
Sven Träger | Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) | Germany
Die Entwicklung und der Einsatz automatisiert oder autonom fahrender Fahrzeuge wird von Herstellern und Anwendern auf den verschiedensten Gebieten vorangetrieben und zum Teil bereits praktiziert.
Im öffentlichen Straßenverkehr entstehen derzeit Regelwerke, auf deren Basis fahrerlose Fahrzeuge in bestimmten Verkehrsbereichen und unter speziellen Voraussetzungen betrieben werden können.
Beim Einsatz in betrieblichen Bereichen bestehen häufig Unsicherheiten bezüglich der Anforderungen und der einzuhaltenden Bedingungen.
Unter Beteiligung mehrerer Fachbereiche der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und weiterer Institutionen und Verbände wurde deshalb in einem Projekt der aktuelle Stand der Technik in Bezug auf Anforderungen an das automatisierte oder autonome Fahren von Fahrzeugen in betrieblichen Bereichen dargestellt.
Die entstandene Schrift soll in erster Linie Betreiber bei der Erstellung und Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung und der Ermittlung der Anforderungen an betriebliche Bereiche, Fahrzeuge, Systeme und Personen unterstützen. Weiterhin soll sie Herstellern als Hilfestellung bei der Durchführung der Risikobeurteilung und Festlegung der sicherheitstechnischen Anforderungen dienen.
Abstract herunterladen
16:10 Uhr
Zusammenfassung und Verabschiedung