Sektion 7: Mehrsprachigkeit wahrnehmen, aufgreifen und fördern

Juliane Michelini (Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Janina Vernal Schmidt (Westsächsische Hochschule Zwickau) & Kathrin Wild (Europa-Universität Flensburg)

Das Thema Mehrsprachigkeit beschäftigt Forschende u.a. aus Bereichen der Sprachlehr- und – lernforschung, den Fremdsprachendidaktiken und der Erziehungswissenschaft seit langem. Eine besondere Bedeutung kommt den kommunikativen Repertoires der Lernenden im Sprachenunterricht an Hochschulen im europäischen Bildungsraum zu: Zum einen gilt die Mehrsprachigkeit im sprachdidaktischen Diskurs als Ressource; zum anderen kann ihr Einbezug auch zu mehr sozialer und zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen.

Für den (hoch)schulischen Kontext sind über die Jahre zahlreiche Ansätze entwickelt worden, die es erlauben, die bisher wirkmächtige monolinguale Logik des Sprachenunterrichts aufzubrechen und so die Mehrsprachigkeit der Akteur:innen zu erhalten, auszubauen und zu fördern. Dennoch zeigt sich, dass viele Veranstaltungen und Lehrmaterialien sich weiterhin auf die jeweilige Zielsprache fokussieren und dem Potential anderer Sprachen weiterhin wenig systematisch Beachtung geschenkt wird. Die faktische (gesellschaftliche, hochschulische) Mehrsprachigkeit und das Potenzial für Sprachlernerfolg stärker auszubauen, sollte jedoch in unseren sich immer weiter diversifizierenden Gesellschaften zur Normalität werden.

In dieser Sektion decken wir die vielfältigen Facetten des Themas Mehrsprachigkeit in der Hochschule sowohl aus der Praxis wie auch aus der Forschung ab, z.B. um

  • neue Konzepte für einen mehrsprachigen Unterricht kennenzulernen,
  • erprobte mehrsprachige Praxisansätze innerhalb der Hochschulen zu diskutieren,
  • Forschungsprojekte an Sprachenzentren und/oder Action Research-Projekte, in denen es um Mehrsprachigkeit im hochschulischen Unterricht geht.

Folgende Aspekte können in den Vorträgen, Workshops und Diskussionen eine Rolle spielen:

  • Gesellschaftliche und politische Hintergründe, die es notwendig machen, Mehrsprachigkeit zu beachten und zu fördern,
  • Bedeutung der Referenzwerke (GeR, REPA) als Ausgangspunkt für das Formulieren mehrsprachiger Kompetenzen,
  • die Entwicklung von Kurskonzepten und Lehr-Lernmaterialien, die die Mehrsprachigkeit von Lernenden stringent einbeziehen,
  • Mehrsprachigkeit im allgemein-, wissenschafts- und fachsprachlichen Unterricht,
  • Entwicklung von Prüfungsformaten, die mehrsprachige Kompetenzen abbilden,
  • individuelle Biographien von Lehrenden und Lernenden und deren Einflussnahme auf Mehrsprachigkeit im Unterricht,
  • Sichtweisen und Einstellungen zu Mehrsprachigkeit von Lehrenden und Lernenden,
  • Mehrsprachigkeit in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden,
  • Entwicklung von Sprach(lern)bewusstheit,
  • Diversitätssensibilität im Umgang mit (migrationsgesellschaftlicher) Mehrsprachigkeit.

Die folgenden Formate sind willkommen:

  • Vortrag (25-minütiger Vortrag und 10-minütige Diskussion)
  • Workshop (40 oder 80 Minuten, bitte gewünschte Dauer bei der Einreichung angeben)
  • moderierte Diskussionsrunde (40 Minuten)