Sektion 2: Diversität (ein-)sehen und integrieren

Dr. Sophie Engelen (Justus-Liebig-Universität Gießen / Ruhr-Universität Bochum) & Dr. Nicola Heimann-Bernoussi (Ruhr-Universität Bochum / Universität Osnabrück)

Hinter dem Begriff der Diversität verbergen sich verschiedene Dimensionen von Heterogenität, die für das Fremdsprachenlernen relevant sind. Dazu zählen individuelle Merkmale wie:

  • Lern- und Sprachbiographien,
  • soziale und kulturelle Hintergründe,
  • physische und psychische Kapazitäten,
  • individuelle kognitive Dispositionen und Lernfähigkeiten,
  • sexuelle und geschlechtliche Identitäten und Orientierungen,
  • individuelle Studien-, Berufs- und Lernziele.

Diese häufig beschriebenen Formen der Diversität stellen für Sprachenzentren eine Herausforderung, aber auch eine Chance dar. So sollte die Vielfalt von Studierenden bewusst wahrgenommen, verstanden und wertgeschätzt bzw. adressiert werden, indem dafür Sorge getragen wird, dass Sprachkurse diese Diversität widerspiegeln, berücksichtigen und willkommen heißen. Denn nur so können Sprachlernangebote gleich mehreren Ansprüchen und Prinzipien modernen Fremdsprachenunterrichts gerecht werden: Dazu zählen ein zielgruppenspezifisches Lehrangebot, das Anstreben einer Lernenden- und Potentialorientierung im Unterricht sowie die Wahrung von Inklusion und Chancengerechtigkeit auch bei Leistungsüberprüfungen. Naheliegende und oftmals beobachtbare Lösungen wären z. B. die durchgehende Berücksichtigung von Barrierefreiheit (durch eine diversitätssensible Methodenwahl, den Zugang zu Materialien, die Bereitstellung von Informationen u. a.), eine konsequente Umsetzung von Nachteilsausgleichen, der Einbezug von Themen und Repräsentationen in Lehr- und Lernmaterialien, die Vielfalt abbilden und Empowerment fördern.

Folgende Fragestellungen könnten beispielsweise im Rahmen von Vorträgen oder Workshops adressiert werden:

  • Wie kann den verschiedenen Heterogenitätsdimensionen im Kontext universitärer Sprachenlehre begegnet werden? Welche methodischen und didaktischen Ansätze zu einer inklusiven Unterrichtsgestaltung haben sich bewährt?
  • Inwieweit wird sprachliche, kulturelle oder geschlechtliche Vielfalt in Lehr-Lernmaterialen repräsentiert? Welche Materialien haben sich als ertragreich erwiesen, um Diversität im Hochschulkontext angemessen zu begegnen und zu integrieren?
  • Wie wird eine physische und digitale Barrierefreiheit in Sprachkursen hergestellt? Wie können Maßnahmen des Nachteilsausgleichs in Prüfungssituationen konkret umgesetzt werden?
  • Wie wirkt sich die zunehmende Diversität der Studierendenschaft auf die Planung von Lehrangeboten aus? Welche Rolle spielt die Vielfalt von Lehrenden dabei?
  • Wie kann eine Diversitätssensibilität in der Lehrenden- aber auch Studierendenschaft erhöht werden? Welche Anknüpfungspunkte bietet das Konzept der kritischen Fremdsprachendidaktik für den Hochschulkontext?

Diese Sektion soll sich mit den didaktischen, prüfungsrelevanten und (verwaltungs-)technischen Aspekten dieser Realität auseinandersetzen. Die Vorstellung von Forschungs- und Fortbildungsprojekten ist ebenfalls willkommen.

Die Vortrags- und Kommunikationssprachen in dieser Sektion sind v. a. Deutsch und Englisch. Im Sinne einer translingualen Praxis sind andere Sprachen willkommen, wenn entweder die Folien oder der mündliche Vortrag auf Deutsch oder Englisch verfasst bzw. gehalten werden, damit alle im Publikum den Inhalten folgen und sich beteiligen können.

Die folgenden Formate sind willkommen:

  • Vortrag (25-minütiger Vortrag und 10-minütige Diskussion)
  • Workshop (40 oder 80 Minuten, bitte gewünschte Dauer bei der Einreichung angeben)
  • moderierte Diskussionsrunde (40 Minuten)