Sektion 5: Kompetenzentwicklung begleiten, bewerten und nachweisen
Magdalena Klasa (Ruhr-Universität Bochum), Denis Korflür (g.a.s.t.) & Anna Timukova (Ruhr-Universität Bochum / g.a.s.t.)
Die Kernaufgabe der Sprachenzentren besteht in der Förderung der Entwicklung sprachlicher Kompetenzen. Doch erst wenn sprachliche Kompetenzen evaluiert werden, wird diese Entwicklung sichtbar. Deshalb ist Evaluation eine Aufgabe, mit der sich Sprachenzentren dauerhaft auf verschiedenen Ebenen auseinandersetzen. Testgütekriterien wie Objektivität, Reliabilität und Validität müssen dabei stets gewahrt sein, wenngleich andere Einflussfaktoren kontinuierlichen Veränderungen unterliegen: die Profile der Lernenden, Lerninhalte, Lernziele, didaktische Konzepte und nicht zuletzt die immer knapper werdenden Ressourcen. Beispielsweise verändert die Tatsache, dass sich der studentische und berufliche Alltag immer stärker in die digitale Welt verlagert, die Art der zu erlernenden kommunikativen Handlungen und somit auch die Evaluation entsprechender Lernleistungen. Jede neue Realität erfordert ein Nachjustieren gemäß dem Prinzip des Constructive Alignment, das in den drei zeitlich unterschiedlich gelagerten Prüfungsbereichen stattfinden muss: in der Lehr-/Lerneinheit vorgeschalteten Tests, in kursbezogenen Evaluationen (formativ und summativ) sowie in Prüfungen, die unabhängig von einer Lehrveranstaltung stattfinden.
Vor Kursbeginn helfen Einstufungsverfahren, vorhandene Kompetenzen realistisch einzuschätzen.
Evaluationen begleiten den kursgesteuerten Spracherwerb und schließen ihn auch ab. Somit wirken sich die neuen Realitäten auch auf das Verhältnis von Lernen und Leistungsfeststellung aus.
Und schließlich kann erfolgreicher Spracherwerb auch parallel zu oder unabhängig von einem Kursbesuch über standardisierte (inter)nationale Tests nachgewiesen werden. Die nach der Pandemie wieder gestiegene akademische Mobilität sowie die politisch bedingte Verlagerung von Mobilitätszielen und die Einrichtung neuer, meist englischsprachiger Studiengänge in Deutschland korrespondieren mit einer anhaltenden Nachfrage nach solchen international anerkannten Zertifikaten.
Mit diesen und anderen Fragen, die die Implikationen der neuen Realitäten für die Begleitung, Bewertung und den Nachweis fremdsprachlicher Kompetenzen thematisieren, werden wir uns in dieser Sektion beschäftigen. Es ist eine möglichst große Bandbreite an Beiträgen willkommen.
Die folgenden Formate sind willkommen: